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Interview mit Phil Bauhaus im Rahmen der Dänemark-Rundfahrt
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01.08.2016

Interview mit Phil Bauhaus im Rahmen der Dänemark-Rundfahrt

Info: PostNord Danmark Rundt 2016 (2.HC)
Autor: Dennis Brandscheidt (dumdidadam)



Vor dem Start der dritten Etappe der Dänemark-Rundfahrt 2016 konnte ich ein Interview mit dem deutschen Sprinter Phil Bauhaus (22 Jahre, Team BORA-Argon 18) führen – noch nicht ahnend, dass er nur zwei Tage später die 5. Etappe gewinnen würde. Ich traf einen lockeren und sympathischen Fahrer, der sich in entspannter Atmosphäre Zeit für meine Fragen nahm.

Meine erste Frage galt dem bisherigen Saisonverlauf (zwei Siege: Etappen bei Tour d’Azerbaïdjan und Oberösterreichrundfahrt) und wie zufrieden er damit ist.

Der Bocholter zeigte sich zufrieden mit der Saison, verweisend darauf, dass er sich noch im vierten U23-Jahr befindet und dass auch der zweite Platz im Sprint bei den Drei Tagen von De Panne [Anm.d.Autors: hinter Marcel Kittel und vor Alexander Kristoff] nicht zu vergessen sei.

Als nächstes fragte ich, wie die aktuelle Form aussieht und wie nun der weitere Saisonverlauf gestaltet wird.

Phil Bauhaus entgegnete mir, dass die Form zurzeit schon ganz gut sei. Nach der Dänemark-Rundfahrt wird noch eine Rennpause eingelegt bevor es dann zu den Cyclassics nach Hamburg geht. Daraufhin folgen ein paar kleinere belgische Klassiker.
Zum Abschluss der Saison erhofft sich der Sprinter, in den U23-Kader zur Weltmeisterschaft in Doha nominiert zu werden.

Da der Kurs als flach gilt, fragte ich nach dem WM-Rennen. Er kommentert dies so:

Man könne nie genau wissen, wie so ein WM-Rennen ablaufe, aber rein von der Sprintstärke her traut er sich zu, vorne rein zu fahren.

Da das Team BORA-Argon 18 (nächstes Jahr BORA-hansgrohe) den Aufstieg in die WorldTour erreichen möchte, galt meine nächste Frage den Zielen für die nächste Saison.

Als erstes Ziel nannte er mir, eine Grand Tour zu fahren, es müsse aber nicht gleich die Tour de France sein, er hält die Vuelta a España für einen guten Einstieg für eine dreiwöchige Rundfahrt.
Des Weiteren geht es ihm darum, sich im WorldTour-Feld zu etablieren, da die Cyclassics dieses Jahr nun sein erstes Rennen dieser Art sein werden, und somit durch die größeren Rennen ein Stück weit zu den Topsprintern aufzuschließen.

Angesprochen auf die Gerüchteküche um einen Neuzugang von diversen Fahrern, speziell Peter Sagan, sagte er mir, sich mit den Gerüchten eigentlich nicht zu beschäftigen, da es sehr viele Gerüchte gebe. Er denkt aber, dass man von jedem Fahrer was lernen könne, gerade von so einem weltklasse Sprinter und dies somit kein Nachteil für ihn sei, sollte es dazu kommen.

Woraus sich die Frage nach früheren und heutigen Vorbildern ergab.

Durch die Ullrich- und Zabel-Zeiten war es damals schon das Ziel, mal genau dorthin zu kommen. Ein klares Vorbild gebe es nicht, aber er gibt an, sich „natürlich an den anderen Sprintern zu orientieren“, um von jedem irgendetwas rauszuziehen, um zu lernen.
Er gibt deutlich zum Ausdruck, dass er aber seinen eigenen Weg finden möchte.
Durch das gemeinsame Training z.B. mit André Greipel [Anm.d.A.: beide wohnen nicht allzu weit auseinander] kann er aber sicher profitieren, gibt er an.

Danach interessierte mich, als welchen Typ Fahrer er sich sieht, ob eher als den reinen Sprinter oder doch in Richtung Klassiker wie Mailand-San Remo z.B.

Das könne man jetzt noch nicht ganz genau sagen, meint er. Als Sprinter sei er nicht zu schwer und komme mit guter Form ganz gut berghoch und auch in den klassischen Sprints könne er sich gut durchsetzen. Er geht davon aus, dass sich das in den nächsten ein, zwei oder maximal drei Jahren zeigen wird.

Abschließend fragte ich nach dem Stellenwert der Dänemark-Rundfahrt für ihn. Mich interessierte vor allem, wie er die Rundkurse, welche bei dieser Rundfahrt doch recht schwer sind, betrachtet.

Die Rundfahrt, die er auch letztes Jahr schon einmal fuhr, findet er cool. Den Rundkurs der dritten Etappe kenne er schon aus dem letzten Jahr. Die Tatsache, am Ende der Etappe Rundkurse zu fahren, findet er persönlich ganz schön, da man sich so auf die letzten Kilometer sehr gut einstellen könne, u.a. da man die Anfahrt zum Ziel mit den Kurven dann schon kennt.
Des Weiteren empfindet er einen Rundkurs besonders auch für die Zuschauer schön und sieht das ganze sehr positiv.

An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an Phil Bauhaus und auch an das Team zur Bereitstellung dieser Gelegenheit!





Phil Bauhaus vor dem Bus seines Teams Bora-Argon 18
Phil Bauhaus vor dem Bus seines Teams Bora-Argon 18

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