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Giro d’Italia Wechselhaftes Giro-Wetter: Roglic gewinnt Zeitfahren im Trockenen, Brambilla verteidigt Rosa bei Regen |
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15.05.2016 | ||
Wechselhaftes Giro-Wetter: Roglic gewinnt Zeitfahren im Trockenen, Brambilla verteidigt Rosa bei RegenInfo: GIRO D’ITALIA 2016LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Greve in Chianti, 15.05.2016 – Der im Kampf gegen die Uhr auf der 1. Etappe so unfassbar knapp geschlagene Primoz Roglic wird den Giro d’Italia 2016 nun doch nicht nur in trauriger Erinnerung behalten. Auf der 9. Etappe holte der Slowene im längsten der drei Zeitfahren dieser Rundfahrt doch noch einen Sieg, gab dabei dem Österreicher Matthias Brändle um zehn Sekunden das Nachsehen. Fabian Cancellara gehörte zu den glücklichen frühen Startern, die noch vor dem Regen auf die Strecke durften, kam aber über den vierten Platz nicht hinaus. Eigentliche Zeitfahrfavoriten wie Tom Dumoulin kamen auf nassen Straßen nicht einmal mehr in die Nähe der Bestzeit, wobei Bob Jungels mit den schwierigen Bedingungen am besten zurechtkam und Gianluca Brambilla beinahe das Rosa Trikot abgenommen hätte. Nur eine einzige Sekunde trennt die Etixx-Teamkollegen in der neuen Gesamtwertung. Vor dem Regen ein Fünfkampf um die ersten Plätze Die 9. Etappe hatten die Organisatoren bei ihren Planungen als einen der schönsten Tage der 99. Italien-Rundfahrt im Kopf, führte er doch durch die sehenswerten Landschaften des Chianti-Gebiets, einer bedeutenden Weinregion in der Toskana. Doch wollte das Wetter nicht so recht mitspielen und präsentierte sich regnerisch – allerdings nicht von Anfang an! Wer früh zu dem 40,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren zwischen Radda in Chianti und Greve in Chianti antreten durfte, hatte Glück, noch auf nassen Straßen fahren zu können, was auf dem recht hügeligen Parcours mit einigen Steigungen und mehreren langen Abfahrten ein enormer Vorteil war. So belegten am Ende die Startnummern 42, 2, 39, 29 und 30 die ersten fünf Plätze des Tagesergebnisses. Und zwischen diesen fünf Fahrern ging es spannend zu: An der ersten Zwischenzeit nach 11,6 Kilometern war der Norweger Vegard Stake Laengen (IAM Cycling) der Schnellste, am zweiten Messpunkt bei Kilometer 22,3 sein österreichischer Teamkollege Matthias Brändle und an einer dritten Zwischenzeit nach 33,7 Kilometern dann der Slowene Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo). Dem gelang es, seine Führung bis ins Ziel zu verteidigen, wo er Brändle um zehn und Laengen um 17 Sekunden hinter sich ließ. Der Schweizer Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) und der Russe Anton Vorobyev folgten mit Rückständen von 28 und 30 Sekunden. Roglic bergan stark, Laengen mit Problemen in den Abfahrt Zwischen der 2. und 3. Zwischenzeit legte Roglic den Grundstein für seinen Erfolg, mit dem der 26-Jährige ehemalige Skispringer, der erst im Jahr 2013 von den Brettern auf das Rad wechselte, etwas schaffte, das ihm vor Beginn seiner ersten Grand Tour wohl kaum jemand zugetraut haben dürfte. In diesem Abschnitt, der den größten Anteil an Steigungen der Strecke aufwies, nahm er Brändle 21, Cancellara 30 und Vorobyev 22 Sekunden ab. Nur Laengen war bergauf nahezu gleichstark, büßte aber in den Abfahrten zwischen der 1. und 2. Zwischenzeit sowie der 3. Zwischenzeit und dem Ziel zu viel ein. Stefan Küng (BMC Racing) war als Starter Nummer 121 der erste starke Zeitfahrer, der mit dem Regen zu kämpfen hatte. An allen Messstationen landete der Schweizer auf dem sechsten Platz, auch im Ziel, das er mit einer um 58 Sekunden höheren Zeit als Roglic erreichte. Auch die Klassementfahrer, die natürlich noch viel später starteten, konnten nicht mehr in die Top5 vordringen. Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) war an der 1. Zwischenzeit zwar noch drei Sekunden schneller als Roglic, verlor dann aber schnell an Boden und wurde am Ende mit fast zwei Minuten Rückstand lediglich 15. Andrey Amador (Movistar), der an der 1. Zwischenzeit sogar eine neue Bestmarke setzen konnte, lag im Ziel 1:19 Minute hinter Roglic und wurde Zehnter. Jungels und Brambilla fighten um Rosa, Zakarin stürzt zweimal Die konstanteste Fahrt der späten Starter legten aber nicht Dumoulin oder Amador hin, sondern Bob Jungels (Etixx-Quick Step), der Küng noch von Platz sechs verdrängte und mit nur 45 Sekunden Rückstand auf den Sieger zum Feind im eigenen Team für Gianluca Brambilla wurde, denn zwischen diesen beiden entschied sich, wer nach dem Zeitfahren das Rosa Trikot tragen durfte. Brambilla bewies wie bei seinem Sieg am Vortag nach der Attacke an der Alpe di Poti ein großes Kämpferherz und ging mit dem 17. Platz und 2:05 Minuten Rückstand als Gewinner aus dem teaminternen Duell hervor. In der Gesamtwertung hat Etixx-Quick Step, deren Sprinter Marcel Kittel heute nicht mehr antrat, mit Brambilla und dem nur eine Sekunde zurückliegenden Jungels nun eine Doppelführung inne. Amador weist als Dritter einen Rückstand von 32 Sekunden auf, knapp eine Minute stehen für Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo), Vincenzo Nibali (Astana), Alejandro Valverde (Movistar) und Dumoulin zu Buche. Pechvogel des Tages war Ilnur Zakarin (Katusha), der gleich zweimal stürzte und – noch hinter Mikel Landa (Sky), Rafal Majka (Tinkoff) und Jakob Fuglsang (Astana) – auf den elften Gesamtrang zurückfiel. -> Zum Resultat Nach einem Ruhetag folgt am Dienstag mit der 10. Etappe wieder ein bergiges Teilstück, das mit einer Bergankunft der 3. Kategorie in Sestola (7,4 km à 5,0%, max. 8%) endet. Den schwersten Anstieg der Strecke überquert man 16 Kilometer vorher: der Pian del Falco (16,3 km à 5,2%, max. 13%) ist der erste Berg des Giro 2016 aus der 1. Kategorie. |
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15.05.2016 | ||
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