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Van der Poel triumphiert beim Valkenburger Weltcup vor kämpferischem Van Aert

23.10.2016

Van der Poel triumphiert beim Valkenburger Weltcup vor kämpferischem Van Aert

Info: Radcross: WELTCUP VALKENBURG 2016
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Valkenburg, 23.10.2016 - Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) hat den Niederländern beim UCI Cyclocross World Cup in Valkenburg einen Heimsieg beschert. Der Landesmeister setzte sich nach etwa der Hälfte des Rennens aus einer Spitzengruppe ab und kam am Ende solo über den Zielstrich. Weltmeister Wout van Aert (Vastgoedservice-Crelan) ging zwei Runden vor Schluss spektakulär zu Boden, wusste den Schaden aber dennoch zu begrenzen. Er legte einen Wahnsinnseffort ein, um Michael Vanthourenhout (Marlux-Napoleon Games) wieder einzuholen und sicherte mit dem zweiten Platz auch 70 wichtige Punkte für seine Weltcup-Führung. Tom Meeusen (Telenet Fidea) lieferte sein bestes Rennen seit Langem ab, wurde Vierter.

Back to Europe
Der Radcross-Weltcup ist zurück in Europa: Nach Las Vegas und Iowa City macht er mal wieder Station am Valkenburger Cauberg, wo 2013, 2014 und 2015 Lars van der Haar (Giant-Alpecin) erfolgreich war. Der Europameister hatte im Vorfeld seine Chancen auf eine Verlängerung der Siegesserie zwar eher gering eingeschätzt - dennoch ging er hochmotiviert zu Werke und setzte sich nach dem Start erst mal an die Spitze des Feldes, konnte gar keine kleine Lücke aufreißen. Ganz anders erging es seinem Landsmann Mathieu van der Poel, der schlecht in die Gänge kam und zunächst Boden gutmachen musste. Vorne erhielt Van der Haar mittlerweile Gesellschaft vom Weltcup-Leader Wout van Aert, von Tom Meeusen und den Marlux-Fahrern Michael Vanthourenhout und Kevin Pauwels. Ein Sturz des Niederländers beendete seine Zeit im Rampenlicht - er sollte am Ende Siebter werden - und verschaffte Van Aert die Gelegenheit, sich abzusetzen. Bei der nächsten Zielpassage war er allein vorne, aber schon eine Runde später hatte Mathieu van der Poel ihn eingeholt.

Van Aert erkämpft sich Platz zwei
Wohl alle Beobachter glaubten, dass Van Aert und Van der Poel nun erneut zu einem Zweikampf antreten würden, doch wider Erwarten stellten Vanthourenhout, Pauwels und der heute sehr starke Meeusen den Anschluss wieder her. Wenig später ging der niederländische Meister in die Offensive und verschaffte sich einen vorentscheidenden Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten. Die gaben sich nicht geschlagen, sondern hefteten sich an die Fersen Van der Poels, mit solcher Entschlossenheit, dass Wout van Aert auf der vorletzten Runde in einem Kurvenausgang schwer zu Fall kam. Meeusen purzelte über ihn, Vanthourenhout fiel zwar nicht hin, musste aber abstoppen. Als Van Aert sich wieder berappelt hatte - einen Moment lang sah man etwas wie Resignation in seiner Haltung -, musste er erst mal seine Kette richten, dann aber ging wieder die Post ab. Er strampelte und lief sich die Seele aus dem Leib, um zunächst Pauwels zu überholen, dann Meeusen abzuschütteln und schließlich sogar Vanthourenhout wieder ins Visier zu nehmen. Dem früheren U23-Weltmeister schien Platz zwei schon gewiss, doch Van Aert entriss ihm diesen Erfolg auf den letzten Metern.

Vanthourenhout nun Dritter im Weltcup
Mathieu van der Poel sammelte mit seinem vierten Saisonerfolg zugleich 80 Weltcup-Punkte, die ihm aber nicht viel nutzten, da er die überseeischen Stationen hatte auslassen müssen. Van Aert wurde mit 14 Sekunden Rückstand Zweiter und verteidigte die Gesamtführung vor Laurens Sweeck (Era-Circus), der heute keine Akzente setzen konnte und nur Neunter wurde. Vanthourenhout kam als Dritter ins Ziel (+0:21) und belegt diesen Platz nun auch in der Gesamtwertung, 64 Zähler hinter Van Aert, nur acht Zähler hinter Sweeck. Tom Meeusen und Kevin Pauwels brachten die Plätze vier (+0:34) und fünf (+0:49) nach Hause.

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Frauen: Heimsieg auch für De Jong
Bei den Frauen demonstrierte Thalita de Jong (Rabo-Liv) ihre anhaltend gute Form - die erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass die amtierende Radcross-Weltmeisterin eine ganze Straßen-Saison in den Beinen hat. Valkenburg war ihr dritter Sieg im Oktober nach Ronse und Contern und ihr erster auf Weltcup-Ebene überhaupt. Die 22-Jährige war zunächst Teil einer Fünfergruppe zusammen mit ihren Landsfrauen Lucinda Brand (ebenfalls Rabo-Liv) und Sophie de Boer (Kalas-NNOF) sowie der US-Amerikanerin Amanda Miller (Boulder Cycle Sport) und der Belgierin Ellen van Loy (Young Telenet Fidea). Nach einem Strauchler von De Boer am steilen Anstieg konnte De Jong sich solo absetzen. Es sah nun nach einem Triplesieg für die Niederländerinnen aus, aber Brand verließen die Kräfte, während Sanne Cant (IKO Enertherm-Beobank) immer stärker wurde. So belegte De Boer den zweiten Platz (+0:26) und die Europameisterin, die in dieser Saison mit dem Weltcup noch nicht warm geworden ist, erzielte mit Rang drei ein immerhin zufriedenstellendes Resultat (+0:35). Die Weltcup-Führung wanderte zu De Boer zurück, da Katherine Compton auf einen Start in Valkenburg verzichtete (sie gewann gestern ein Rennen in Washington).

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U23: Bertolini wiederholt Vorjahreserfolg
Anders als in Las Vegas und Iowa City wurden in Valkenburg auch Wettkämpfe für den Nachwuchs abgehalten. Das Rennen der Männer U23 gewann wie schon im Vorjahr der italienische (Elite-)Meister Gioele Bertolini, der sich im Sprint vor dem Niederländer Joris Nieuwenhuis durchsetzen konnte. Die beiden hatten sich im Finale von Europameister Quinten Hermans gelöst, der aber noch Dritter wurde (+0:27). Weltmeister Eli Iserbyt fiel nach einem Defekt aus der Gruppe der Favoriten heraus.

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Junioren: Bekaert vor Benoist
Bei den Junioren war Yentl Bekaert, der Sieger des Hotondcross Ronse, erfolgreich. Der 17-jährige Belgier holte den Franzosen Antoine Benoist in der letzten Runde ein und schlug ihn im Endspurt. Andreas Goeman, ebenfalls aus Belgien, komplettierte das Podium (+0:24).

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Der nächste Weltcup findet in einem Monat im belgischen Koksijde statt.