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Briten dominieren Olympia-Auftakt auf der Bahn: Teamsprint-Gold und Siege in den Verfolgungs-Qualis
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12.08.2016

Briten dominieren Olympia-Auftakt auf der Bahn: Teamsprint-Gold und Siege in den Verfolgungs-Qualis

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - BAHNRADSPORT
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 11.08.2016 – Sieben von zehn Goldmedaillen im Bahnradsport gingen bei den Olympischen Spielen 2012 an Großbritannien. Vier Jahre später deutete sich bereits am ersten Wettkampftag im Velódromo Municipal do Rio an, dass eine Wiederholung dieser beeindruckenden Bilanz nicht unwahrscheinlich ist. Philip Hindes, Jason Kenny und Callum Skinner stellten am Donnerstag im Teamsprint der Männer die erste Goldmedaille sicher und sowohl Frauen als auch Männer siegten in den Qualifikationen zur Mannschaftsverfolgung; die einen mit neuem Weltrekord, die anderen fast.


Zum Nachlesen: Vorschau Bahnradsport bei Olympia, Tag 1

Teamsprint Männer
Großbritannien Neuseeland Frankreich

Briten verbessern zweimal ihren olympischen Rekord von 2012
Die Bilanz der britischen Teamsprinter ist recht ungewöhnlich: Weltmeister wurden sie zuletzt 2005, die letzte WM-Medaille ist auch schon fünf Jahre her. Bei Olympischen Spielen ist das Dreiergespann von der Insel allerdings immer auf den Punkt in Bestform. So siegten Chris Hoy und Jason Kenny 2008 mit Jamie Staff in Peking und 2012 mir Philip Hindes zuhause in London. Die Jagd nach dem dritten Teamsprint-Gold für Kenny, dem zweiten für Hindes und dem ersten für den olympischen Neuling Callum Skinner begann mit einem Paukenschlag: mit 42,562 stellten sie bereits in der Qualifikation einen neuen olympischen Rekord auf. Die amtierenden Weltmeister Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins aus Neuseeland belegten 0,111 Sekunden zurück den zweiten Platz. Nachdem sich beide Teams in der 1. Runde – es fuhren der Quali-Erste gegen den -Achten, der -Zweite gegen den -Siebten usw., die beiden schnellsten Sieger kamen ins Finale – souverän durchsetzten, trafen sie im Kampf um Gold aufeinander, wo beide den Quali-Rekord der Briten unterboten. Die Neuseeländer starteten schneller, lagen nach der ersten Runde knapp in Führung, mussten sich letztlich aber mit 42,542 zu 42,440 Sekunden den Briten geschlagen geben.

Deutschland ohne Niederlag weit entfernt von den Medaillenrängen
Die Franzosen Grégory Baugé, François Pervis und Michaël D'Almeida konnten zwar den Gewinn der Silbermedaille der letzten beiden Olympischen Spiele nicht wiederholen, schafften es aber wenigstens aufs Podium. Im Rennen um Bronze behielten sie mit 43,143 Sekunden gegen die Australier Nathan Hart, Matthew Glaetzer und Patrick Constable (43,298) die Oberhand. Für die Deutschen waren die Chancen auf eine Medaille wie Bronze 2008 und 2012 drastisch gesunken, nachdem ein grippaler Infekt Max Niederlag außer Gefecht gesetzt hatte. Das neuformierte Gespann mit René Enders, Joachim Eilers und Ersatzmann Maximilian Levy, der überhaupt nur bei Olympia dabei ist, weil er über einen Quotenplatz für die Straßenradsportler nominiert wurde, harmonierte nicht gut genug. Mit 43,711 Sekunden reichte es in der Qualifikation lediglich zu Platz sieben von neun, in der 1. Runde folgte trotz einer Steigerung auf 43,455 das Aus im Duell mit Neuseeland, was im Endstand Platz fünf ergab. Ein Problem war jeweils auch das (zu) hohe Anfangstempo von Startfahrer Enders, wodurch sich in beiden Fahrten jeweils ein Loch auftat, das Eilers mühevoll zufahren musste.

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Zum Resultat Teamsprint Männer

Mannschaftsverfolgung Frauen

Trotz Weltrekord der Britinnen: Die USA nicht chancenlos?
Für einen besonderen Höhepunkt des ersten Tages im Olympia-Velodrom sorgten Katie Archibald, Laura Trott, Elinor Barker und Joanna Rowsell-Shand, die den eineinhalb Jahre alten australischen Weltrekord um 0,423 Sekunden auf 4:13,260 Minuten verbesserten. Eine überragende Leistung, die eine Wiederholung des britischen Olympiasieges von 2012 erwarten lässt. Doch Weltmeister USA könnte sich eventuell noch zum Spielverderber aufschwingen, immerhin waren Sarah Hammer, Kelly Catlin, Chloe Dygert und Jennifer Valente nur 1,026 Sekunden langsamer. Bis zur 3000-Meter-Marke lag das US-Quartett sogar vor der Zeit der Britinnen, ehe es auf dem letzten Kilometer noch relativ viel Zeit verlor. Die Mannschaften Australiens und Kanadas belegten mit 4:19er-Zeiten die Plätze drei und vier, so dass sich in der 1. Runde – welche erst am Samstag ausgetragen wird – Großbritannien gegen Kanada und die USA gegen Australien jeweils um einen Finalplatz duellieren. An dieser 1. Runde werden die Deutschen Gudrun Stock, Charlotte Becker, Mieke Kröger und Stephanie Pohl nicht mehr teilnehmen, weil sie als Neunte und Letzte der Qualifikation bereits ausgeschieden sind.

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Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen (Stand nach Qualifikation)

Mannschaftsverfolgung Männer

Briten eine Klasse für sich und nur knapp über dem Weltrekord
Während die britischen Frauen mit den USA einen ernst zu nehmenden Gegner haben, scheint für ihre männlichen Mannschaftsverfolgungs-Kollegen der dritte Olympia-Sieg in Folge nur eine Formalie zu sein. In der Qualifikation siegten Edward Clancy, Steven Burke, Owain Doull und Bradley Wiggins mit mehr als drei Sekunden Vorsprung. Spannender als die Frage, ob sie im Finale am Freitag Gold gewinnen werden, dürfte die Jagd nach einem neuen Weltrekord werden. Mit 3:51,943 Minuten blieben die Briten in ihrem ersten Lauf von Rio nur 0,284 Sekunden über ihrer Bestzeit, mit der sie vor vier Jahren in London triumphiert hatten. Hinter den überlegenen Briten ging es zwischen Dänemark (3:55,396), Australien (3:55,606) und Neuseeland (3:55,977) sehr eng zu. Neuseeland triff als Quali-Vierter in der 1. Runde auf Großbritannien und hat somit wohl keine realistische Chance auf den Finaleinzug. Dänemark und Australien machen den zweiten Finalteilnehmer unter sich aus. Vize-Weltmeister Niederlande musste seine Medaillenträume nach einem Sturz von Joost van der Burg kurz vor dem Ende begraben, weil mit Tim Veldt zuvor schon ein Fahrer zurückgefallen war und man mindestens zu dritt das Ziel erreichen muss.

Deutschland und Schweiz auf den Plätzen sechs und sieben
Das deutsche Quartett mit Henning Bommel, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein und das Schweizer Team mit Olivier Beer, Silvan Dillier, Théry Schir und Cyrille Thièry belegten mit Zeiten von 4:00,911 und 4:03,845 Minuten die Plätze sechs und sieben, was ausreichte, um sich für die 1. Runde zu qualifizieren, wo beide Nationen gemeinsam in einem Heat auf die Bahn gehen werden. Die Chance auf den Einzug in den Lauf um Bronze besteht noch, hierzu müsste man unter den sechs Teams, die nicht ins Finale kommen, in der 1. Runde eines der beiden schnellsten sein, wobei dies für beide Teams trotz noch vorhandenem Steigerungspozenzial sehr schwer werden dürfte. Die Schweizer hatten nach 1000 und 2000 Metern immerhin jeweils die fünftbeste Zeit gefahren, verloren aber in der zweiten Rennhälfte sehr viel, als der schwächelnde Dillier zum Mithalten gezwungen war, nachdem sich Beer nach drei Minuten ausklinkte und die Schweizer nur noch zu dritt waren. Die Deutschen blieben dagegen, wie sonst nur die Australier, bis zum Schluss zu viert.

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Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Männer (Stand nach Qualifikation)





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