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Nach Österreich jubelt Deutschland: Greipel durch Sprintsieg auf Etappe 2 des Giro der neue Mann in Rosa
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06.05.2017

Nach Österreich jubelt Deutschland: Greipel durch Sprintsieg auf Etappe 2 des Giro der neue Mann in Rosa

Info: GIRO D’ITALIA 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tortolì, 06.05.2017 – Die beeindruckende Serie setzt sich fort: Klammert man die ersten beiden Versuche in den Jahren 2006 und 2007 bei der Vuelta aus, hat André Greipel bei jeder seiner folgenden zwölf Grand-Tour-Teilnahmen mindestens eine Etappe gewonnen. So auch bei seinem nunmehr fünften Start bei der Italien-Rundfahrt, wo ihm bereits auf der 2. Etappe sein insgesamt 7. Giro-Etappensieg gelungen ist. Der deutsche Meister gewann nicht nur den Sprint nach einer langen und sehr hügeligen Etappe, sondern trägt nach diesem Erfolg auch zum erst zweiten Mal in seiner Karriere (nach der Vuelta 2009) das Leadertrikot bei einer dreiwöchigen Rundfahrt.


Das Profil der 2. Etappe des Giro d‘Italia

Teklehaimanot schon wieder auf der Flucht
221 Kilometer und gut 2200 Höhenmeter – ein langes Rennen auf kräftezehrendem Terrain durch die „Dolomiten Sardiniens“ stand den Fahrern auf der 2. Etappe des Giro d’Italia bevor. Eines, das nicht alle Sprinter im Hauptfeld überstehen sollten. Ob es überhaupt zu einer Sprintankunft kommen würde, war zumindest fraglich, weshalb besonders interessiert darauf gewartet wurde, wer es nach dem Start in Olbia in die Fluchtgruppe schaffen würde. Lukasz Owsian (CCC Sprandi Polkowice) und Ilia Koshevoy (Wilier Triestina-Selle Italia) waren die ersten beiden Ausreißer und fuhren eine Weile zu zweit voraus, bis die Verfolger Simone Andreetta (Bardiani CSF), Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo) und Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) zu ihnen aufschlossen. Teklehaimanot? Genau, einer der Ausreißer der 1. Etappe ging schon wieder auf die Jagd nach Punkten für die diversen Sonderwertungen des Giro. Vier davon führt der Eritreer nach zwei Tagen an: Bergwertung, Sprintwertung sowie die Speziaklassemente für den „kämpferischsten Fahrer und den Ausreißer mit den meisten Fluchtkilometern (mehr in unserem Giro-Reglement). Beinahe hätte er durch seine Zwischensprint-Erfolge auch die Punktewertung übernommen, dazu fehlten am Ende nur drei Zähler.

Harter Kampf um die beiden Bergwertungen
Die Sprintwertung hatte Teklehaimanot schon nach der 1. Etappe angeführt und verteidigte dieses Klassement durch Siege an beiden Zwischensprints, die nach 53,2 und 154,5 Kilometern auf dem Programm standen. Beim ersten machte ihm keiner seiner Begleiter den Sieg streitig, beim zweiten musste er sich in sein Sprintduell mit Koshevoy stürzen. Mit dem Bergklassement gestaltete sich das Ganze schwieriger. An der 3. Kategorie in Nuoro (10,5 km à 3,9%) in der Mitte der Etappe setzte sich nämlich Andreetta vor Shalunov durch und Teklehaimanot wurde nur Dritter. Die Entscheidung über den Träger des Bergtrikots fiel erst an einer 2. Kategorie 46,9 km vor dem Ziel in Genna Silana, die am Ende einer fast 30 Kilometer langen Steigung mit einer durchschnittlichen Steigung von gut drei Prozent lag. Dort schmolz der schon zuvor von maximal knapp sieben auf rund zwei Minuten zurückgegangene Vorsprung der Ausreißer weiter, bis durch Attacken von Shalunov erst Owsian und dann Andreetta zurückfiel. Aber auch Koshevoy und Shalunov selbst wurden noch weniger hundert Meter vor der Wertungslinie vom heranstürmenden Feld eingeholt – und Teklehaimanot rettete sich als Einziger mit letzter Kraft auf den 1002 Meter Kulminationspunkt.

Nizzolo unter den zurückgefallenen Sprintern
Damit war Teklehaimanot das Bergtrikot sich, und er kann es sogar frühestens auf der 4. Etappe verlieren. Sein Teamkollege Omar Fraile belegte an dieser Bergwertung Platz zwei und auch Pierre Rolland (Cannodale-Drapac) scheint als Drittplatzierter seine Ambitionen auf das Blaue Trikot angemeldet zu haben. Angriffe aus dem Feld hatte es in der langen Steigung sonst nicht gegeben und auch in der Abfahrt blieb es erstaunlich ruhig. Nathan Haas (Dimension Data) und Davide Martinelli (Quick-Step Floors) wollten gleich nach der Bergwertung die Flucht ergreifen, blieben aber nur wenige Kilometer vorne. Danach kontrollierte Bahrain Merida, die Mannschaft des Giro-Vorjahressiegers Vincenzo Nibali, das Geschehen und führte das Feld bis neun Kilometer vor dem Ziel an, ab wo die restliche Strecke komplett flach verlief und die Sprintermannschaften ihre Vorbereitung für das Finale begannen. Aber längst nicht alle Sprinter waren noch Teil des Feldes, das rund ein Drittel seines Umfangs verloren hatte: Prominentester Abwesender war Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo), der erst in der finalen Abfahrt ohne jegliche Unterstützung seines Teams zurückgefallen war. Auch der Deutsche Phil Bauhaus (Sunweb) und Sam Bennett und Matteo Pelucchi (beide Bora-Hansgrohe) hatten abreißen lassen.

Ewan mit Defekt-Pech auf den letzten Metern
Ein kleines Drama um Ilnur Zakarin spielte sich im Etappenfinale ab, als der zu den Favoriten auf den Gesamtsieg zählende Russe einen Defekt erlitt. Doch anders als bei Nizzolo ließ sich das komplette Team von Katusha Alpecin zu seinem Kapitän zurückfallen und schaffte es tatsächlich, bis zwei Kilometer vor Schluss wieder an das Hauptfeld heranzukommen. Dass es am Ende dann doch nochmal einen Riss gab und Zakarin 20 Sekunden verlor, ist gerade deshalb äußerst unglücklich. Auf der 1800 Meter langen Zielgeraden in Tortolì gab es keine Chance für eine Überraschung wie sie Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe) 24 Stunden zuvor gelungen war, auch wenn der Österreicher sich an der Flamme Rouge einmal kurz ganz vorne zeigte. Ansonsten duellierten sich aber die Teams von Caleb Ewan (Orica-Scott) und André Greipel (Lotto Soudal) um die vordersten Positionen. Den Sprint konnte letztlich Greipel vor Roberto Ferrari (UAE Team Emirates), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) klar für sich entscheiden, während Ewan wegen eines technischen Problems nur Neunter wurde. Durch die Zeitgutschrift für den Sieg übernimmt Greipel vier Sekunden vor Pöstlberger, der morgen als weiterhin bester Nachwuchsfahrer Weiß tragen wird, und acht vor Ewan das Rosa Trikot.

-> Zum Resultat

Am morgigen letzten Tag auf Sardinien werden die Sprinter wohl erneut um den Sieg fighten, denn die 3. Etappe ist mit 148 Kilometern nicht nur sehr kurz, sondern zudem auch ausgesprochen flach, ohne eine einzige Bergwertung.







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