<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Erlebnisberichte
Bildergalerie von Alpe d’Huez: Abenteuer in der großen Radsportwelt
Suchen Erlebnisberichte Forum  Erlebnisberichte Forum  Erlebnisberichte
17.06.2010

Bildergalerie von Alpe d’Huez: Abenteuer in der großen Radsportwelt

Info: Bildergalerie
Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ | Bildergalerien von Christine Kroth | Alle Bildergalerien
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Zweifellos eines der schönsten Rennen ist das Criterium du Dauphiné, vielen noch besser unter dem alten Namen “Dauphiné Libéré” bekannt. Oder um es kurz zu beschreiben - ich war bei der Dauphiné! Punkt!
Es ist die kleine Schwester der großen Tour de France, aber dieses Rennen hat seinen eigenen Charme. Und im Gegensatz zur Tour ist hier alles einfacher, kleiner aber irgendwie fast schöner!



LiVE-Radsport Userin Christine Kroth (Cofitine) besucht in dieser Saison wieder einige Rennen und bringt uns ihre Eindrücke und Fotos mit. Seid auch Ihr an einem Rennen dabei und wollt davon berichten oder habt Fotos gemacht? Dann meldet Euch doch über unser Kontakt-Formular!


Ich starte bereits am Freitagnachmittag nach Feierabend, aber zum Ziel der Etappe reicht es nicht mehr. Weshalb ich einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz in Aix-les-Bains einlege. Leider ist das Wetter eine Katastrophe, Regen, Sturm, Kälte! Das kann einem schon mal die Stimmung verhageln. Aber wenn man was erleben und dabei Geld sparen will muss man eben Kompromisse machen!
Am nächsten Tag hat es aufgehört zu regnen. Der Himmel ist zwar noch wolkenverhangen, aber je weiter ich gen Süden, gen Startort Crolles komme, desto besser wird das Wetter! Beste Aussichten also!

Am Start tut sich wie immer lange nix bis dann alle Teams so ziemlich auf einmal auf dem Teamparkplatz “einfallen”. Ich stehe am Rand und versuche mir einen Überblick zu verschaffen. Man sucht sich seine Teams dann halt irgendwie raus!
Ich liebe diesen Trubel und dieses geschäftige Treiben am Start. Und lasse mich davon anstecken! Ich flitze zwischen den Teams hin und her und mache Fotos.
Ich halte ein Plausch mit meinem Bekannten Bingen Fernandez, der inzwischen als Sportlicher Leiter bei Garmin unterwegs ist. Ich habe ihn zum ersten Mal in dieser neuen Funktion getroffen, was für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Und ich gratuliere Sebastién Minard zum Geburtstag. Er freut sich sehr darüber. Über die Etappenankunft heute dürfte er sich weniger gefreut haben.
Man fühlt sich richtig wohl zwischen all den Fahrern. Die russischsprachigen Fahrer aus verschiedenen Teams stehen zusammen, hinter mir saust Contator fast unbemerkt durch. Ein bunter Haufen!
Ich suche mir dann noch einen Platz kurz hinter dem Start um dort Fotos zu machen! Und verabschiede mich dann ebenfalls Richtung Alpe d’Huez.

Eingereiht zwischen den Teambussen geht es auf die Autobahn Richtung Grenoble. Aber dann begehe ich einen folgenschweren Fehler - ich höre auf mein Navi! Das lotst mich, warum auch immer, quer durch Grenoble statt über die Umfahrung Richtung Alpe d’Huez, was mich etliches an Zeit und Nerven kostet! Auf dieses Abenteuer hätte ich gut verzichten können!
Am Ende des Tals haben die letzten Wolken blauem Himmel Platz gemacht und die Sonne scheint! Beste Aussichten für eine grandiose Zielankunft. Bis 16.30 Uhr ist die Straße zum Zielort offen. Ich habe noch etwas Zeit und quäle mein Auto die 21 Kehren hoch. Vorbei an unzähligen Hobbyradlern, die den Anstieg versuchen zu bewältigen.
Ich mache es wie immer. Ich fahre soweit hoch wie möglich und halte dabei nach guten Plätzen am Rande der Strecke Ausschau um dann umzukehren und einen dieser Plätze anzusteuern. Zwei Kilometer vor dem Ziel kehre ich um, aber ich habe die Rechnung ohne die französische Polizei gemacht, die mich nicht mehr weiterfahren lassen will. Zumindest nicht mehr bergab. Widerspruch zwecklos! Ich parke mein Auto zwischen zwei Campingwagen und harre der Dinge, die da kommen sollen!
Der Platz erweist sich im Nachhinein als Glücksfall!

Nebenan hört ein Zuschauer mit einem Funkgerät Radio Tour ab. Unmöglich so den Rennverlauf nicht mitzubekommen. Und als der Schlussanstieg beginnt lädt der britische Sky-Fan, neben dem ich mein Auto geparkt habe, mit anderen Leuten in seinen Wohnwagen ein, Etappe im TV gucken. Ein Angebot, das ich einfach nicht ablehnen kann ...!
Als sich das Rennen ankündigt suche ich mir einen Platz an der Strecke. Als der Hubschrauber zu sehen ist steigt die Spannung. Und als die Fahrer in den Kehren weiter unten bereits als kleine Punkte zu erkennen sind steigt die Stimmung. Ich bringe mich und meine Kamera in Position und werde dann abgelenkt, so dass ich die ersten beiden, Contador und Brajkovic verpasse. In einem Reflex drehe ich mich um und kann die beiden gerade noch so von hinten fotografieren.
Viele Fahrer kommen einzeln oder in kleine Gruppen den Berg hinauf. Gezeichnet von den Strapazen des schweren Anstieges! Ich versuche, all da so gut wie möglich mit meiner Kamera im Bild festzuhalten.
Das Ende des Rennens hält noch etwas Kurioses für mich bereit. Vor dem Besenwagen fahren drei Fahrer von Cofidis. Darunter das Geburtstagskind Minard. Er lacht und grinst zu mir rüber! Kann man sich da noch über den Rückstand ärgern?

Die Nacht verbringe ich auf einem Campingplatz im Tal. Mit Blick auf Alpe d’Huez! Eine schönere Aussicht kann es für mich an diesem Wochenende nicht geben!

Am Sonntag fahre ich dann zum Start nach Allevard les Bains. Noch einmal die Stimmung und die Atmosphäre aufsaugen und genießen.
Das Fahrerlager ist heute an einer Straße entlang. Wie auf der Perlenschnur aufgereiht stehen die Busse und Autos am Straßenrand. Um vom Anfang zum Ende zu gelangen braucht man mehrere Minuten. Was ich einmal auf mich nehme, bevor ich mich recht nah am Start bei Garmin postiere. Hier müssen fast alle Fahrer vorbei, hier kann ich gute Fotos machen. Und hier kann ich noch ein wenig plaudern.
Zum Ziel ist es zu umständlich. Ein Umweg über die Autobahn ist nötig um nach Sallanches zu gelangen. Weshalb ich mir den Weg schenke und nach dem Start die Heimreise antrete! Und außerdem spielt heute Abend Deutschland bei der Fußball-WM.

Aber es war mal wieder ein tolles Rennen, ein Wochenende das ich sehr genossen habe. Und das mit mal wieder deutlich gezeigt hat, dass manchmal kein Weg zu weit und jeder Besuch bei einem Radrennen ein kleines Abenteuer ist!


Zur Bildergalerie des Critérium du Dauphiné


Weitere Links:
=> Vollständige Resultate des Critérium du Dauphiné
=> Contador gewinnt in L´Alpe d´Huez, aber Brajkovic verteidigt Gelbes Trikot der Dauphiné





6. Etappe Critérium du Dauphiné - Alberto Contator und Janez Brajkovic kurz vor dem Ziel in Alpe d´Huez
6. Etappe Critérium du Dauphiné - Alberto Contator und Janez Brajkovic kurz vor dem Ziel in Alpe d´Huez

6. Etappe Critérium du Dauphiné - Geburtstagskind Sebastién Minard und seinen Teamkollegen Samuel Dumoulin und Christophe Kern sitzt der Besenwagen im Nacken
6. Etappe Critérium du Dauphiné - Geburtstagskind Sebastién Minard und seinen Teamkollegen Samuel Dumoulin und Christophe Kern sitzt der Besenwagen im Nacken

6. Etappe Critérium du Dauphiné - Olympiasieger Samuel Sanchez
6. Etappe Critérium du Dauphiné - Olympiasieger Samuel Sanchez

6. Etappe Critérium du Dauphiné - der Sieger der 2. Etappe Juan José Haedo
6. Etappe Critérium du Dauphiné - der Sieger der 2. Etappe Juan José Haedo


[Weitere Bilder]
Zum Seitenanfang von für Bildergalerie von Alpe d’Huez: Abenteuer in der großen Radsportwelt



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live