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Adventskalender am 23. Dezember: Bilanz des deutschen Quartetts Greipel, Kittel, Martin, Degenkolb erreicht historische Sphären
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23.12.2014

Adventskalender am 23. Dezember: Bilanz des deutschen Quartetts Greipel, Kittel, Martin, Degenkolb erreicht historische Sphären

Autor: Felix Griep (Werfel)



  23.12.  
Den Giro gewann ein Kolumbianer, die Tour ein Italiener, die Vuelta ein Spanier. Weltmeister wurde ein Pole, die Monumente gewannen Profis aus Norwegen, der Schweiz, den Niederlanden, Australien und Irland. Und die Franzosen waren mit zwei Fahrern auf dem Podium ihrer Landesrundfahrt auch überaus zufrieden. Man sieht, dass 2014 ein Radsportjahr war, in dem sich die Erfolge auf viele Nationen verteilten. Nur ein deutscher Sieger fehlt bei dieser Aufzählung der wichtigsten Rundfahrten und Eintagesrennen – dennoch liest sich die Bilanz der Fahrer aus der Bundesrepublik beachtlich. Die vier besten Deutschen sorgte im zurückliegenden Jahr für fast 50 Siege, darunter 14 auf Grand Tour-Etappen und einen Landesrekord bei der Tour de France.


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Vier „neue“ Helden des deutschen Radsports
Jan Ullrichs Tour de France-Sieg aus dem Jahr 1997 löste einst in Deutschland einen regelrechten Radsport-Boom aus, den Erik Zabel mit sechs Grünen Trikots nicht unmaßgeblich unterstützte. Doch nach dem Karriereende dieser beiden Ikonen ging die ausgelöste Begeisterung im Dopingsumpf unter, woran freilich auch Ullrich und Zabel selbst ihren Anteil hatten. Doch seit einigen Jahren geht es wieder aufwärts und mehrere Fahrer aus Reihen des BDR haben sich in der Weltspitze etabliert. André Greipel ließ 2008 erstmals richtig aufhorchen, als er zwar noch im Schatten von Columbia-Teamkollege Mark Cavendish stand, aber nur drei Siege weniger einfuhr als der Brite. Im selben Jahr war Tony Martin vom Thüringer Energie Team gekommen und startete seine Profi-Karriere. Aus der Thüringer Nachwuchsschmiede kamen 2011 noch zwei weitere Talente hervor, die sich auf Anhieb im Kreise der Etablierten behaupten konnten: Marcel Kittel und John Degenkolb.

Seit 2011: 43, 51, 47 und 49 Siege für das Quartett
Geipel, Martin, Kittel, Degenkolb – das deutsche Quartett, aus dem mittlerweile jeder Weltklasse verkörpert, holten in den vier gemeinsamen Profi-Saisons nicht weniger als 190 Siege, und das mit beeindruckender Konstanz: 43 Erfolge waren es in 2011, ein Jahr später gab es mit 51 den Rekord, aber auch 2013 und 2014 waren sie mit 47 bzw. 49 Siegen nur unwesentlich weniger ertragreich. In diesem Jahr konnten sogar erstmals alle vier mindestens 10 Siege einfahren. Eine solche Breite in der Spitze der Siegrangliste konnten letztmals im Jahr 2002 die Italiener vorweisen, als Mario Cipollini (14), Filippo Pozzato (14), Alessandro Petacchi (12) und Paolo Bettini (10) jeweils zweistellig siegten. Ein weiterer Vergleich: Um die Zahl von 49 Siegen, welche Greipel (16), Kittel (13), Degenkolb (10) und Martin (10) 2014 zusammen erzielten, zu erreichen, benötigt man schon die besten acht Franzosen (Démare 15, Bouhanni 11, Chavanel 6, Coquard 5, Loubet 4, Antomarchi 3, Lebas 3, Péraud 2) oder neun Italiener (Modolo 8, Nibali 6, Viviani 6, Bonifazio 5, Colbrelli 5, Gavazzi 5, Guardini 5, Malori 5, Ulissi 4). Bei Belgiern und Niederländern kommt man erst mit ihren besten 13 Fahrern auf 49 Siege, bei Spaniern und Briten sind noch mehr nötig, 14 bzw. 15.

Neuer Deutscher Etappen-Rekord bei der Tour de France
Auch wenn aktuell kein zweiter deutscher Tour-Champion in Sichtweite ist – was Etappensiege angeht, gelang Kittel, Martin und Greipel mal wieder Historisches. 2013 egalisierten sie schon den beinahe vier Jahrzehnte alten Rekord von sechs Tageserfolgen, den der damals fünfmal erfolgreiche Didi Thurau und Klaus-Peter Thaler anno 1977 aufgestellt hatten. Kittel wiederholte 2014 seine Ausbeute von vier Etappensiegen, Greipel war erneut einmal Erster und Martin sorgte mit seiner Steigerung von einem Zeitfahrsieg auf einen Zeitfahrsieg und einen Ausreißerfolg für die neue Rekordmarke von sieben Tour-Etappensiegen. Und es ist durchaus möglich, dass sich diese Bilanz in naher Zukunft nochmals bessern lässt, wenn man bedenkt, dass Degenkolb zumindest bei einem seiner beiden zweiten Etappenplätze nur hauchdünn geschlagen wurde. Dass er bei Grands Tours siegen kann, bewies Degenkolb zuletzt wieder bei Vuelta, wo er vier Siege sammelte. Auch Martin war in Spanien einmal erfolgreich. Rechnet man noch die beiden Etappensiege Kittels vom Giro d’Italia hinzu, kommen die vier Deutschen 2014 auf 14 Tagessiege bei den drei dreiwöchigen Rundfahrten. Nur die Italiener holten noch einen mehr. Franzosen (7), Australier (6), Kolumbianer (5) und Spanier (4) lagen in dieser Hinsicht weit zurück.

Rückkehr ins Erste?!
Vor diesen Erfolgen einer neuen, in Sachen Doping unbelasteten Generation hat sich nun offenbar sogar die ARD erweichen lassen wieder in die 2007 abgebrochene Liveberichterstattung von der Frankreich-Rundfahrt einzusteigen. 2015 sollen Kittel, Greipel, Martin und Degenkolb ihre Tour-Erfolge im Ersten bejubeln können – die Verhandlungen zwischen ARD und ASO könnten schon Anfang des neuen Jahres abgeschlossen werden.





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