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Villumsen endlich Weltmeisterin im Einzelzeitfahren - Brennauer Dritte hinter Van der Breggen
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22.09.2015

Villumsen endlich Weltmeisterin im Einzelzeitfahren - Brennauer Dritte hinter Van der Breggen

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2015 IN RICHMOND | Einzelzeitfahren Frauen Elite
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Richmond, 22.09.2015 - Nach drei Bronze- und zwei Silbermedaillen ist Linda Villumsen am Ziel ihrer Träume angelangt und hat WM-Gold im Einzelzeitfahren errungen. Die 30-jährige Neuseeländerin, die als Dänin geboren wurde, setzte sich beim extrem spannenden Titelrennen in Richmond, Virginia mit 2,54 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Anna van der Breggen durch. 40:29 Minuten lautete die Siegerzeit. Lisa Brennauer benötigte für die 29,9 Kilometer lange Strecke 5 Sekunden mehr als Villumsen, verpasste also die Titelverteidigung ziemlich knapp, steuerte aber immerhin das vierte Edelmetall für die deutschen Einzelzeitfahrer bei. Platz vier ging an die überraschend starke Australierin Katrin Garfoot, Platz fünf an die US-Amerikanerin Kristin Armstrong, die sich in ihrer Comeback-Saison schon wieder mit der Weltspitze messen kann.

Kristin Armstrong als wäre sie nie weg gewesen
44 Teilnehmerinnen gingen, aufgeteilt auf vier Startblöcke, im Abstand von anderthalb Minuten auf jene Strecke, die schon den Junioren und den Männern U23 zur Ermittlung ihres Zeitfahrweltmeisters gedient hatte. Anders als gestern Nachmittag spielten die Wetterbedingungen für den Rennverlauf diesmal keine Rolle: Der Wind wehte zwar permanent recht lebhaft, aber es blieb trocken, zwischenzeitlich lugte sogar die Sonne aus den Wolken hervor. Kristin Armstrong, die zweifache Zeitfahr-Olympiasiegerin und Weltmeisterin von 2006 und 2009, rollte schon sehr früh von der Startrampe und legte gleich mal eine Performance zum Fürchten hin. Die mittlerweile 42-Jährige, die ihre Karriere eigentlich schon beendet hatte, aber nach einer Babypause in dieser Saison zurückkehrt ist, präsentierte sich stark wie eh und je und setzte sich mit einer Zeit von unter 41 Minuten auf dem Hot Seat fest. Zwar gab es mit Tara Whitten (Kanada) und Trixi Worrack aus Deutschland durchaus Fahrerinnen, die ihr an der ersten Zwischenzeit (km 7) auf den Zahn fühlten, aber spätestens nach einer Runde war deren Momentum verpufft. Worrack sollte am Ende Platz zehn belegen.

Vier Deutsche im Rennen
Auch in der unter den anderen Fahrerinnen der zweiten Startgruppe und im dritten Block gab es keine, die Armstrong wirklich gefährlich werden konnte. Ex-Weltmeisterin Ellen van Dijk (Niederlande) schob sich immerhin vor Worrack auf den Silber-Rang, mit 33 Sekunden Rückstand, was am Ende für Platz 7 gut sein sollte. Erwähnt werden können an dieser Stelle auch noch die Endresultate der Österreicherin Martina Ritter (29.), der Schweizerin Doris Schweizer (24.) sowie der deutschen Meisterin und letztjährigen WM-Vierten Mieke Kröger, für die nach schwachem Start heuer nicht mehr als der 19. Platz drin war. Deutschland durfte mit vier Teilnehmerinnen antreten, da die Titelverteidigerin Lisa Brennauer ein persönliches Startrecht hatte und man mit Kröger die Europameisterin stellte. Komplettiert wurde das Quartett von Corinna Lechner, die gleich als Erste ins Rennen musste und 33te wurde.

Villumsen erntet die Früchte ihre Arbeit
Aber zurück zu Armstrongs scheinbar in Stein gemeißelter Bestzeit. Dafür dass anders als bei den vorangegangenen Zeitfahrwettbewerben die frühe Führung nicht zu Gold reichte, sorgten die Frauen der letzten Startgruppe, die die gesamte Top10 noch einmal aufmischten. Vor allem Linda Villumsen ließ keinen Zweifel aufkommen, dass dies der Tag war, an dem sie sich ihren großen Traum von der Zeitfahrweltmeisterschaft erfüllen wollte. Die gebürtige Dänin, die 2010 die neuseeländische Staatsbürgerschaft annahm, war von 2009 bis 2013 immer aufs Podium gekommen, ohne jemals ganz oben zu stehen. Als es im letzten Jahr (nach einem Sieg bei den Commonwealth Games) nur Rang neun wurde, beschloss sie offenbar, noch energischer für die Goldmedaille zu arbeiten, wechselte zum UnitedHealthcare Team in die USA und ließ sich von Marco Pinotti coachen. Tatsächlich unterbot sie alle Zwischenzeiten von Armstrong und löste diese im Ziel nach einer gefühlten Ewigkeit als Führende ab - gewaltige 20,58 Sekunden betrug die Differenz, in die sich noch weitere Fahrerinnen hineindrängen sollten.

Van der Breggen und Brennauer mit Wahnsinnsfinish
Zum Beispiel Katrin Garfoot. Die amtierende Ozeanienmeisterin lieferte das beste WM-Zeitfahren ihres Lebens ab und verpasste, nachdem sie an allen Zwischenzeiten zunächst Platz drei belegte hatte, die Bronzemedaille um vier Sekunden. Was vor allem am bärenstarken Finish von Lisa Brennauer lag. Die Titelverteidigerin und letzte Teilnehmerin des Tages kam zunächst nur schwer in Gang, belegte nach 7 Kilometern Platz 8 und nach 15 Kilometern Platz sechs. Erst in der zweiten Runde zündete sie den Turbo, fuhr sich ebenso fast ins Delirium, wie es die Niederländerin Anna van der Breggen tat, die bei der ersten Zwischenzeit sogar vor Villumsen lag und auch am zweiten und dritten Messpunkt die Goldmedaille in Reichweite hatte. Sowohl Brennauer wie Van der Breggen spielten ihre Stärken im Schlussanstieg aus und sorgten für ein Herzschlagfinale. Am Ende fehlten 2,54 bzw. 5,26 Sekunden auf Villumsen, aber die Niederlande hatten ihre erste und die Deutschen ihre vierte Medaille in der Tasche (wenn man MZF-Gold für Velocio-SRAM nicht mitzählt). Evelyn Stevens (USA), Alena Amialiusik (Weißrussland) und Ann-Sofie Duyck (Belgien) lauteten die Namen der Fahrerinnen, welche auf den Plätzen sechs, acht und neun die Top zehn vollmachten.

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