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Belgien: Niels Albert erfüllt sich einen Traum - Nys erlebt Albtraum
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09.01.2011

Belgien: Niels Albert erfüllt sich einen Traum - Nys erlebt Albtraum

Info: Radcross: Belgische Meisterschaft 2011
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Antwerpen, 09.01.11 - Mit einer mehr als beeindruckenden Leistung ist Niels Albert zum ersten Mal belgischer Radcross-Meister bei der Elite geworden. Auf dem schweren Parcours am Antwerpener Schelde-Ufer ließ der 24-Jährige trotz schlechten Starts bereits in der zweiten Runde alle Konkurrenten hinter sich. Bart Wellens und sein Teamkollege Kevin Pauwels holten Silber respektive Bronze. Titelverteidiger Sven Nys hatte einen rabenschwarzen Tag und gab das Rennen, das ihm seine achte Meisterschaft hätte einbringen sollen, verfrüht auf. Zuvor hatte sich Joeri Adams überraschend beim Nachwuchs durchgesetzt. Keine Überraschung hingegen gab es bei den Damen, wo Sanne Cant der Konkurrenz keine Chance ließ.


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Das belgische Meistertrikot - schöner als die Regenbogenfarben?
Trotz aller Voreingenommenheit für das eigene Land werden Radcross-Fans aus aller Welt heute mit besonderer Spannung auf die belgischen Meisterschaften geschaut haben. Die Leistungsdichte unter den belgischen Crossern sorgt Jahr für Jahr für Titelkämpfe auf Weltcup-Niveau - keine andere Nation kann das von sich behaupten. Und so nimmt es nicht wunder, dass Niels Albert sich für das rot-gelb-schwarze Trikot entschied, als er im Vorfeld von Journalisten gefragt wurde, ob er lieber noch einmal Weltmeister werden oder zum ersten Mal die Elite-Meisterschaft im eigenen Land gewinnen würde. Dieses dreifarbige Nationaltrikot sei von einzigartigem symbolischen Wert, so Albert. Vermutlich war es diese Extraportion Motivation, die dem 24-Jährigen half, seinen - fast möchte man sagen: gewohnt - schlechten Start wettzumachen und sich Meter um Meter an die Spitze zu kämpfen. Bald hatte er Spitzenreiter Kevin Pauwels ein- und überholt und zeigte auch allen anderen Konkurrenten fortan nur noch die Rückenansicht. Scheinbar mühelos zog er seine Bahnen durch den feuchten, schweren Sand am Antwerpener Schelde-Ufer, auf dem jährlich auch der Scheldecross ausgetragen wird. Vielleicht zahlte sich Alberts Entscheidung, den Parcours erst kurz vor dem Wettkampf besichtigt zu haben, nun aus: Während seine Konkurrenten den Untergrund vor einigen Tagen noch hart gefrorenen kennengelernt hatten, konnte sich der ehemalige Weltmeister einen realistischeren Eindruck verschaffen. Auch Nationalcoach Rudy de Bie hatte gestern noch erklärt, das Tauwetter habe für einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht gesorgt.

Sven Nys im falschen Film
Während Albert vorne seine Galavorstellung abspulte, war Sven Nys hinten für den tragischen Part zuständig. Der siebenfache Champion, den Fans eigentlich schon gar nicht mehr anders kennen als in die belgischen Farben gekleidet, bemühte sich zwar einige Runden lang um den Anschluss, powerte sich aber komplett aus und stieg kurz vor Schluss verzweifelt vom Rad. Der Kampf um die Silbermedaille entschied sich zwischen den Telenet-Fidea-Kollegen Bart Wellens und Kevin Pauwels, wobei Wellens, der in den Jahren 2004 und 2007 Nys' Siegesserie hatte unterbrechen können, das bessere Ende für sich hatte. 23 bzw. 27 Sekunden trennten die beiden von Niels Albert, der nach seinen Erfolgen im Junioren- und U23-Bereich (2004, 2006/07) nun endlich den Elite-Titel in seine Palmarès aufnahm. Im Anschluss erklärte er, sein Wunsch, Ende des Monats in St. Wendel Weltmeister zu werden, halte sich in engen Grenzen. Lieber würde er erst ausprobieren, wie ihm das dreifarbige Trikot steht und es ein ganzes Jahr lang spazierenfahren...

Sanne Cant - wer sonst?
Alberts Triumph war nicht der einzige für BKCP-Powerplus am heutigen Tag in Belgien. Zuvor hatte Sanne Cant - die einzige Frau in der Mannschaft, für die auch der im Amt bestätigte deutsche Meister Philipp Walsleben fährt - ihren Titel verteidigt. Alles andere wäre eine gewaltige Überraschung gewesen, denn so hoch wie die Leistungsdichte bei den belgischen Männern, so gering ist sie bei den belgischen Frauen. Man könnte es das belgische Paradox nennen. Gefahren werden musste trotzdem. 1:47 Minuten hinter Sanne Cant, die übrigens erst 20 Jahre alt ist, holte Nancy Bober Silber - was dann doch eine kleine Überraschung bedeutete. Joyce Vanderbeken, die als Meisterin des Jahres 2009 und Vorjahreszweite favorisiert gewesen wäre, wurde "nur" Dritte (+2:44).

Eine Niederlage für BKCP-Powerplus gab es allerdings im Rennen der Männer U23. Favorit Wietse Bosmans ging zwar nach dem Start solo in Führung, doch Joeri Adams, Kevin Eeckhout und Titelverteidiger Jim Aernouts kämpften sich noch heran. In einer der charakteristischen sandigen Passagen konnte sich Adams, der demnächst Profi bei Telenet-Fidea werden soll, absetzen. Der 21-Jährige distanzierte Bosmans um 12 Sekunden. Eeckhout, mit dem im Vorfeld die wenigsten gerechnet hatten, holte Bronze (+0:15), während Aernouts, vermutlich immer noch geschwächt von den Nachwirkungen einer Infektion, das Podium verpasste (+0:32). Bereits gestern konnte Laurens Sweeck, der als aktueller Weltcup-Spitzenreiter und Vorjahreszweiter favorisiert ins Rennen ging, den Titel bei den Junioren für sich verbuchen. Jens Vandekinderen und Daniel Peeters leisteten bis zur Schlussrunde Widerstand, mussten sich dann aber um 14 bzw. 32 Sekunden geschlagen geben.

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