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Omega Pharma-Quick Step gewinnt WM-Mannschaftszeitfahren 0,81 Sekunden vor Orica-GreenEdge
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22.09.2013

Omega Pharma-Quick Step gewinnt WM-Mannschaftszeitfahren 0,81 Sekunden vor Orica-GreenEdge

Info: STRASSEN-WM 2013 IN FLORENZ | Mannschaftszeitfahren Männer Elite
Autor: Felix Griep (Werfel)



Florenz, 22.09.2013 – Das neu eingeführte Mannschaftszeitfahren hatte 2012 in Valkenburg für einen spannenden Auftakt zur Straßenrad-Weltmeisterschaft gesorgt, als Omega Pharma-Quick Step nur 3,23 Sekunden vor dem BMC Racing Team den Titel holte. Diesen konnten Tony Martin und Co. ein Jahr später in Florenz verteidigen, nur dass die Entscheidung dort noch dramatischer war. Weniger als eine Sekunde betrug nach mehr als einer Stunde Fahrzeit der Vorsprung auf Orica-GreenEdge. Bronze holte sich Sky Procycling, dessen Rückstand mit 22 Sekunden schon vergleichsweise riesig erscheint.


Mannschaftszeitfahren der Frauen:
Souveräne Titelverteidigung durch Specialized-Lululemon


Zabel und Zepuntke mit Rabobank auf dem "Hot Seat"
Der 22. September markierte genau den Tag des Herbstbeginns, doch in der Toskana herrschte noch immer sommerliches Wetter. Bei sonnigen 26 Grad starteten 35 Sponsorenteams im Kurort Montecatini Terme zum zweiten Weltmeisterschafts-Mannschaftszeitfahren, nachdem diese Disziplin 2012 erstmals ins WM-Programm aufgenommen worden war. Auf dem Weg Richtung Osten nach Florenz führte die Strecke über viele lange, gerade Straßen, erst die letzten zehn der 57,2 Kilometer stellten mit vielen Kurven auch technische Ansprüche an die Teilnehmer. Ein Dutzend Continental Teams startete zuerst, danach vier Mannschaften vom Professional-Level – wohlwissend, dass am Ende für sie keine Topplatzierung herausspringen würde. Das Rabobank Development Team mit den beiden jungen Deutschen Rick Zabel und Ruben Zepuntke konnte dennoch einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen und hielt fast eine halbe Stunde lang die Führung, bevor die 19 ProTeams kamen, von denen lediglich eines nicht schneller war als die niederländische Nachwuchs-Mannschaft. AG2R La Mondiale schafft es nur auf Platz 24, so dass Rabobank am Ende den unerwartet guten 19. Platz belegte. Das österreichische Team Gourmetfein-Simplon hatte sich nicht so gut in Szene setzen können und endete an 32. Position.

Omega, Orica, Sky und BMC – vier Anwärter auf die Medaillen
Rund um Valkenburg hatte das Mannschaftszeitfahren 2012 über einige Hügel geführt, unter anderem ging es unmittelbar vor dem Ziel den Cauberg hinauf. Die Strecke nach Florenz war in dieser Hinsicht viel leichter, die einzige kleine Steigung, auf welcher nach 7,3 Kilometern eine erste Zwischenzeit abgenommen wurde, maß nur etwa einhundert Höhenmeter. Die Bestmarke setzte dort Omega Pharma-Quick Step, das fast in identischer Besetzung wie beim Sieg vor einem Jahr angetreten war: Neben EZF-Weltmeister Tony Martin, Sylvain Chavanel, Niki Terpstra, Kristof Vandewalle und Peter Velits ersetzte Michal Kwiatkowski Tom Boonen, was von der Papierform her sicher nicht mit einer Schwächung gleichgesetzt werden musste. Orica-GreenEdge und BMC Racing Team lagen zu diesem frühen Zeitpunkt 12, Sky ProCycling 14 Sekunden zurück. Die Abstände erhöhten sich bis zum zweiten Messpunkt bei Kilometer 24 nur minimal, für Orica standen 14, für Sky 18 und für BMC 22 Sekunden Rückstand zu Buche. Nun war aber bereits klar, dass zwischen diesen vier Kandidaten die Medaillen verteilt werden würden. Cannondale, das bis dahin fünftschnellste Team hatte schon 47 Sekunden verloren.

Neuauflage des dramatischen Duells von der Tour de France
Auf der ersten Hälfte der Strecke schien Omega Pharma-Quick Step relativ souverän der Titelverteidigung entgegen zu streben, doch an der dritten Zwischenzeit ging die Führung an Orica-GreenEdge verloren. 1,45 Sekunden Differenz ließen auf den letzten 15 Kilometern einen dramatischen Ausgang erahnen und unweigerlich drängte die Erinnerung an das Mannschaftszeitfahren der Tour de France aus dem Gedächtnis hervor. Dieses hatte das Team aus Australien mit 76 Hundertstelsekunden Vorsprung für sich entschieden. Bis auf Vandewalle waren alle WM-Starter von OPQS bei dieser bitteren Niederlage dabei. Daryl Impey, Brett Lancaster und Svein Tuft hatten damals zur siegreichen Orica-Truppe gehört und wollten diesen Erfolg nun mit Hilfe von Luke Durbridge, Michael Hepburn und Jens Mouris wiederholen. Nachdem sie nach 1:04:17,62 Stunde das Ziel erreichten, verbrachten sie sieben Minuten lang zwischen Bangen und Hoffen. Denn das Startintervall betrug dreieinhalb Minuten und Orica-GreenEdge war nach der Bronzemedaille von 2012 als drittletztes Team gestartet. Die Uhr stoppte für Omega Pharma-Quick Step bei 1:04:16,81 Stunde – die Revanche für die Tour war gelungen. Martin und seine Teamkollegen hatten den WM-Titel mit dem unfassbar kleinen Vorsprung von 0,81 Sekunden verteidigt.

Sky lässt weniger stark nach als BMC und gewinnt Bronze
Ohne Zeitfahr-Olympiasieger Bradley Wiggins, dessen Teilnahme an der Tour of Britain Vorrang hatte und mit dem Gesamtsieg auch überaus erfolgreich war, sprang für Sky Procycling mit 22 Sekunden Rückstand der dritte Platz und Bronze heraus. Ab der dritten Zwischenzeit war der Sieg für Edvald Boasson Hagen, Chris Froome, Vasil Kiryienka, Richie Porte, Kanstantsin Siutsou und Geraint Thomas außer Reichweite, die Medaille aber auch schon so gut wie sicher. Beim Vorjahres-Vize BMC schwanden die Kräfte in auffälligerem Maße und es reichte mit etwas mehr als einer Minute Rückstand nur zu Platz vier. Fabian Cancellaras RadioShack-Leopard (+1:17), Astana (+1:21) und Cannondale (+1:28) konnten Stephen Cummings, Daniel Oss, Taylor Phinney, Manuel Quinziato, Michael Schär und Tejay van Garderen aber noch hinter sich lassen. Ab Platz acht überstiegen die Abstände zu den beiden besten Mannschaften, die einen Schnitt von 53,4 km/h zustande brachten, bereits die Zwei-Minuten-Marke. Fast zwölf Minuten langsamer war der algerische Velo Club Sovac, das weit abgeschlagene Schlusslicht des Tages.

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