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Sanne Cant am Ziel ihrer Träume – endlich Gold bei der Radcross-WM
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28.01.2017

Sanne Cant am Ziel ihrer Träume – endlich Gold bei der Radcross-WM

Info: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2017 IN BIELES
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Bieles, 28.01.2017 – Einmal WM-Silber und zweimal WM-Bronze hatte Sanne Cant schon zu Hause – auch einen vierten Platz und einen sechsten und noch viele weitere WM-Resultate hatte sie seit 2007 gesammelt. Doch nun erst ist die 26-jährige Belgierin am Ziel ihrer Träume angelangt. Im luxemburgischen Bieles kürte die seit Jahren erfolgreichste Radcross-Spezialistin sich endlich zur Weltmeisterin. Im Sprint auf der Zielgerade bezwang Cant keine Geringere als die siebenfache Titelträgerin Marianne Vos (Niederlande). Auch die Bronzemedaille wurde im Endspurt vergeben, und zwar an Katerina Nash aus Tschechien (+0:21), während Vos' Landsfrau Lucinda Brand leer ausging.


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Happy WM-End für Sanne Cant
Wer die Radcross-Szene in den letzten Jahren verfolgt hat, der braucht nicht viel Phantasie, um Triumph und Erleichterung, Euphorie und Erschütterung von Sanne Cant beim Zieleinlauf nachzuempfinden. Erst schrie sie sich den Druck von der Seele, dann stürzte sie weinend zu Boden, vermutlich wird sie noch Stunden brauchen, um zu begreifen, dass ihr die 11. WM-Teilnahme endlich, endlich, endlich das Regenbogentrikot eingebracht hat. Seit ein paar Jahren war sie die beherrschende Athletin im europäischen Radcross-Zirkus, fuhr konstant Top-Resultate ein, holte zweimal den Gesamtweltcup, war zweimal Europameisterin, unzählige Male Landesmeisterin und gewann alle großen Rennen.

Vos tritt als Favoritin an
Nur mit der WM wurde Cant nie warm, zumal zuletzt auch immer Allrounderinnen dazwischenfunkten. 2015 war es Pauline Ferrand-Prévot, die aus dem Nirgendwo auftauchte, 2016 musste sie sich der Gelegenheitscrosserin Thalita de Jong beugen – an die sie im November dann auch noch den EM-Titel verlor. Auch wenn De Jong diesmal verletzungsbedingt nicht am Start war, die Vorzeichen für Cant standen auch in Bieles nicht gut. Denn seitdem die frühere Serien-Weltmeisterin Marianne Vos im Dezember ihr Comeback feierte, hat sie praktisch jedes Rennen abgeschossen, das ihr vor die Flinte kam.

Vierergruppe mit zwei Niederländerinnen
Ein achter Titel von Vos schien also wesentlich wahrscheinlicher als zum ersten Mal WM-Gold für Cant. Und als die 29-jährige Niederländerin auf der zweiten Runde in die Vollen ging, konnte man tatsächlich annehmen, das Rennen sei schon gelaufen. Aber Cant ließ sich nicht abhängen – überhaupt wirkte die Belgierin diesmal kühler und abgeklärter als in den Jahren zuvor. Vielleicht auch etwas ausgeruhter, denn anders als sonst hatte sie in dieser Saison auch mal Pausen eingelegt. Jedenfalls zeigte sie Vos die Grenzen auf, wodurch auch deren Landsfrau Lucinca Brand und schließlich sogar die schlecht gestartete Tschechin Katerina Nash es nach vorne schafften.

Cant profitiert von Vos' Defekt
Auf der vierten Runde setzten Vos und Cant sich von den beiden anderen wieder ab und ein Sturz der Belgierin schien endgültig für eine Vorentscheidung sorgen zu können. Doch diesmal war das WM-Glück mit ihr: Auf der letzten Runde fiel Vos in einer Kurve die Kette herunter und Cant, die nur wenige Sekunden zurücklag, war auf einmal wieder da. Es folgte ein atemberaubendes Finale, in dem die beiden sich selbst in den schwierigsten Passagen des inzwischen recht matschigen Parcours nichts schenkten. Aus der letzten steilen Abfahrt nahm Cant eine größere Geschwindigkeit mit, sodass sie sich vor Vos setzen konnte und letztlich auch als Erste zum Eingang der Zielgerade kam.

Platz fünf für Kanada, sieben für Luxemburg
Dort überraschte sie ihr Kontrahentin mit einem gewaltigen Antritt; Vos versuchte kaum noch dagegenanzusprinten. Im Gegensatz zu Teamkollegin Brand, die sich über den verlorenen Spurt gegen Nash später sichtlich ärgerte. Die kanadische Meisterin Maghalie Rochette wurde sensationelle Fünfte, vor der Italienerin Eva Lechner und Christine Majerus, die zu Beginn des Rennens alles in die Waagschale geworfen hatte, um sich den Traum von der Medaille zu Hause zu erfüllen. Beste Deutschsprachige war die Schweizerin Lise-Marie Henzelin auf Platz 22, die Deutsche Stefanie Paul wurde 28te von 37 Finishern.

-> Zum Resultat

Man mag es angesichts der Bedeutung, die Belgien im Radcross-Sport spielt, kaum glauben, aber Sanne Cant ist nicht nur die erste belgische Weltmeisterin (seit 2000), sondern überhaupt die einzige Belgierin, die es bislang aufs WM-Podium schaffte.







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