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BMC holt überraschend WM-Gold im Teamzeitfahren - Omega hinter Orica nur auf Rang 3
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21.09.2014

BMC holt überraschend WM-Gold im Teamzeitfahren - Omega hinter Orica nur auf Rang 3

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2014 IN PONFERRADA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ponferrada, 21.09.2014 - Beim WM-Teamzeitfahren der Männer hat das BMC Racing Team für eine kleine Sensation gesorgt. Rohan Dennis, Silvan Dillier, Daniel Oss, Manuel Quinziato, Tejay van Garderen sowie Peter Velits legten die 57,12 Kilometer rund um Ponferrada in einer Stunde, drei Minuten und 29 Sekunden zurück (53.967 km/h) und sicherten sich damit die Goldmedaille. Favorisierte Mannschaften wie Orica-GreenEdge und die zweifachen Titelträger von Omega Pharma-Quick Step mussten demgegenüber zurückstecken und mit den Plätzen zwei (+0:31) bzw. drei (+0:35) zufrieden sein. Dabei erschwerte ein Wetterumschwung diesen später gestarteten Teams, ihre normale Leistung abzurufen. Sky verpasste nach kämpferischem Auftritt eine Medaille um lediglich zwei Sekunden.

Der Teamzeitfahrparcours der Männer unterschied sich von dem der Frauen an zwei Stellen, wo zusätzlich ebenfalls nicht ganz flache Teilstücke ergänzt worden waren. Er bildete daher keinen Kreis, sondern ähnelte eher einer liegenden Acht, die durch drei Zwischenzeiten (nach 23,59, nach 36,17 sowie nach 48,97 Kilometern) untergliedert wurde. Im Abstand von jeweils vier Minuten schickte man die 29 teilnehmenden Sponsorenteams ab 14 Uhr auf die Strecke. Zunächst sechs KT-Mannschaften, dann fünf Professional Continental- und schließlich die 18 Pro-Teams. Von den "Zweitligisten" sollte RusVelo letztlich am besten abschneiden. Die Russen wurden Sechszehnte und blieben damit noch vor Europcar, Ag2r-La Mondiale sowie Lotto-Belisol. Erfolgreichste drittklassige Mannschaft des Tages war das Kolss Cycling Team, das Platz 24 herausholte.

Vierkampf zwischen BMC, Omega, Sky und Orica
Dass das BMC Racing Team, welches auch den inmitten der Saison herübergewechselten Zeitfahrspezialisten Rohan Dennis in seinen Reihen hatte, einen super Tag erwischt hatte, zeigte sich schon an der ersten Zwischenzeit, wo man die Bestmarke der aktuell in Führung liegenden Cannondale-Truppe um 27 Sekunden unterbot. Auch später sollte kein nachfolgendes Team an dieser Stelle schneller sein. Sky lag aber nur 4 Sekunden und Omega Pharma-Quick Step lediglich 46 Hundertstel zurück, sodass man sich auf diesen Dreikampf eingerichtet hätte, wenn nicht das Orica-GreenEdge Team ab dem zweiten Streckenabschnitt immer besser in Fahrt gekommen wäre. An der nächsten Zwischenzeit musste BMC tatsächlich einen kleinen Dämpfer hinnehmen - sowohl Omega, das seinen dritten Titel in Folge anstrebte, wie auch Team Sky, das kurz zuvor bereits seinen fünften Mann verloren hatte, zogen vorbei. Und auch Orica lag auf einmal nur noch 10 Sekunden hinter BMC zurück.


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Omega Pharma-Quick Step gegen Ende zu schwach
Der dritte Streckenabschnitt zeigte dann, dass Vollzähligkeit nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Tom Boonen, Michal Kwiatkowski, Zeitfahrweltmeister Tony Martin, Pieter Serry, Niki Terpstra und Julien Vermote fuhren noch alle beieinander, hatten aber nichts mehr zuzusetzen. Das schon aufs Minimum reduzierte Sky-Team hingegen wehrte sich erfolgreich gegen den scheinbar unvermeidlichen Zeitverlust. Auch das BMC Racing Team hatte in diesem Teilstück zu seiner kompakten, geschmeidigen Fahrweise zurückgefunden und am dritten Messpunkt für eine Bestmarke gesorgt, die wiederum nicht zu knacken war. 11 bzw. 12 Sekunden Vorsprung auf Sky, Omega und Orica sprachen eine jetzt schon sehr deutliche Sprache.

Velits statt Martin 3-facher Teamzeitfahr-Weltmeister
Als sich die späteren Weltmeister längst im Ziel befanden und nur noch die vier zuletzt gestarteten Mannschaften auf der Strecke waren, fielen die ersten Tropfen aus den dunklen Gewitterwolken und der Wind frischte böig auf. Die Bedingungen für Omega Pharma-Quick Step, denen die rasante Abfahrt ins Ziel noch bevorstand, waren also alles andere als ideal und trugen einen Teil dazu bei, dass man sogar um vier Sekunden hinter Orica-GreenEdge zurückfiel. Die Australier, die diesmal durch Luke Durbridge, Michael Hepburn, Damien Howson, Brett Lancaster, Jens Mouris und Svein Tuft vertreten wurden, errangen nach starker Aufholjagd, genau wie 2013, die Silbermedaille; für Omega und einen sichtlich geknickten Tony Martin blieb nur Bronze. Hinter Sky belegten Tinkoff-Saxo, Movistar, Trek und Giant-Shimano die Ränge fünf bis acht. Cannnondale, Garmin und FDJ komplettierten die Top10.

-> Zum Resultat

Zum zweiten Mal an diesem Tag erklang also die US-Nationalhymne, denn sowohl BMC Racing wie die siegreichen Damen von Specialized-Lululemon sind in den Vereinigten Staaten lizenziert. Die Ironie von der Geschichte: Es gab tatsächlich einen Mann, der heute zum dritten Mal in Folge Teamzeitfahr-Weltmeister wurde, nämlich Peter Velits. Anfang des Jahres wechselte er von Omega Pharma zu BMC. Einen Mannschaftszeitfahr-Sieg hatte man in der laufenden Saison zuvor gefeiert, und zwar beim Giro del Trentino, aber mit ganz anderen Fahrern.





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