<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Olympische Spiele
Cancellara dominiert das Olympische Zeitfahren von Rio und holt zum Abschluss seiner Karriere wieder Gold
Suchen Olympische Spiele Forum  Olympische Spiele Forum  Olympische Spiele
10.08.2016

Cancellara dominiert das Olympische Zeitfahren von Rio und holt zum Abschluss seiner Karriere wieder Gold

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - STRASSENRADSPORT
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Rio de Janeiro, 10.06.2016 - Die Radwettbewerbe der Olympische Spiele von Rio sind bislang für bemerkenswerte Geschichten gut. Nach zwei turbulenten Straßenrennen und Zeitfahr-Gold für eine 43-Jährige knüpfte der Schweizer Fabian Cancellara an vergangene Glanzzeiten an und entschied ebenso wie in Peking vor acht Jahren das Einzelzeitfahren der Männer für sich. Der 35-Jährige, für den die Saison 2016 die definitiv letzte ist, führte die Konkurrenz auf dem schweren, 54,56 Kilometer langen Parcours regelrecht vor und siegte mit 47,41 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Tom Dumoulin. Christopher Froome holte wie 2012 die Bronzemedaille für Großbritannien (+1:02,12). Deutschlands Hoffnungsträger Tony Martin schaffte es nicht unter die Top10.


Das Profil des Einzelzeitfahrens der Männer

Ende gut, alles gut für Spartacus
Fast sah es so aus, als sollte Fabian Cancellaras letztes Profi-Jahr ein unvollendetes bleiben. Einem Sieg bei den Strade Bianche folgten Platz vier in Harelbeke, Platz vier bei Gent-Wevelgem und Platz zwei bei der so geliebten Flandern-Rundfahrt. Zwar konnte der Berner danach bei seiner Landesrundfahrt das Auftaktzeitfahren gewinnen und wieder Landesmeister werden, aber sowohl beim Giro wie bei der Tour liefen die Zeitprüfungen nicht nach seinem Geschmack. Mit einem Olympiasieg heute hatte angesichts der starken Konkurrenz wirklich niemand rechnen können, selbst eine Medaille erschien alles andere als selbstverständlich. Vor acht Jahren hatte alles noch anders ausgesehen, Cancellara war damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere gewesen, hatte Gold im Zeitfahren von Peking und Bronze im Straßenrennen geholt, entschied in den Jahren zuvor und in den Jahren danach insgesamt viermal die Zeitfahr-WM für sich. Zum Abschluss seiner Karriere ließ "Spartacus" nun noch einmal die Muskeln spielen und die Konkurrenz am ausgestreckten Arm verhungern. Er ist der zweite Doppel-Zeitfahr-Olympia-Champion nach Wjatscheslaw Jekimow (1996/2000), wobei dem Russen das zweite Gold erst nachträglich zuerkannt wurde.

Geschke nur einen Platz hinter Tony Martin
Anders als die Frauen starteten die Männer in zwei Blöcken à 19 bzw. 18 Teilnehmern, wobei man zwischen dem letzten Fahrer des ersten Blocks und dem ersten des zweiten eine gute Dreiviertelstunde Pause eingebaut hatte. Es galt eine Mammutdistanz von über 54 Kilometern und dabei zweimal den Grumari Climb und zweimal den Grota Funda Climb zu bewältigen. Der Wind und der Regen hatten nachgelassen, die Straßen waren aber immer noch stellenweise sehr feucht. Im ersten Startblock konnten sich Georg Preidler und Simon Geschke mit ihren Zeitfahrqualitäten hervortun, als sie nacheinander jeweils für Bestzeiten an den vier Messpunkten und im Ziel sorgten. Den Österreicher sollte seine Leistung am Ende auf den 16ten Platz bringen; der Tour-Etappensieger aus Deutschland sollte sogar 13ter werden und damit nur einen Platz schlechter abschneiden als Ex-Weltmeister Tony Martin, der mit dem Parcours überhaupt nicht zurechtkam. Womit er freilich nicht allein war: Auch sein Nachfolger im Regenbogentrikot, Vasil Kyryienka (Weißrussland), schnitt mit Rang 17 enttäuschend ab.


Bericht zum Einzelzeitfahren der Frauen:
Zeitfahr-Olympiasiegerin von Rio heißt wie in Peking und London: Armstrong


Froome nicht mehr in Tour-Form
Fabian Cancellara leistete sich eigentlich nur eine einzige Schwächephase, nämlich zwischen der ersten und der zweiten Zwischenzeit, als er von Platz eins auf fünf zurückfiel. Es war in diesem Abschnitt, in dem Rohan Dennis seine Ambitionen auf Gold anmeldete. Der 26-jährige australische Zeitfahrmeister hielt bei km 19,7 bis zum Ende die Bestzeit und bot auch nach 34,7 Kilometern Cancellara noch die Stirn. Doch dann ereilte ihn nicht nur ein Defekt, der einen Radwechsel erforderlich machte, sondern ihn verließen offensichtlich auch die Kräfte. Die letzte Zwischenzeit passierte er als Viertschnellster, um im Ziel dann noch hinter Jonathan Castroviejo zurückzufallen. Aber auch für den Zeitfahrspezialisten aus Spanien reichte es nicht zu einer Medaille. Der Brite Chris Froome drehte nach relativ schwachem Start immer mehr auf und auch wenn er das Double aus Tour- und Olympia-Sieg zu keinem Augenblick in Reichweite hatte, wiederholte er doch sein Resultat von London. Es fehlten ihm fünf Sekunden auf Tom Doumoulin, der angesichts seiner Armverletzung das maximal Mögliche herausholte und für eine weitere niederländische Medaille sorgte.

-> Zum Resultat





Cancellara dominiert das Olympische Zeitfahren von Rio und holt zum Abschluss seiner Karriere wieder Gold
Cancellara dominiert das Olympische Zeitfahren von Rio und holt zum Abschluss seiner Karriere wieder Gold

Zum Seitenanfang von für Cancellara dominiert das Olympische Zeitfahren von Rio und holt zum Abschluss seiner Karriere wieder Gold



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live