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Kirsten Wild gewinnt den Omloop van Borsele zum dritten Mal in Folge
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24.04.2010

Kirsten Wild gewinnt den Omloop van Borsele zum dritten Mal in Folge

Info: Frauen: Omloop van Borsele WE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Borsele, 24.04.10 - Nach 2008 und 2009 hat die Niederländerin Kirsten Wild (Cervélo Test Team) auch in diesem Jahr den Omloop van Borsele für sich entschieden. Damit die 27-Jährige im Sprint triumphieren konnte, musste allerdings wenige Meter vor Schluss erst eine vierköpfige Gruppe, in der Wilds Teamkameradin Charlotte Becker zugunsten ihrer Kapitänin das Tempo verschleppte, eingeholt werden. Die Plätze zwei und drei gingen an Australierinnen: an Rochelle Gilmore vom Lotto Ladies Team und Kirsty Broun aus der Nationalmannschaft. Becker wurde als Sechste noch beste Deutsche.


Dieser Bericht ist Teil der LiVE-Radsport Rubrik p u n k t z w e i !


Zwar findet an diesem Wochenende kein Weltcup statt, doch langweilig dürfte es den Radsport-Damen nicht werden: Insgesamt drei Rennen der Kategorie 1.2 stehen zur Auswahl, heute die neunte Auflage des Omloop van Borsele in der durch die Delta Tour bekannten niederländischen Provinz Zeeland, genauer gesagt auf der Halbinsel Zuid-Beveland. Für die 156 gemeldeten Fahrerinnen ging es über 120 Kilometer mit Start und Ziel in Borsele, die sich auf fünf Runden zu je 24 Kilometern aufteilten.

Das Rennen nahm einen kuriosen Verlauf, wie man ihn in einem Wettbewerb der Elite-Männer wohl niemals zu Gesicht bekommen wird: Schon auf den ersten Kilometern teilte sich das Feld mehrfach; vorweg stürmte eine 17-köpfige Gruppe, in der sich so gut wie alle Favoritinnen befanden; es folgte eine Abteilung, die man normalerweise als das Peloton bezeichnen würde, und dahinter fanden sich noch zwei, drei Fraktionen zusammen, die wegen zu großer Rückstände nach und nach aus dem Rennen genommen werden mussten. Die Damen legten ein ordentliches Tempo an den Tag: 45 Kilometer in der ersten Stunde.

So stark die Favoritinnen-Gruppe mit u. a. der Weltcup-Gesamtführenden Marianne Vos, ihre Nederland-Bloeit-Teamkollegin Liesbeth de Vocht, der Vorjahressiegerin Kirsten Wild, Claudia Häusler, Iris Slappendel, Sarah Düster und Charlotte Becker (alle Cervélo), der Olympiasiegerin Nicole Cooke und den Australierinnen Rochelle Gilmore (Lotto Ladies Team), Kirsty Brown, Chloe Hosking (HTC) und deren Kolleginnen Judith Arndt und Ellen van Dijk auch war, so schwer fiel es den Genannten doch, einen ordentlichen Vorsprung auf das Verfolgerfeld zustande zu bringen. Das britische Nationalteam und Red Sun Cycling verhinderten, dass der Abstand allzu schnell wuchs. Erst zwei Runden vor Schluss schob er sich über die 60-Sekunden-Marke. Kurz zuvor hatte leider die Deutsche Häusler den Anschluss verloren.

Stattdessen schlug nun die Stunde der Marianne Vos: Gleich mehrfach ging die niederländische Meisterin und WM-Vize zum Angriff über, doch stets war eine deutsche Cervélo-Testteam-Fahrerin zur Stelle, welche die 22-Jährige begleitete und so zurückholte: zuerst Düster, dann Becker, dann wiederum Düster. Mit 55 km/h jagten die Spitzenreiterinnen zu diesem Zeitpunkt über das tellerflache Terrain. Ironischerweise war Marianne Vos ausgerechnet in dem Moment nicht dabei, als sich die scheinbar rennentscheidende Vierergruppe bildete: Sie bestand aus De Vocht, Van Dijk, Becker und Cooke und trotz mangelnder Zusammenarbeit - für die vor allem die zu ihrer Kapitänin Wild loyale Deutsche verantwortlich zeichnete - fuhr sie einen Vorsprung von 20 Sekunden bei noch 15 und von 40 Sekunden bei nur noch 10 ausstehenden Kilometern heraus.

Doch die Ziellinie kam 100 Meter zu spät für die vier Ausreißerinnen. Die Verfolgergruppe nahm sie in letzter Sekunde in sich auf. Tour of Katar-Gewinnerin Kirsten Wild (Cervélo Test Team) ließ sich die Chance nicht entgehen und ersprintete nicht nur ihren fünften Saisonsieg, sondern zog in der Statistik des Omloop van Borsele auch mit Marianne Vos gleich. Beide konnten das Rennen nunmehr dreimal für sich entscheiden - und beide sogar in jeweils aufeinanderfolgenden Jahren! Tatsächlich verpasste Vos erstmals seit 2004 einen Platz auf dem Podium, denn die Ränge zwei und drei gingen an Rochelle Gilmore (Lotto) und ihre Landsfrau Kirsty Broun (australisches Nationalteam). Es bleibt also dabei, dass dieser Wettbewerb noch nie von einer ausländischen Fahrerin gewonnen werden konnte. Vos musste sich mit Rang vier begnügen - ihre Saisonentwicklung scheint seit dem Sieg bei der Trofeo Binda etwas ins Stocken geraten zu sein. Hinter Ellen Van Dijk holte sich Charlotte Becker, die in der Vierergruppe aus Loyalität zu Wild letztlich erfolgreich das Tempo verschleppt hatte, noch Rang sechs und wurde so beste deutschsprachige Fahrerin. Arndt und Düster verpassten als Elfte und Vierzehnte die Top 10.

Kirsten Wild behält somit die Führung in der Topcompetitie, einer niederländischen Rennserie, deren Auftakt, die Ronde van Gelderland, sie ebenfalls als Erste beendete. Auch dort hatten die Zweit- und Drittplatzierten schon Gilmore und Broun geheißen. Der heutige war der zweite Sieg einer Cervélo-Fahrerin innerhalb von vier Tagen - nach Emma Pooleys Triumph beim Wallonischen Pfeil am Mittwoch.

-> Zum Resultat

Die beiden 1.2-Rennen morgen sind der GP Stad Roeselare in Belgien und der GP Liberazione in Italien. Resultate und Kurzinformationen werden zeitnah auf LiVE-Radsport.com zur Verfügung stehen. Nächste Mehrtages-Rundfahrt für die Damen ist die tschechische Gracia-Orlova vom 29.4. bis 2.5. (Kategorie 2.2).





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