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Diese Neo-Profis haben uns begeistert im Jahr 2010
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22.12.2010

Diese Neo-Profis haben uns begeistert im Jahr 2010

Info: Rennkalender Europe Tour 2010
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



22.12.10 - Richie Porte und Peter Sagan – die Namen dieser beiden Neoprofis waren 2010 in aller Munde, und sie waren auch in der Rubrik „Bester Nachwuchsfahrer unter 25“ für den LiVE-Radsport.com Cycle-Award nominiert, wo sie sich freilich Andy Schleck geschlagen geben mussten. Neben dem Saxobank- und dem Liquigas-Jungstar gab es aber noch andere junge Männer, die uns in ihrer ersten Saison als Berufsradfahrer bereits begeistern konnten. Vier von ihnen stehen im Mittelpunkt des heutigen Rückblicks.


Dezember... Monat der Lebkuchen, Christstollen und – der Jahresrückblicke.
LiVE-Radsport.com wird bis zum Weihnachtsfest das Jahr 2010 für Euch
aus verschiedenen Blickwinkeln einer Retrospektive unterziehen.


Jens Keukeleire: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Jens Keukeleire ist ganz offensichtlich ein Frühstarter: Als die Saison 2010 erst ein paar Wochen alt war und sein Dasein als Profi gerade erst begonnen hatte, feierte er bereits seinen ersten Siege. Es waren auch gleich vier an der Zahl und von verschiedener Art: zwei gewonnene Eintagesrennen, ein Etappensieg und ein Rundfahrt-Gesamtsieg. Der damals noch 21-Jährige Belgier war von Cofidis u. a. wegen seiner guten Platzierung bei der Europameisterschaft 2009 verpflichtet worden, wo er das Podium nur knapp verpasste. Auch Siege hatte Keukeleire im U23-Bereich feiern können, wenn auch nur auf nationaler Ebene. Das alles aber war Schnee von gestern, als er völlig überraschend den abschließenden Massensprint des Halbklassikers Le Samyn gewann und dabei die Ausgebufftheit eines alten Sprinthasen bewies. Diese Nervenstärke kam ihm kurze Zeit danach erneut zupass: Bei der Dreitages-Tour von Westflandern holte er sich nicht nur die erste Etappe und das Leadertrikot, er wusste die Gesamtführung (und überdies das Punktetrikot) auch zu verteidigen und gerade am letzten Tag mit allen brenzligen Situationen umzugehen. Nur zehn Tage später schlug der aus Brügge Gebürtige erneut zu und verbuchte bei Nokere-Koerse Saisonsieg Nr. 4 – nur Routinier André Greipel hatte zu diesem Zeitpunkt mehr Erfolge vorzuweisen. Platz eins erreichte Keukeleire dann noch ein weiteres Mal bei einem nationalen Event, doch auch die restlichen Resultate können sich sehen lassen, allen voran sein fünfter Rang bei Paris-Bruxelles im September. Etwa zur selben Zeit lehnte der Youngster ein Angebot von Katusha ab und entschied sich bei Cofidis zu bleiben – auf Pro-Team-Ebene wird er dort freilich auch 2011 nicht fahren.

Sacha Modolo: Petacchi und Co. müssen sich warm anziehen
Vom Podium der EM 2009 verdrängt wurde Keukeleire durch einen jungen Italiener namens Sacha Modolo. Auch diesem gelang in seiner ersten Profi-Saison bei Colnago-CSF Inox schon Beachtliches, wenn auch ein Sieg noch nicht heraussprang. Ausgiebig Siegesfreuden gekostet hatte Modolo sowohl im Junioren- wie im U23-Bereich, herausragend ist sein Spitzenresultat beim GP della Liberazione 2009. Im Februar dieses Jahres bereits stellte er auch bei den „Großen“ sein Können unter Beweis, indem er beim Giro di Sardegna gegen namhafte Sprinter einmal Platz vier erzielte und einmal gar das Podest erklomm. Auf Platz vier beim Eintagesrennen Giro del Friuli folgten vordere Platzierungen bei Tirreno-Adriatico und spätestens als Modolo bei Mailand-San Remo hinter Oscar Freire, Tom Boonen und Alessandro Petacchi das Podium nur knapp verpasste, war für alle klar, dass man auf diesen jungen Mann würde achtgeben müssen. Einen Monat vor seinem 23. Geburtstag bestritt er dann seine erste Grand Tour, den Giro d´Italia, wo er eine Top10-Platzierung erzielte (Etappe 6), zwei Tage später aber die Segel streichen musste. Aufs Podium fuhr der aus Conegliano Stammende dann noch einmal bei seinem Heim-Rennen Giro del Veneto. Seinen Vertrag mit Colnago bekam Modolo bereits im Juni verlängert.

Fabio Felline: Sein Stern ging in Lothringen auf
Fabio Felline ist zwar ein Landsmann von Sacha Modolo, sein Werdegang in seinem ersten Profi-Jahr erinnert aber eher an den von Keukeleire. Nachdem Fellini bei der Classica Sarda mit Platz 5 und beim E3 Prijs mit Platz 10 hatte aufmerken lassen, schlüpfte er mit einem Etappensieg gleich ins Leadertrikot einer Rundfahrt, nämlich des Circuit de Lorraine. Bis dahin war der Gesamtsieg bei den 3 Giorni Orobica 2008, einem UCI-Juniorenrennen, sein größter Erfolg gewesen. Seinem ersten Profisieg auf der 2. Etappe des Circuit ließ Felline dann binnen 24 Stunden den zweiten folgen, gewann auch Etappe Nr. 3 – interessanterweise die eine im Bergauf-Sprint Mann gegen Mann, die andere im flachen Sprint gegen das gesamte Feld. An den folgenden beiden Tagen verteidigte der Turiner mithilfe seiner aufopferungsvollen Teamkollegen bei Footon-Servetto das Gelbe und das Punktetrikot und kam so im Alter von erst 20 Jahren zum Gesamtsieg in einem Profi-Rennen. Der junge Mann, der als unterhaltsamer Spaßvogel gilt, richtete daraufhin sein Augenmerk auf sein Tour-de-France-Debüt – zuvor holte er bei der Tour de Suisse noch einen Top10-Platz (Etappe 2) – stieß jedoch schnell an seine Grenzen und trat am neunten Tag nicht mehr an. Im Spätsommer und Herbst folgten keine bemerkenswerten Resultate mehr – dennoch wird Felline bei der Mannschaft Gianni Savios bleiben, nur dass diese 2011 Geox heißen und kein Pro-Team mehr sein wird.

Adam Blythe: Abräumer im Herbst
Abschließend zu einem Neuprofi, der sich als Spätstarter bezeichnen lässt. Seine herausragenden Erfolge fallen in die letzten Wochen der Straßen-Saison. Auch unterscheidet sich Adam Blythe dadurch von seinen bereits erwähnten Kollegen, dass er ab August 2009 schon einmal Profi-Luft schnuppern durfte, nämlich als Stagiaire bei Silence-Lotto, die ihn, bekanntlich unter dem Namen Omega Pharma Lotto dann für dieses Jahr mit einem vollgültigen Vertrag ausstatteten. Der junge Brite hatte auch 2008 für kurze Zeit schon einmal Anschluss an ein „richtiges“ Team, fuhr kurzzeitig für die (inzwischen aufgelöste) kontinentale Formation Konica Minolta-Bizhub, für die er zwei Etappen bei der Tour of Hong Kong Shanghai gewann. 2009 feierte Blythe einen Etappensieg bei der Thüringen-Rundfahrt. Als Profi mischte der aus Sheffield Stammende heuer gleich beim Giro d´Italia mit und erzielte mit Platz 5 auf der dritten Etappe ein mehr als beachtliches Resultat; er beendete die Rundfahrt jedoch nicht. Nach einer kleinen Durststrecke im Sommer wurden die Ergebnisse im Herbst dann wieder besser, Platz vier bei Schaals Sels und beim GP de Fourmies, Platz drei beim Omloop van het Houtland – und dann der große Durchbruch beim Circuit Franco-Belge, wo Blythe einen Tag vor seinem 21. Geburtstag Etappe 1 vor Gerald Ciolek für sich entschied und sich das zeitweise wieder abhanden gekommene Führungstrikot durch einen weiteren Spitzenplatz auf Etappe 3 zurückholte. Trotz Defektpech entschied der Neu-Profi am Folgetag die Rundfahrt sowie die Punktewertung endgültig für sich. Und das war noch nicht alles: Wenig später erhöhte Blythe die Anzahl seiner Siege auf vier, gewann den Nationale Sluitingsprijs, eines der letzten Rennen der Saison – Gründe genug also für Omega Pharma, seinen Vertrag zu verlängern.





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van Garderen
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