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Ellen van Dijk und andere Specialized-Frauen prägen das WM-Einzelzeitfahren

24.09.2013

Ellen van Dijk und andere Specialized-Frauen prägen das WM-Einzelzeitfahren

Info: STRASSEN-WM 2013 IN FLORENZ | Einzelzeitfahren Frauen Elite
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Florenz, 24.09.2013 - Nach ihrem Sieg im Teamzeitfahren zusammen mit Specialized-Lululemon hat Eleonora van Dijk bei der WM in Florenz bewiesen, dass sie auch als Einzelkämpferin gegen die Uhr für Gold gut ist. Die 26-jährige Niederländerin verbesserte die Zeit der zweitschnellsten Fahrerin - Linda Villumsen aus Neuseeland - um 24 Sekunden und war somit die Einzige, die für die 22 Kilometer lange Strecke weniger als 28 Minuten benötigte. Die Plätze drei, vier und fünf gingen an Van Dijks Teamkolleginnen Carmen Small, Evelyn Stevens (beide USA) und Trixi Worrack (Deutschland). Einen großen Außenseitererfolg landete die Mountainbikerin Annika Langvad (Dänemark) auf Rang sechs.

Schweizerin Stienen zwischenzeitlich Führende
Bei erneut viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen begaben sich 45 Fahrerinnen im Abstand von zwei Minuten auf die Strecke, die identisch mit dem Parcours der Junioren und daher recht kurz geraten war. Erste solide Zeiten boten die Kanadierin Denise Ramsden und die Französin Mélodie Lesueur an - Platz 24 und 23 am Ende. Im ersten Drittel des Felds startete auch Jutta Stienen, die sich stetig verbesserte, im Ziel vorerst die Führung übernahm und der Schweiz beinahe ein Top20-Resultat beschert hätte. Für einen noch viel größeren Achtungserfolg aber sorgte Annika Langvad aus Dänemark. Die zweifache Marathon-Weltmeisterin errang zwar in ihrer Heimat mehrfach den Zeitfahr-Titel (2010/2011/2013), glänzte international aber noch nicht auf diesem Gebiet. Dennoch pulverisierte sie heute die Werte ihrer vorausgefahrenen Konkurrentinnen und baute sich an den Zwischenzeiten - nach 12,7 und 17,1 Kilometern - sowie im Ziel einen massiven Vorsprung auf, den so schnell keine Athletin angreifen konnte. Bekannt starke Zeitfahrerinnen wie Cecilie Gotaas Johnsen (Norwegen), Inga Cilvinaite (Litauen), Loes Gunnewijk (Niederlande) und die amtierende U23-Europameisterin Ganna Solovey (Ukraine) - für sie alle war auf den Plätzen zwei und drei hinter Langvad Schluss.

Hundertstelentscheidung um Bronze
Erst Carmen Small-McNellis, der siebtletzten Starterin, kam es zu, Langvads Zeiten an den beiden Zwischenmesspunkten zu unterbieten. Auch im Ziel war die US-Meisterin schneller, allerdings hatte sich hier bereits ihre deutsche Teamkollegin Trixi Worrack dank eines starken Schlussspurts zwischenzeitlich an die Spitze gesetzt. Zwischen Small und Evelyn Stevens entspann sich ein Zweikampf um Bronze, den Stevens zunächst an beiden Zwischenzeiten um etwa zwei Sekunden verlor - um dann im Ziel gerade einmal noch vier Hundertstel hinter ihrer US-Landsfrau zurückzuliegen. Ganz klar auf Silberkurs befand sich derweil Linda Villumsen, die überall Carmen Smalls Zeiten verbessern konnte, jedoch gegen die zuletzt gestartete Top-Favoritin Eleonora "Ellen" van Dijk keine Chance hatte. Villumsen - eine gebürtige Dänin, die seit einigen Jahren Neuseeländerin ist und sonst für Orica-AIS startet - ließ seit 2009 kein Podium bei einer Zeitfahr-WM aus, aber zum Sieg reichte es nie. Auch diesmal hatte sie keine Zeit, auf dem "Hot Seat" der Bestplatzierten überhaupt nur Platz zu nehmen - denn schon flog Van Dijk heran. Bereits nach 12,7 Kilometern war die niederländische Meisterin 20 Sekunden vorne gelegen, bis ins Ziel wurden 24 daraus.

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Nur Villumsen bricht in Specialized-Phalanx ein
In einer Fahrzeit von 27:48 Minuten gewann die 26-jährige Van Dijk ihr siebtes Einzelzeitfahren in diesem Jahr und trat die Nachfolge von Judith Arndt an, die mittlerweile ihre Karriere beendet hat. Sie ist die erste niederländische Weltmeisterin im Kampf gegen die Uhr seit Leontien Zijlaard-van Moorsel 1999. Hinter Villumsen und Small, die 28 Sekunden Rückstand aufwies, belegten die zeitgleiche Stevens, Worrack als beste Deutsche (+0:31) und Langvad als größte Überraschung des Tages (+0:39) die nachfolgenden Plätze. Ebenfalls in den Top10 positionierten sich Olga Zabelinskaya (Russland), ihre Landsfrau Tatiana Antoshina - dazwischen Ganna Solovey auf Rang acht - sowie die Schwedin Emma Johansson. Die deutsche Meisterin Lisa Brennauer blieb etwas hinter den Erwartungen zurück und wurde Elfte (+1:04). Möglicherweise hatte sie sich von den Anstregungen des Teamzeitfahrens nicht so gut erholt wie ihre vier Specialized-Kolleginnen unter den Top5. Martina Ritter und Jacqueline Hahn belegten für Österreich die Plätze 29 und 38. Für die Gastgeber wartete Elisa Longo Borghini, die sich jüngst erst von einem Hüftbruch erholen musste, mit Rang 13 auf.

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