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Contador baut als Zweiter bei Gilberts Sieg am Monte Berico seine Giro-Führung aus
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21.05.2015

Contador baut als Zweiter bei Gilberts Sieg am Monte Berico seine Giro-Führung aus

Info: GIRO D’ITALIA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Vicenza, 21.05.2015 – Sieglos war Philippe Gilbert bisher, bei diesem Giro d’Italia genauso wie in der gesamten Saison 2015. Auf dem Monte Berico, einem Hügel in der Stadt Vicenza, fand der Ex-Weltmeister perfekte Bedingungen vor, um seinen Namen wieder einmal ganz oben in einem Resultat platzieren zu können. In dem durch einige vorausgegangene Hügel und Abfahrten schon stark dezimierten Hauptfeld hatte Gilbert keinen ebenbürtigen Gegner, als es zum Ende des 1200 Meter langen Schlussanstieges zum Sprint kam. Alberto Contador machte ein wenig Zeit auf seinen größten Konkurrenten Fabio Aru gut, nicht nur durch die Zeitgutschrift für den zweiten Etappenplatz. 17 Sekunden trennen jetzt den Ersten und den Zweiten der Gesamtwertung. Simon Geschke wurde guter Vierter, nachdem er sich mit Beñat Intxausti wieder einmal um das Bergtrikot gestritten hatte.

Kein Freifahrtschein für Fluchtgruppe um Gretsch
Ein besonderes Teilstück war diese 12. Etappe der Italien-Rundfahrt, denn sie endete mit einem Anstieg, aber keiner großen Bergankunft wie es im Hochgebirge noch einige geben wird. Am Ende der in Imola gestarteten 190 Kilometer wartete ein 1200 Meter langer Anstieg auf den Monte Berico, wo das Santuario della Madonna di Monte Berico steht, die Kirche zu Ehren der Schutzheiligen der Stadt Vicenza. Es sollte ausnahmsweise mal kein Tag für Ausreißer werden, das bekam schon die erste Fluchtgruppe deutlich zu spüren. Nachdem sich lange niemand hatte absetzen können, entstand sie erst in der zweiten Rennstunde, als es zu regnen begann, und wurde schon rund 60 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt, als die bis dahin flache Strecke sich gen Castelnuovo zu einer Bergwertung der 4. Kategorie erhob, womit die sehr hügelige Schlussphase der Etappe begann. Dort verschwanden Patrick Gretsch (AG2R La Mondiale), Davide Appollonio (Androni Giocattoli),Enrico Barbin (Bardiani-CSF), Kenny Elissonde (FDJ) und Nick van der Lijke (LottoNL-Jumbo) also von der Bildfläche. Simon Geschke (Giant-Alpecin) attackierte und sicherte sich drei Punkte für das Bergklassement, aber Beñat Intxausti (Movistar), der sich gestern das Blaue Trikot vom Deutschen zurückgeholt hatte, verteidigte als Zweiter seine Führung.

Tagesmitfavorit Gerrans stürzt in einer Abfahrt
Nach dieser ersten Bergwertung führte Louis Vervaeke (Lotto Soudal) eine Weile das Rennen an. Das zu dieser Zeit im Hauptfeld tonangebende Team Tinkoff-Saxo gewährte dem Belgier, hinter dem sich Gianfranco Zilioli (Androni Giocattoli) vergeblich um Anschluss bemühte, bis zu 1:20 Minute Vorsprung. Eingeholt wurde er dann 30 Kilometer vor dem Ziel punktgenau zu Beginn des nächsten Anstiegs nach Crosara, der mit gut neunprozentiger Steigung auf 3,7 Kilometer Länge eine Einstufung in die 3. Kategorie erhalten hatte. Diesmal attackierte Intxausti und holte sich die Höchstpunktzahl; eine Reaktion von Geschke blieb aus, womit der Spanier den Abstand zu seinem ersten Verfolger auf acht Punkte erhöhte. Kritischer als der Anstieg gestaltete sich die Abfahrt, die zu mehreren Stürzen führte. Einer erwischte Simon Gerrans, den für diese Etappe von Orica-GreenEdge zum Leader erklärten Fahrer, dem die Ankunft in Vincenza sicher gelegen hätte. Die Etappe beendete der Australier zwar, allerdings mehr als 13 Minuten hinter der Spitze. Nach der Abfahrt dauerte es etwas, bis sich einzelne Grüppchen wieder zu einem Hauptfeld zusammenfanden. Etwa 40 Fahrer kamen schließlich gemeinsam nach Vicenza, jedoch mit einer halben Minute Rückstand auf Franco Pellizotti (Androni Giocattoli) und Tanel Kangert (Astana).

Kangert darf angreifen, aber BMC arbeitet für Gilbert
Pellizotti, Ausreißer und Etappendritter vom Vortag, hatte sich 16 Kilometer vor Schluss in einer weiteren Steigung nach Perarolo abgesetzt, die bei der Bergwertungs-Verteilung übergangen worden war. 20 Sekunden Vorsprung bekam Pellizotti zunächst nur und als sich in der Abfahrt Astana im Hauptfeld formierte, ging der Abstand wieder zurück. Dann fuhr Tanel Kangert (Astana) aus der großen Gruppe mit allen Favoriten heraus und schloss zügig zum Führenden auf. So wie Paolo Tiralongo bei seinem Sieg auf der 9. Etappe oder gestern Diego Rosa bekam nun der Este die Chance, sich selbst zu beweisen, anstatt alle Kräfte zur Unterstützung von Kapitän Fabio Aru aufsparen zu müssen. Wäre das BMC Racing Team nicht gewesen, hätte es für Kangert vielleicht sogar zum Sieg reichen können, denn am Monte Berico war er eindeutig stärker als Pellizotti. Doch das Team von Philippe Gilbert hatte rechtzeitig die Verfolgung aufgenommen, so dass daraus nichts wurde. Gilbert, der bei seiner letzten Giro-Teilnahme vor sechs Jahren schon einmal bei einer ähnlichen Ankunft gesiegt hatte, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und lieferte bei elf Prozent Steigung einen Endspurt ab, dem niemand etwas entgegensetzen konnte. Drei Sekunden vor dem Rest überquerte er die Ziellinie.

Contador baut Führung aus, für Küng endet der Giro
Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hätte gerne mit einem Etappensieg in Rosa ein klares Zeichen an die Konkurrenz gesetzt – das gelang ihm aber auch trotz des schnelleren Klassikerspezialisten Gilbert. Der Spanier setzte sich vor Diego Ulissi (Lampre-Merida) und Gretsch durch, holte als Zweiter sechs Sekunden Zeitgutschrift. Gewonnen hat er auf seine Konkurrenten aber noch mehr, denn das kleine Feld riss noch einmal leicht auseinander. So kamen beispielsweise für Aru weitere acht Sekunden Verlust hinzu, der Gesamtzweite liegt jetzt nicht mehr drei, sondern 17 Sekunden hinter Contador. Platzierungswechsel gab es aber zumindest unter den Top17 des Klassements nicht. Mannschaftlich war Astana trotzdem wieder das Nonplusultra, hatte am Ende sechs Fahrer vorne dabei, wohingegen Contador mit Roman Kreuziger nur noch ein Helfer geblieben war. 184 Fahrer erreichten das Ziel in Vicenza, drei Ausfälle gab es zu vermelden. Neben Manuel Belletti (Southeast) und Jaroslaw Marycz (CCC Sprandi-Polkowice) traf es auch den Schweizer Stefan Küng (BMC Racing), nachdem dieser auf den beiden vorherigen Etappe noch auf sich aufmerksam gemacht hatte, als er jeweils für kurze Zeit alleine Spitzengruppen nachjagte.

-> Zum Resultat

Die morgige 13. Etappe ist die letzte für die Sprinter, bevor es in die großen Berge geht. Das 147 Kilometer lange Teilstück ist von Anfang bis Ende absolut flach. Dass das noch lange keine Garantie für einen Massensprint ist, hat man aber auf der 10. Etappe sehen können.





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