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André Greipel für ein weiteres Jahr im Trikot des Deutschen Meisters
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29.06.2014

André Greipel für ein weiteres Jahr im Trikot des Deutschen Meisters

Info: Nationale Meisterschaften 2014: Deutschland - Straßenrennen
Autor: Johann Reinhardt (Johann)



Baunatal, 29.06.2014 – André Greipel (Lotto Belisol) verteidigte seinen Deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr und verwies im Duell der Sprintasse Lokalmatador John Degenkolb auf Rang zwei. Auch Degenkolb präsentierte sich eine Woche vor der Tour nach seinem Sturz bei der Tour de Suisse wieder gut in Form. Starker Dritter wurde im Massensprint Phil Bauhaus vom Team Stölting. Mitfavorit Marcel Kittel konnte aufgrund von Krämpfen im rechten Oberschenkel nicht in die Entscheidung eingreifen.


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Sechsköpfige Spitzengruppe prägt erste Rennhälfte
Gleich in der ersten der insgesamt zwölf Runden setzte sich eine vierköpfige Spitzengruppe um Grischa Janorschke (Team Vorarlberg), Mario Vogt (rad-net Rose Team), Nils Politt (Team Stölting) sowie Philipp Zwingenberger (KED-Stevens) ab. Zu dem Quartett schlossen nur eine Runde später mit Arne Egner und Christian Mager zwei weitere Fahrer des zahlenmäßig heute am stärksten vertreten Teams Stölting auf, sodass dieses nun mit drei Fahrern an der Spitze vertreten war – taktisch ein kluger Schachzug, konnte sich das seit erst 2012 bestehende Team im Hauptfeld nun von der Führungsarbeit zurückhalten und Giant-Shimano um die Thüringer Sieghoffnungen Marcel Kittel und John Degenkolb die Arbeit überlassen.

Hauptfeld verkleinert den Abstand
Die Spitzengruppe baute nach und nach ihr Polster auf das Hauptfeld auf. Nach vier Runden betrug ihr Vorsprung 5:20 Minuten und auch nach der Hälfte des Rennens lag er noch bei knapp sechs Minuten. Bis das Hauptfeld entscheidend Zeit gutmachen konnte, sollte es aber noch dauern und erst in der achten Runde schmolz der Rückstand langsam. Vier Runden vor Schluss testete dann Tony Martin erstmals das Peloton und versuchte auszureißen, wurde aber durch den sofort nachsetzenden Giant-Shimano Fahrer Simon Geschke schnell wieder gestellt. Auch Marcel Sieberg (Lotto Belisol), Teamkollege des Weltklasse-Sprinters André Greipel, riss anschließend eine kleine Lücke, konnte sich aber auch nicht entscheidend absetzen. Trotzdem verringerte sich durch die nun auftretenden Tempoverschärfungen der Abstand des großen Feldes auf 2:35 Minuten, sodass alles auf einen spannenden Massensprint auf der längsten Zielgerade Deutschlands hinauslief. Fünf Kilometer geht es am Ende von Edermünde bis zur Ziellinie am Baunataler Parkstadion.

Martin schließt zur Spitze auf
Immer wieder hielt an der Spitze des Feldes aber der Deutsche Zeitfahrmeister Tony Martin das Tempo hoch und sprengte das Peloton in seinem dritten Ausreißversuch in mehrere Teile. „Ich bin in einer guten Form und muss mich vor niemandem verstecken. Wichtig ist es, den Angriff nicht zu früh zu starten. Es wird ein heißes Finale“, kündigte der Vierte der diesjährigen Tour de Suisse, in der Gewissheit im Massensprint ohne Chance zu sein, an. Aus dem Sextett an der Spitze wurde ein Quartett um Mario Vogt, Christian Mager, Nils Politt und Grischa Janorschke, auf das Martin am Ende der zehnten Runde gemeinsam mit Philipp Zwingenberger aufschließen konnte. Martin, der 2004 sein Abitur an der Erfurter Sportschule ablegte, hielt die Pace im nun wieder bestehenden Sextett weiter hoch, sodass erst Zwingenberger und anschließend auch Politt abreißen lassen musste. 34 Kilometer, zwei Runden vor Rennende, betrug der Abstand des Quartetts auf das Hauptfeld nur noch 1:08 Minuten.

Feld schluckt Martin erst auf der Schlussrunde
Hinten war es Giant-Shimano, das für Kittel und Degenkolb die Nachführarbeit leistete. „Wir wollen den Deutschen Meistertitel, das ist unser Ziel“, kündigt der Arnstädter Kittel vor dem Rennen an. An der Spitze sollte aber Martin erst mal weiter das Quartett selektieren, nur noch Grischa Janorschke konnte in der vorletzten Runde das Hinterrad halten. 30 Sekunden Vorsprung bei noch über 17 Kilometern Renndistanz sollten aber auch für Martin nicht ausreichen, um als erster Fahrer den Meistertitel im Zeitfahren und dem Straßenrennen gleichzeitig inne zu haben. Bis in die letzte Runde hinein hielt sich das Duo aber noch an der Spitze, erst 12 Kilometer vor Schluss wurden Martin und Janorschke vom Feld geschluckt.

Greipel wiederholt Meistertitel aus dem Vorjahr – auch Degenkolb in Form
Auf den letzten Kilometern gab es traditionell nochmal viele Tempoverschärfungen und Ausreißversuche, trotzdem kam es letztlich zum ersehnten Massensprint, in dem André Greipel seinen Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigte. Zweiter wurde Lokalmatador John Degenkolb aus Gera, der sich nach seinem sturzbedingten Ausstieg bei der Tour de Suisse wieder gut in Schuss zeigte. Rang drei ging an Phil Bauhaus, der sein Team Stölting damit für den zuvor geleisteten Aufwand entschädigte. „Es ist keine Schande gegen André im Sprint zu verlieren. Ich sehe mich gut vorbereitet auf die Tour“, blickt Degenkolb voraus. Auch Marcel Kittel, der aufgrund von Krämpfen im rechten Oberschenkel nicht ins Finale eingreifen konnte, zeigt sich optimistisch für die kommende Frankreich-Rundfahrt: „Unser Ziel ist auf jeden Fall wieder ein Etappensieg. Vier wie im letzten Jahr sind keine Alltäglichkeit. Bis dahin heißt es die Beine hochzulegen und zu entspannen.“

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André Greipel schlägt John Degenkolb und verteidigt in Baunatal seinen Meistertitel
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Das Team Giant-Shimano kontrollierte das Geschehen bei der DM für seine Sprinter Kittel und Degenkolb
Das Team Giant-Shimano kontrollierte das Geschehen bei der DM für seine Sprinter Kittel und Degenkolb

Eine Ausreißergruppe mit mehreren Trikots des sehr aktiven Stölting-Teams
Eine Ausreißergruppe mit mehreren Trikots des sehr aktiven Stölting-Teams

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