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Weltmeisterin Armitstead gewinnt erstes Rennen der UCI WWT, die Strade Bianche
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05.03.2016

Weltmeisterin Armitstead gewinnt erstes Rennen der UCI WWT, die Strade Bianche

Info: Frauen: STRADE BIANCHE 2016 (1.WWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Siena, 05.03.2016 - Über den sogen. "Fluch des Regenbogentrikots" kann Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans Cycling Team) vermutlich nur lachen. Die amtierende Weltmeisterin, die vor einer Woche den Omloop Het Nieuwsblad gewann, holte sich heute bereits ihren zweiten Saisonerfolg und bescherte der neuen UCI Women's WorldTour (WWT) eine standesgemäßige Premierensiegerin. Bei den Strade Bianche, das wie das gleichnamige Männer-Rennen teilweise über Naturstraßen führt, setzte Armitstead sich nach 121 Kilometern rund um Siena vor der Polin Katarzyna Niewiadoma (Rabo-Liv, +0:03) und der schwedischen Meisterin Emma Johansson (Wiggle High5, +0:13) durch. Der Strade Bianche-Titel bleibt somit in der "Familie": 2015 hatte Armitsteads Teamkollegin Megan Guarnier gewonnen; die Britin selbst war Zweite geworden.


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Ein neues Zeitalter für den Frauenradsport?
2015 wurden die Strade Bianche für Frauen zum ersten Mal ausgetragen - und nur ein Jahr später kommt ihnen bereits die Ehre zu, die nigelnagelneue UCI Women's WorldTour zu eröffnen. Diese Serie aus 17 Eintages- und Mehrtagesrennen löst den Weltcup ab und soll nach dem Willen des Radsportweltverbands den Frauenradsport auf eine neue Ebene befördern, ihn professionalisieren und einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Allen Veranstaltern vorgeschrieben ist, bewegte Bilder von den Wettkämpfen zu liefern - aber leider nicht unbedingt Livebilder, halbstündige Zusammenfassungen genügen. Und so waren die Fans auch heute mal wieder auf Twitter bzw. den offziellen Hashtag #UCIWWT angewiesen, um Informationen über den Rennverlauf zu gewinnen.

Radcross-Spezialistin Harris in ihrem Element
Regen, Wind, Kälte und natürlich die namengebenden sieben weißen Schotter-Abschnitte sorgten für epische "Strade Bianche". Bereits am ersten Anstieg brach das Peloton entzwei und auch wenn es nach dem zweiten Sektor bei km 45 noch einmal ein paar Fahrerinnen nach vorne schafften, war für viele das Rennen hier schon gelaufen. Nach dem dritten Schotterstück, dem mit 9,5 Kilometern längsten des Tages, folgten Attacken und leider auch Stürze mit hoher Frequenz. In der Hektik gelang es ausgerechnet Nikki Harris sich abzusetzen. Die Radcross-Spezialisitn war erst im November zu Boels-Dolmans, dem Team ihrer Landsfrau Elizabeth Armitstead, gewechselt, nachdem sie von Telenet Fidea keinen neuen Vertrag bekam, und konnte nun ihre besonderes Faible für ruppigen Untergrund und schwierige Bedingungen unter Beweis stellen. Harris, die bei Le Samyn am vergangenen Mittwoch schon starke Sechste geworden war, verzeichnete bald 45 Sekunden Vorsprung auf 35 Verfolgerinnen. Sie blieb aber nicht lange alleine: Zunächst schloss sich die Niederländerin Lucinda Brand (Rabo-Liv) ihr an, dann schafften acht weitere Fahrerinnen den Sprung nach vorne, darunter Vorjahressiegerin Megan Guarnier, Emma Johansson, Anna van der Breggen (Rabo-Liv), Elisa Longo Borghini (Wiggle High5) - und eben die Frau im Regenbogentrikot, die im vergangenen Jahr auch den Gesamtweltcup geholt hatte: Elizabeth Armitstead.

Trio macht den Sieg unter sich aus
Nach und nach füllte sich die Favoritengruppe wieder bis auf 35 Athletinnen auf. Ca. 25 Kilometer vor dem Ziel hatten wir dann drei Führende: Armitstead, Johansson und Katarzyna Niewiadoma, eine der talentiertesten Nachwuchsfahrerinnen, die 2015 mit dem Gesamtsieg der Emakumeen Euskal Bira und dem EM-Titel ihren Durchbruch gefeiert hatte. Die Boels Dolmans-, Wiggle High5- und Rabo-Liv-Teamkolleginnen in der nachfolgenden Gruppe sorgten dafür, dass keine effiziente Nachführarbeit zustande kam und so wuchs der Vorsprung des Trios relativ schnell an. Nach dem letzten Sektor, also 13 Kilometer vor dem Ziel, betrug er 58 Sekunden, an der 10-Kilometer-Marke dann 1:10 Minuten. Jetzt war klar, dass die Siegerin eine von den dreien sein und dass der extrem anspruchsvolle Schlussanstieg in Siena mit bis zu 18% Steigung den Ausschlag geben würde. Als Erster gingen Emma Johansson die Kräfte aus, gegenüber der eigentlich kletteraffineren Niewiadoma konnte Armitstead dann von ihre größeren Erfahrung profitieren.

-> Zum Resultat

Elizabeth Armitstead erhält für ihren Sieg 120 Punkte und das Leadertrikot der UCI WWT (das freilich weniger "wert" ist als ihr WM-Trikot). Erste Führende der Nachwuchswertung ist Katarzyna Niewiadoma. Das nächste WWT-Rennen ist die Ronde van Drenthe am kommenden Samstag, die schon Bestandteil des alten Weltcups war.





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