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Vuelta a España Jasper Stuyven Sprintsieger einer Vuelta-Etappe voller Angriffe und folgenschwerer Stürze |
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29.08.2015 | ||
Jasper Stuyven Sprintsieger einer Vuelta-Etappe voller Angriffe und folgenschwerer StürzeInfo: VUELTA A ESPAÑA 2015Autor: Felix Griep (Werfel) Murcia, 29.08.2015 – Immerhin drei vierte Plätze hatte Jasper Stuyven vor einem Jahr bei seinem Grand Tour-Debüt verbucht, doch zu den Favoriten auf Tagessiege zählte der Belgier bei seiner nun zweiten Teilnahme an der Spanien-Rundfahrt nicht. Dennoch gelang es dem 23-Jährigen auf der 8. Etappe, bei der Ankunft eines rund 50 Fahrer großen Feldes zu triumphieren. Die Topsprinter der Vuelta waren alle nicht dabei. John Degenkolb war im Laufe unzähliger Attacken am letzten Anstieg des Tages zurückgefallen und Peter Sagan wurde wenig später von einem Motorrad ausgeknockt. Am schlimmsten hatte es aber Nacer Bouhanni getroffen, der nach einem Massensturz 50 Kilometer vor dem Ziel wie auch Daniel Martin, Tejay Van Garderen und Kris Boeckmans ausgeschieden war. Tom Dumoulin wagte einen kleinen Angriff gegen Johan Esteban Chaves, der Kolumbianer bleibt aber mit zehn Sekunden Vorsprung Vuelta-Spitzenreiter. Tinkoff-Saxo hofft auf zweiten Etappensieg für Sagan Etappe 8 der Vuelta a España führte über 182,5 Kilometer vom 1230 Meter hoch gelegenen Puebla de Don Fadrique in die Stadt Murcia, welche sich nur 50 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Diese Höhendifferenz verteilte sich auf mehr als die Hälfte der Tagessstrecke; das leichte, aber kontinuierliche Gefälle sorgte für ein enorm hohes Anfangstempo. Bei einem 55er Schnitt dauerte es fast 40 Kilometer, ehe sich sechs Fahrer vom Hauptfeld lösen konnten. Ein Maximum von 4:45 Minuten Vorsprung war für Angel Madrazo (Caja Rural-Seguros RGA), Iljo Keisse (Etixx-Quick Step), Mattia Cattaneo (Lampre-Merida), Alex Howes (Cannondale-Garmin), Jimmy Engoulvent (Europcar) und Tom Van Asbroeck (LottoNL-Jumbo) nur möglich, da Tinkoff-Saxo alles daran setzen wollte, Peter Sagan zu einem zweiten Etappensieg zu führen. Die schwierigere Aufgabe auf dem Weg zu diesem Ziel war aber nicht das Einholen der Fluchtgruppe, sondern das Überstehen des Alto de la Cresta del Gallo. Dieser 4,2 Kilometer lange und im Schnitt 7,5% steile Anstieg stand 36,0 und 17,3 Kilometer vor dem Etappenende auf dem Programm, musste also gleich zweimal bezwungen werden. Howes stürzt in Führung liegend, vier Mann ausgeschieden Die Spitzengruppe löste sich gleich bei der ersten Fahrt auf diesen Berg der 3. Kategorie in ihre Bestandteile auf. Howes schüttelte seine Begleiter einen nach dem anderen ab, musste dann aber auf die harte Tour lernen, dass die Abfahrt dieses speziellen Berges noch schwieriger bzw. gefährlicher ist als der Anstieg. Gleich in einer der ersten Kurven rutschte der US-Amerikaner in eine Leitplanke und verlor so die halbe Minute Vorsprung, die er an der Bergwertung noch aufgewiesen hatte. Letztlich war dieser Sturz aber harmlos im Vergleich zu dem Massensturz, den es eine Weile zuvor gegeben hatte. Ein großer Crash im Peloton führte zum Ausscheiden des bisherigen Gesamtdritten Daniel Martin (Cannondale-Garmin) und dreier weiterer Fahrer: Kris Boeckmans (Lotto Soudal) sowie Tejay Van Garderen (BMC Racing) und Nacer Bouhanni (Cofidis), die beide schon die Tour de France nach Stürzen hatten aufgeben müssen. Auf dem kurzen Stück zwischen Alto de la Cresta del Gallo und Alto de la Cresta del Gallo herrschte erst einmal die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, der bei der zweiten Befahrung des Anstiegs heftig ausbrach. Es gab einen wahren Hagelschauer aus Angriffen. Begleitmotorrad kostet Sagan alle Chancen auf den Sieg Den Anfang machte das Team Etixx-Quick Step mit Attacken von Niki Terpstra und Gianluca Brambilla, der sich für kurze Zeit alleine absetzen konnte. José Gonçalves (Caja Rural-Seguros RGA) und Kristijan Durasek (Lampre-Merida) waren die Ersten, die zum Italiener aufschließen konnten, an der Bergwertung gehörten schließlich auch Sergio Henao (Sky), Kenny Elissonde (FDJ), Alberto Losada (Katusha) und José Joaquín Rojas (Movistar) zur Spitzengruppe. Das Feld folgte nur mit sehr geringem Abstand. Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) hatte versucht, Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) abzuhängen, doch der Erste der Gesamtwertung ließ sich vom Zweiten nicht kleinkriegen. In der Abfahrt fuhr Luis Leon Sanchez (Astana) nach vorne, dann kamen im Zuge eines Angriffs von Alejandro Valverde (Movistar) in kurzer Zeit auch alle Favoriten dazu. So entstand ein Hauptfeld von rund 50 Fahrern. Nicht mehr dabei waren einige der stärksten Sprinter wie John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Caleb Ewan (Orica-GreenEdge), welche am Ende mit acht bzw. 15 Minuten Rückstand das Ziel erreichten. Eine perfekte Situation für Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), der sich große Hoffnungen machen durfte – so lange bis ein Begleitmotorrad am Feld vorbeifuhr und den Slowaken niederriss. Trek vereitelt letzte Angriffe und bejubelt Stuyvens Sieg Unverletzt aber verständlicherweise überaus wütend war damit auch der letzte der wenigen Top-Sprinter der Vuelta für diese Etappenankunft eliminiert. Auf dem flachen Schlusssstück hatten sich Elissonde, Losada und Gonçalves nochmals fast eine halbe Minute abgesetzt, aber Trek Factory Racing machte diesem Trio, das 3500 Meter vor dem Ziel eingeholt wurde, ebenso einen Strich durch die Rechnung wie Adam Hansen (Lotto Soudal), der es danach allein probierte. Der Österreicher Riccardo Zoidl hatte großen Anteil daran, dass es zum Sprint kam, den sein Teamkollege Jasper Stuyven gewinnen konnte. Der Belgier nutzte die vielleicht einmalige Gelegenheit, setzte sich vor Pello Bilbao (Caja Rural-Seguros RGA), Kévin Réza (FDJ), Giovanni Visconti (Movistar) und Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka) durch. In der Gesamtwertung blieben die Verschiebungen durch ausgefallene Fahrer die einzigen nennenswerten Änderungen. Nicolas Roche (Sky) übernimmt den dritten Platz von seinem irischen Landsmann Martin, Van Garderen hatte Platz 16 belegt. Sagan verpasste durch seinen Sturz die Chance, die Führung in der Punktewertung zurückzuerobern. Überdies wurde er durch Valverde von Rang zwei verdrängt und darf morgen das Grüne Trikot nicht mehr stellvertretend für Chaves tragen. -> Zum Resultat Die 9. Etappe endet am Sonntag wieder mit einer Bergankunft der 1. Kategorie, die aber deutlich kürzer, dafür um einiges steiler ist als jene zwei Tage davor. Die 4,1 Kilometer auf den Alto de Puig Llorença weisen eine mittlere Steigung von 8,9% und eine maximale von 19% auf. |
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