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Halbzeit beim Girodonne: Vos nimmt Teutenberg mit Etappensieg Rosa ab

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06.07.2010

Halbzeit beim Girodonne: Vos nimmt Teutenberg mit Etappensieg Rosa ab

Info: Frauen: Giro d`Italia Internazionale Femminile
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Pettenasco, 06.07.10 - Wie nicht anders zu erwarten war, ist die Erfolgssträhne von Ina Teutenberg (HTC) am fünften Tag der Italienrundfahrt gerissen. Auf dem welligen 122-Kilometer-Rundkurs um den Orta-See konnte die Sprinterin nicht mit den bergfesteren Fahrerinnen mithalten und verlor das Rosa Trikot an die Etappensiegerin Marianne Vos (Niederländisches Nationalteam). Auf Tagesrang zwei landete die Weltmeisterin Tatiana Guderzo (Valdarno), die sich im Zweiersprint gegenüber Vos geschlagen geben musste. Judith Arndt (HTC) führte acht Sekunden später die erste Verfolgergruppe ins Ziel.

Luftlinie lagen der Startort San Giulio und der Zielort Pettenasco nur wenige Kilometer voneinander entfernt, denn beide Gemeinden befinden sich am östlichen Ufer des malerischen Lago Orta. Doch dadurch dass zwischendurch der See drei Mal umrundet werden musste, kamen über 120 Kilometer und die zweitlängste Etappe des diesjährigen Giro zustande. Die erste Fluchtgruppe bildete sich bereits, noch ehe die Hauptschwierigkeit des Tages, der Ameno, zum ersten Mal passiert wurde - doch sie war mit u. a. Vorjahressiegerin Claudia Häusler (Cervélo Test Team) sowie der Gesamtdritten Marianne Vos und ihrer starken Teamkollegin Annemiek van Vleuten (Niederländische Nationalmannschaft) viel zu gut besetzt, als dass sie zu diesem frühen Zeitpunkt eine Chance gehabt hätte. So nutzte Martine Bras (Gauss RDZ) die Gunst der Stunde, um sich als Erste an der Bergwertung wichtige Punkte für ihr Sondertrikot zu sichern. Auch bei der zweiten Gipfelerstürmung fuhr das Feld unter dem Kommando von Cervélo mit der britischen Meisterin Emma Pooley an der Spitze noch weitgehend geschlossen. Die Spanierin Marta Vilajosana (Fenixs) versuchte es mit einer Attacke, doch wurde auch sie kurz vor dem dritten Besuch auf dem Ameno wieder gestellt.

Top 3 der Etappe auch neue Top 3 im Gesamtklassement
Wiederum überquerte Tour de l'Aude-Championesse Pooley die Kuppe als Erste, diesmal war diese Aktion allerdings mit einer Tempoverschärfung verbunden, welche die Initialzündung für die entscheidende Gruppenbildung darstellte. An Pooleys Hinterrad blieben lediglich Judith Arndt (Htc Columbia), Weltmeisterin Tatiana Guderzo (Valdarno), Olga Zabelnskaya (Safi), Grete Treier (Michela Fanini), die Vorjahresgesamtzweite Mara Abbott (USA) sowie wiederum Vos, Van Vleuten und Pooleys Kollegin Häusler. Die Weichen für ihren Triumph stellte die derzeitige Weltcup-Führende erst auf dem letzten, steil bergan führenden Kilometer. Ihrem Antritt vermochte nur Guderzo zu folgen, und anders als in Mendrisio bei der WM 09, wo Vos der Italienerin den Vortritt lassen musste, ging Platz eins diesmal an die niederländische Vizeweltmeisterin. Zwischen ihnen wurde sogar ein Abstand von einer Sekunde gemessen. Acht Sekunden Rückstand hatte die deutsche Vizemeisterin Arndt, die ebenfalls mit kleinen Abständen zur US-Meisterin Abbott und zu Häusler Rang drei sicherte.

Die anderen aus der Spitzengruppe und dem Peloton lagen noch weiter zurück - besonders weit aber die bisherige Gesamtführende Ina-Yoko Teutenberg (HTC-Columbia), die Rosa abtreten muss. Das Punktetrikot sitzt trotzdem noch ziemlich fest auf den Schultern der viermaligen Tagessiegerin. Zur Halbzeit des Giro haben wir also erstmals eine andere Gesamt-Spitzenreiterin: die in dieser Saison bereits zum elften Mal und bei diesem Rennen zum zweiten Mal (nach 2007) siegreiche Marianne Vos, die mit ihren 23 Jahren auch in der Nachwuchswertung die Nase vorne hat. Ihr Vorsprung im Hauptklassement auf die neue Gesamtzweite Arndt beträgt 21 Sekunden, auf Guderzo sind es 45. Häusler ist jetzt Gesamtvierte (+ 1:04) vor Kameradin Pooley (+ 1:18), die Bras das Bergtrikot noch nicht abnehmen konnte.

-> Zum Resultat

Die sechste Etappe führt die Frauen in das Herz des lombardischen Radsport-Territoriums, ganz in die Nähe der ehemaligen WM-Stadt Varese und auf die Straßen der Lombardei-Rundfahrt und des WC-Rennens Trofeo Binda. Zwischen Gallarate und Arcisate sind 116 nicht allzu schwere Kilometer zu bewältigen.