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Interview mit Judith Arndt über Deutsche Meisterschaft und Saisonziele
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25.06.2010

Interview mit Judith Arndt über Deutsche Meisterschaft und Saisonziele

Info: Nationale Meisterschaften 2010: Deutschland - Zeitfahren |Weitere Interviews
Autor: Johann Reinhardt
Bericht: Podium der ehemaligen Meisterinnen bei den deutschen Zeitfahr-Titelkämpfen. Arndt holt Nr. 6



Judith Arndt ist eine der erfolgreichsten Radprofis aus Deutschland. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften traf LiVE-Radsport.com die ihn Königs Wusterhausen geborene Fahrerin des Teams HTC Columbia und führte mit ihr ein Interview nach ihrem Erfolg im Zeitfahren. Dabei geht es unter anderem um den Stellenwert der Deutschen Meisterschaften, den morgigen Wettbewerb sowie ihre Ziele im weiteren Verlauf der Saison.


Judith Arndt freut sich

Sie waren früher auch auf der Bahn aktiv. Wie kam es zum Wechsel?
Auf der Bahn kann man erstens kein Geld verdienen, man kann in keinem Profiteam fahren. Ich habe außerdem irgendwann eine neue Herausforderung gesucht und auf der Bahn hatte ich fast alles erreicht und deshalb dann Straße.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Bahn und Straße, vielleicht auch im Training?
Auf der Straße muss man mehr trainieren. Die Straße ist ein bisschen vielfältiger und ich denke Bahnradsport kann man nicht seine ganze Karriere lang machen, da wird man verrückt. Immer nur das gleiche Training, auf der Bahn herumfahren. Straße fordert einen ein wenig mehr.

Sie haben schon bei Olympia und Weltmeisterschaften Medaillen geholt. Welchen Stellenwert haben da die Deutschen Meisterschaften?
Für mich ist es eine große Ehre Deutsche Meisterin zu sein. Das ist nicht so einfach, wir haben viele Weltklasse-Fahrerinnen in Deutschland. Um die zu schlagen, muss man schon ganz schön gut drauf sein. Ich bin froh, dass es mir nach fünf Jahren endlich mal wieder gelungen ist.


Judith Arndt kurz vor dem Start
Wissen Sie schon, wie Sie morgen an das Rennen herangehen werden?
Ich kenne ehrlich gesagt die Runde noch gar nicht, deswegen kann ich jetzt dazu gar nicht so viel sagen. Aber ich denke, wir sind gut drauf. Wir sind drei Fahrerinnen von HTC Columbia. Also denke ich auch, dass wir ganz gute Chancen haben.

Haben Sie sich speziell heute auf dieses Zeitfahren noch einmal vorbereitet?
Also ich habe jetzt nicht so viel dafür trainiert für das Zeitfahren. Aber ich möchte mich in diesem Jahr mehr auf das WM-Zeitfahren vorbereiten, dadurch haben die Zeitfahren in diesem Jahr natürlich auch einen höheren Stellenwert für mich.

Was sind Ihre Ziele für die weitere Saison?
Das letzte Jahr war ein bisschen durcheinander. Dadurch, dass ich dreimal durch Stürze ausgefallen bin. Aber in diesem Jahr läuft es eigentlich bis jetzt ganz gut. Nächste Woche beginnt der Giro, da möchte ich möglichst gewinnen mit der Mannschaft und dann ist auch ein Ziel das WM-Zeitfahren.

Sie gelten als Allrounderin. Dies ist ein umfangreicher Begriff. Wo würden Sie Ihre Stärken und Schwächen sehen?
Allrounderin trifft es schon ganz gut. Meine Schwächen sind ganz, ganz lange Berge. Ich bin halt nicht so eine reine Bergfahrerin. Außerdem kann ich keinen Feldsprint gewinnen, aber alles andere kann ich eigentlich ganz gut.

Wie sah ihr Training in diesem Winter aus?
Ich war in Australien gewesen und dort habe ich viele Sachen außer Radfahren gemacht. Also laufen und so etwas. Wenn die Saison näherkommt, mache ich dann das Training ausschließlich auf dem Rad, aber ich mache ehrlich gesagt nicht so viele schnelle Einheiten. Ich fahre so viele Rennen, dass ich das eigentlich gar nicht brauche. Zwischen den Rennen fahre ich lang und ruhig und versuche mich zu erholen.

Sie haben viele Erfolge gefeiert. Was würden Sie als Ihr bisher schönstes Rennen bezeichnen?
Das Rennen, als ich 2004 Weltmeisterin auf der Straße in Verona wurde, weil es mein bestes Rennen war und ich danach ein Jahr lang mit dem Weltmeister-Trikot durch die Gegend fahren durfte.

Im Frauenradsport gab es noch nicht so viele Dopingfälle wie bei den Herren. Würden Sie sagen, dass Doping im Frauenradsport noch nicht so verbreitet ist?
Ich kann nicht wirklich sagen, wie es im Männerradsport ist, aber im Frauenradsport kann ich sagen, dass es sicherlich Fälle gibt. Es ist jetzt allerdings nicht systematisch verbreitet.





Judith Arndt nach dem Rennen auf dem Podium (© LiVE-Radsport.com)
Judith Arndt nach dem Rennen auf dem Podium (© LiVE-Radsport.com)

Judith Arndt vor dem Start auf der Rampe (© LiVE-Radsport.com)
Judith Arndt vor dem Start auf der Rampe (© LiVE-Radsport.com)

Judith Arndt rollt die Rampe hinunter (© LiVE-Radsport.com)
Judith Arndt rollt die Rampe hinunter (© LiVE-Radsport.com)

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