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Weltmeisterschaften WM in Ponferrada: Lisa Brennauer holt zweites Zeitfahr-Gold für Deutschland |
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23.09.2014 | ||
WM in Ponferrada: Lisa Brennauer holt zweites Zeitfahr-Gold für DeutschlandInfo: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2014 IN PONFERRADAAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Ponferrada, 23.09.2014 - Was die Australier können - das können die Deutschen auch. Waren es gestern die Zeitfahrer aus Down Under, die bei der Straßenrad-WM zwei Goldmedaillen absahnten, so konnte heute die deutsche Delegation zweimal jubeln. Wenige Stunden, nachdem Lennard Kämna das Einzelzeitfahren der Junioren für sich entschied, ging Lisa Brennauer als Beste aus dem Zeitfahren der Frauen hervor. Die 26-jährige Landesmeisterin war über 29,5 Kilometer 18,7 Sekunden schneller unterwegs als Hanna Solovey (Ukraine) und unterbot die Drittplatzierte Evelyn Stevens (USA) um 21,3 Sekunden, wobei sie ihre stärkste Leistung in der Schlussphase abrief. Brennauers Landsfrau Mieke Kröger legte ebenfalls einen phänomenalen Auftritt hin, der mit der Blechmedaille kaum angemessen belohnt wurde. Titelverteidigerin Ellen van Dijk aus den Niederlanden kam über Platz sieben nicht hinaus. Van Vleuten nach Teamzeitfahr-Sturz nicht dabei Nach dem kurzfristigen Startverzicht der Südafrikanerin Kachelhoffer und der erkrankten US-Amerikanerin Carmen Small, die im letzten Jahr immerhin Dritte gewesen war, nahmen noch 47 Frauen das WM-Einzelzeitfahren in Angriff. Es wurde auf demselben Kurs ausgetragen wie heute Vormittag der Junioren-Wettkampf und sah Zwischenzeiten nach 12,23 und 21,31 Kilometern vor. Gestartet wurde im 2-Minuten-Intervall. Die Sonne war zum Vorschein gekommen, aber sie strahlte dicke, schwarze Wolken an, aus denen (vorerst) zum Glück nur vereinzelt Tropfen fielen. Nachdem sich zunächst die Lettin Lija Laizane und die Japanerin Mayuko Hagiwara an die Spitze gesetzt hatten, sorgte Martina Sablikova aus Tschechien für eine erste einigermaßen konkurrenzfähige Zeit. Zwölfte sollte die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin am Ende werden. Anschließend übernahm US-Meisterin Alison Powers, die zwei vorausfahrende Teilnehmerinnen überholen konnte, die Leaderposition. Chantal Blaak reihte sich trotz starker Anfangsphase noch hinter Sablikova nur auf Platz drei ein. Sie war eine von nur noch zwei Niederländerinnen auf der Startliste, denn Annemiek van Vleuten hatte sich im Teamzeitfahren zu sehr verletzt, um noch mal antreten zu können. Weiterer Bericht: Lennard Kämna nun auch U19-Weltmeister im EZF Soloveys Zwischenbestmarken haben Bestand Als Nächste meldeten U23-Europameisterin Mieke Kröger und Karol-Ann Canuel (Kanada) mit den bis dato besten bzw. zweitbesten Zwischenzeiten ihre Ambitionen an. Kröger nahm Powers 35 Sekunden ab und erreichte fast 45 km/h, sodass sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegenblieb, ehe sie sich zum Hot Seat schleppen konnte. Canuel reihte sich vorerst als Zweite ein, genauso wie wenig später die überraschend starke Belgierin Ann-Sofie Duyck. Die wahren Cracks kamen aber natürlich jetzt noch. Die erst 22-jährige Ukrainerin Hanna Solovey, die 2011 U19-Weltmeisterin gewesen war und kürzlich die Chrono Champenois für sich entschied, setzte an beiden Messpunkten Bestmarken, die bis zum Ende Bestand haben sollten. Selbst die Teamzeitfahrweltmeisterinnen Evelyn Stevens und Lisa Brennauer sowie Titelverteidigerin Ellen van Dijk blieben hinter Solovey zurück, wenn auch zunächst nur knapp. Linda Villumsen aus Neuseeland enttäuschte von Anfang an und musste sich vom Gedanken an ihre fünfte WM-Medaille in Folge früh verabschieden: nur Platz neun am Ende. Alle drei Deutschen unter den Top10 Als alle Teilnehmerinnen die 2. Zwischenzeit passiert hatten, stand fest, dass nur noch Brennauer Solovey gefährlich werden konnte. Stevens und Van Dijk hatten schon zu viel verloren. Die Niederländerin wurde in der letzten Abfahrt auch noch vom Platzregen kalt erwischt. Brennauer hingegen mobilisierte ihre Reserven und nahm der jungen Ukrainerin, die leider schon einmal eine Doping-Sperre absitzen musste, auf den letzten Kilometern über 20 Sekunden ab. Am 7 bis 10% steilen Schlussanstieg kamen ihr ihre Allround-Fähigkeiten, mit denen sie 2014 u.a. die Auensteiner Radsporttage und die Berg-DM gewann, zupass. So verpasste Solovey eine Sensation, Stevens holte nach Silber 2012 diesmal Bronze und Kröger fiel vom Podium, was aber am starken Abschneiden der Deutschen, das noch von Trixi Worrack auf Platz zehn ergänzt wurde, nichts ändert. Beste (und einzige) Teilnehmerin aus der Schweiz war Doris Schweizer auf Rang 24. Martina Ritter und Jacqueline Hahn belegten für Österreich die Plätze 30 und 38. Zum Abschluss des dritten WM-Tags erklang noch einmal das "Einigkeit und Recht und Freiheit", das Brennauer aus vollem Herzen mitsang. Nur 2 Jahre nach Judith Arndts letztem Titel hatte sie Zeitfahr-Gold nach Deutschland zurückgeholt. -> Zum Resultat |
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23.09.2014 | ||
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