LiVE-Radsport Favoriten für Paris - Roubaix 2017

Info: PARIS - ROUBAIX 2017 (1.UWT) | Rückblick 2016 | Startliste
Autor: boasson

Die Königin aller Klassiker, das wohl größte und wichtigste Eintagesrennen der Welt, „die Hölle des Nordens“, Paris – Roubaix kennt jedes Kind. Kein Rennen ist derart spektakulär, nirgends braucht man so viel Glück wie auf den insgesamt 55km langen Pflasterabschnitten im Norden Frankreichs. Wer dieses Rennen gewinnt, als Erster im Velodrom von Roubaix die Ziellinie überquert und den Pflasterstein bei der Siegerehrung in den Himmel streckt, ist im Olymp des Straßenradsports angekommen.

Jemand, der dies bereits viermal in seiner Karriere geschafft hat, möchte einen weiteren Erfolg in seinem letzten Rennen als Profiradsportler hinzufügen. Tom Boonen könnte der erste und einzige Fünffachsieger werden. Und die Chancen stehen dafür gar nicht schlecht. Als Kapitän eines bärenstarken Quick-Step Teams ist er einer der absoluten Topfavoriten und kann auf einer Stufe mit dem Sieger von 2015 – John Degenkolb – und den beiden Ausnahmefahrern Peter Sagan und Greg van Avermaet genannt werden. Apropos Sagan und van Avermaet. Auch bei der Flandernrundfahrt waren die beiden wohl wieder die stärksten Fahrer des Rennens, die den Sieg wahrscheinlich unter sich ausgemacht hätten. Für beide steht Wiedergutmachung auf dem Programm, Wut im Bauch dürfte genügend vorhanden sein. Wie in jedem anderen Klassiker in diesem Frühjahr sind die beiden wieder die absoluten Topfavoriten.

Neben Tom Boonen und quasi dem gesamten Quick Step Team wird es an John Degenkolb liegen, dem einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Form ist grundsolide, Erfahrung hat er spätestens bei seinem Sieg vor zwei Jahren zu genüge gesammelt. Wenn alles zusammenpasst, ist der zweite Pflasterstein für ihn im Bereich des Möglichen. Nach den starken Auftritten in den letzten Rennen hat auch Oliver Naesen Blut geleckt und kann zum engeren Favoritenkreis gezählt werden. Nach dem geplatzten Traum bei der Flandernrundfahrt stehen ihm alle Türen offen für das ganz große Ding. Weitere brandgefährliche Fahrer für verschiedene Rennszenarien sind u.a. Alexander Kristoff und Arnaud Démare für einen Sprint einer kleineren Gruppe oder Luke Durbridge, Niki Terpstra und Zdenek Stybar für einen Soloangriff weit vor dem Ziel. Ein Sieg eines anderen Fahrers würde schon eine große Überraschung darstellen. Mit soliden Top 10 Plätzen können Luke Rowe und Edvald Boasson Hagen rechnen. Für mehr wird es wahrlich sehr sehr schwer. Mit Top 10 Ergebnissen bei Dwaars door Vlaanderen und dem E3 Prijs, sowie einem starken vierten Rang bei der Flandernrundfahrt hat sich Dylan van Baarle in den Kreis der absoluten Weltklasse gefahren. Sein sechzehnter Platz aus dem Vorjahr dürfte nach dieser Austragung nicht mehr sein bestes Ergebnis sein…

Peter Sagan, Greg van Avermaet, John Degenkolb oder doch ein ganz anderer? Oder werden wir Tränen des Glücks von „Tommeke“ im Velodrom erleben? Egal wie es ausgehen wird, es wird wie immer ein absolutes Fest für jeden Radsportfan!

Die LiVE-Radsport Keyfacts:

Frage des Rennens: Wie wird der große Abschied von Tom Boonen?

Schlüsselstelle des Rennens: Wald von Arenberg (95km vorm Ziel). Der Wald von Arenberg ist nicht nur der schwerste und mythischste Sektor, die Positionskämpfe davor und die unzähligen Defekte und Stürze auf dem extrem schlechten Untergrund machen ihn zum wichtigsten Sektor. Der Fahrer, der im Velodrom auf dem Podium stehen möchte, muss diesen Sektor unbeschadet überstehen!

Das Wetter: sonnig/heiter; 22 Grad; windstill

TV-Übertragung: Vom Start bis Ziel! Eurosport Europa beginnt um 11 Uhr mit der Übertragung.

LiVE-Radsport Siegertipp: Peter Sagan. Wie viel Pech kann man eigentlich haben? Sowohl der E3 Prijs wie auch die Flandernrundfahrt wurden durch einen Sturz verloren. Dazu fehlten bei San Remo Zentimeter im Schlusssprint. Was sich Peter Sagan für Paris Roubaix wünscht? Sicherlich ein “normales” Rennen. Denn dann ist er der klare Topfavorit.

Die LiVE-Radsport Sternevergabe:


***** Peter Sagan
Bora-Hansgrohe (BOH)
Sechster 2014
   
**** Greg van Avermaet
BMC Racing Team (BMC)
Dritter 2015
John Degenkolb
Trek Segafredo (TFS)
Gewinner 2015
   
*** Tom Boonen
Quick Step Floors (QST)
Viermaliger Sieger 2005; 2008; 2009; 2012
Niki Terpstra
Quick Step Floors (QST)
Sieger 2014
Oliver Naesen
Team AG2R (ALM)
Dreizehnter 2016
   
** Alexander Kristoff
Katusha (KAT)
Neunter 2013
Luke Durbridge
Orica-Scott (ORS)
Achtzehnter 2016
Zdenek Stybar
Quick Step Floors (QST)
Zweiter 2015
   
* Arnaud Démare
Team FDJ (FDJ)
Zwölfter 2014
Edvald Boasson Hagen
Dimension Data (DDD)
Fünfter 2016
Luke Rowe
Team Sky (SKY)
Achter 2015
   
Dark
Horse Dylan van Baarle
Cannondale-Drapac (CDT)
Sechtzehnter 2016