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Mourey Magnifique: Französischer Meister verblüfft bei Radcross-Weltcup in Namur
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22.12.2013

Mourey Magnifique: Französischer Meister verblüfft bei Radcross-Weltcup in Namur

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2013/14
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Namur, 22.12.2013 - Sieben Jahre nach seinem ersten und bislang einzigen CDM-Sieg hat Francis Mourey (FDJ.fr) heute den Radcross-Weltcup Namur für sich entschieden. Der französische Meister setzte sich aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe ab und ließ sich auf den verbliebenen drei Runden nicht mehr einholen. Im strömenden Regen ging Platz zwei an Klaas Vantornout (Sunweb-Napoleon Games), bevor Niels Albert (BKCP-Powerplus) das Podium komplettierte. Weltmeister Sven Nys (Crelan-KDL) holte nach einer extrem starken Aufholjad Platz vier heraus. Weltcup-Gesamtführender bleibt Lars van der Haar (Giant Rabo Offroad), da Philipp Walsleben (BKCP) trotz eines vielversprechenden Starts hinter dem niederländischen Meister finishte.


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Schweizer und deutsche Meister zeitweilig an der Spitze
Der Hügel, auf dem die Zitadelle von Namur thront, ist den Straßenradsport-Fans durch den Grand Prix de Wallonie hinlänglich bekannt. In den letzten Jahren hat dieser interessante Schauplatz aber auch im Radcross eine steile Karriere hingelegt. 2009 und 2010 gehörte der Cyclo-cross International de la Ville de Namur zunächst zur GvA Trofee, seit 2011 trägt er sogar Weltcup-Status und gehört gleichzeitig zu den Soudal Classics. Der Parcours ist einer der schwierigsten im gesamten Querfeldein-Zirkus, fordert den Teilnehmern sowohl konditionell wie koordinativ alles ab. Heute kam hinzu, dass Regenfälle das Geläuf aufgeweicht hatten, sodass die Anstiege noch kräftezehrender und die Abfahrten und Steilhänge noch glitschiger wurden. Der spätere Triumphator Francis Mourey ging direkt nach dem Start an die Spitze; vorerst zeichnete sich aber noch kein klares Bild ab. Ganz im Gegenteil verdrängten ihn Julien Taramarcaz (BMC Mountainbike Racing) und Philipp Walsleben bald wieder aus der Führungsposition. Nachdem der Schweizermeister zurückgefallen war und Walsleben sich kurzzeitig alleine in Front befand, schafften sowohl Mourey wie Klaas Vantornout und This van Amerongen (AA Drink) den Anschluss. Die so entstandene Vierergruppe wurde zu einem Sextett, als Niels Albert und in seinem Schlepptau wiederum Taramarcaz hinzustießen.

Starkes Comeback von Nys und Van der Haar
Francis Mourey fackelte nun nicht mehr lange und setzte sich bei stärker werdendem Regen als Solist ab. Drei Runden vor Schluss lag er 16 Sekunden vor seinen ehemaligen Begleitern. Zu diesem Zeitpunkt erhoben zwei Fahrer das Haupt, die man schon besiegt geglaubt hatte: Lars van der Haar, der in der Anfangsphase zu Fall gekommen war, schob sich immer näher an Philipp Walsleben heran, um diesem die Führung im Gesamt-Weltcup nicht kampflos zu überlassen. Ein noch gewaltigeres Comeback legte Sven Nys hin. Der Weltmeister, der sich bei seinem Sturz gestern in Essen am Handgelenkt verletzt und erst kurzfristig über seinen Start in Namur entschieden hatte, lag nach einem frühen Defekt zeitweilig auf 36. (!) Position. Doch Nys wäre nicht Nys, wenn er sich aufgegeben hätte. Ganz im Gegenteil holte der Mann im Regenbogentrikot Moureys Verfolgergruppe ein und setzte sich in der schwierigsten Passage an deren Spitze. Nur Albert und Vantornout blieben an seinem Hinterrad. Genau eine Runde später änderte sich die Situation erneut, als Nys zu Boden ging, was Vantornout die Gelegenheit gab, Kurs auf Platz zwei aufzunehmen. Unbeirrt von den Kämpfen um Gesamtwertung und Platzierungen, die sich hinter ihm abspielten, fokussierte sich Francis Mourey auf sein Rennen. Der französische Meister blieb fehlerfrei und baute seinen Vorsprung noch aus.

Albert im Gesamtweltcup an Pauwels vorbei
Am 4. November 2006 war Mourey in Treviso zum ersten und bis dato einzigen Mal als Sieger aus einem CDM-Rennen hervorgegangen. Nun - im fortschrittenen Sportler-Alter von 33 Jahren - gelang ihm noch einmal der ganz große Wurf. Freilich hatte sich dieser irgendwie schon abgezeichnet, denn von seinen sieben Saisonsiegen mal abgesehen, belegte er in Tabor Platz vier und in Koksijde Platz zwei! 24 Sekunden hinter Mourey kam Vantornout ins Ziel, 6 weitere Sekunden später Niels Albert und dann Stehaufmännchen Sven Nys (+0:35). Lars van der Haar wusste den Schaden als Fünfter nicht nur zu begrenzen, er baute die Gesamtführung sogar wieder aus, da Philipp Walsleben sich letztlich mit Platz neun begnügen musste. Nicht mehr nur zwei, sondern 13 Punkte trennen den niederländischen und den deutschen Meister jetzt (257 zu 244). Albert konnte sich auf Gesamtrang drei verbessern (235 Punkte), da Kevin Pauwels - der Sieger von Essen und Vorjahresgewinner in Namur - heute ein denkbar schlechtes Rennen fuhr. Er wurde, hinter Julien Taramarcaz und dem Deutschen Marcel Meisen (Kwadro-Stannah), nur Zwölfter. Ein absolut unwartetes Top10-Resultat gelang dem Tschechen Lubomir Petrus (BKCP) auf Platz acht.

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Frauen: Compton baut Weltcupführung aus
Zuvor hatte Katherine Compton (Trek Cyclocross Collective) ihren dritten Weltcup-Sieg in Folge gefeiert und die Gesamtführung ausgebaut. Die US-Meisterin verwies Marianne Vos (Rabobank Women) auf den zweiten Platz. Die britische Meisterin Nikki Harris (Young Telenet Fidea) wurde Dritte. Vos war vor einigen Wochen operativ eine gutartige Zyste aus dem Unterleib entfernt worden, woraufhin sie pausieren musste. Etwas früher als geplant kehrte sie heute ins Renngeschehen zurück und übernahm auf der ersten Runde auch gleich die Spitze im Wettkampf. Scheinbar hatte sie ihre Kräfte jedoch überschätzt. Es dauerte nicht lange, bis Katie Compton die Weltmeisterin ein- und überholte. Vos büßte insgesamt 40 Sekunden ein, Harris lag 46 Sekunden zurück. Eva Lechner (Colnago), Pauline Ferrand-Prevot (Rabobank) und Sanne Cant (Enertherm-BKCP) lieferten sich einen Dreikampf um den vierten Platz, den die italienische Meisterin für sich entschied. Nach vier von sieben Rennen beträgt Comptons Vorsprung in der CDM-Wertung 45 Zähler auf Nikki Harris (230 zu 185).

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U23: Van Aert mit Doppelsieg an diesem Wochenende
Wout Van Aert, der schon gestern beim GP Rouwmoer siegte, gewann das U23-Rennen vor Mathieu van der Poel und Laurens Sweeck. Deren Rückstände (1:19 bzw 1:25 Minuten) zeigen an, dass dem 19-Jährigen tatsächlich keiner das Wasser reichen konnte. Dennoch bleibt Van der Poel insgesamt führend. Mit 215 Zählern liegt der Juniorenweltmeister 44 Punkte vor Van Aert.

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Junioren: Peeters übernimmt Führung von Iserbyt
Bei den Junioren setzte sich Yannick Peeters vor Adam Toupalik und Joris Nieuwenhuis durch, was dem belgischen Meister die Übernahme der WC-Spitzenposition ermöglichte. Toupalik hatte schon wie der sichere Sieger ausgesehen, als er kurz vor Schluss zu Fall kam und Peeters ihn wieder einholen konnte. Im direkten Duell auf der Zielgeraden musste der Tscheche sich dann geschlagen geben. Niuwenhuis, ein 17-jähriger Niederländer, lag mit 65 Sekunden ziemlich weit zurück. Der vorherige Gesamtführende Eli Iserbyt lieferte mit Platz 17 ein sehr schlechtes Resultat ab und fiel daher auf Rang fünf zurück. Peeters hat 177 Punkte auf dem Konto, neuer Gesamtzweiter ist Toupalik mit 156 Punkten.

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In Kürze geht es mit dem Weltcup in Heusden-Zolder weiter. Das Rennen findet traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag statt.






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