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Radcross Stybar ist erneut weltbester Radcrosser. Walsleben brilliert und holt Rang fünf |
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30.01.2011 | ||
Stybar ist erneut weltbester Radcrosser. Walsleben brilliert und holt Rang fünfInfo: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2011 IN ST. WENDELAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) St. Wendel, 30.01.2011 - Mit einem sensationell souveränen Auftritt hat Zdenek Stybar in St. Wendel, wo er 2005 auch U23-Weltmeister wurde, seinen Elite-Weltmeistertitel verteidigt. Der 25-jährige Tscheche fuhr über die Hälfte des Rennens solo an der Spitze und triumphierte mit 18 Sekunden Vorsprung vor Sven Nys, der seine vierte WM-Medaille in Folge erzielte. Nys' belgischer Landsmann Kevin Pauwels sicherte sich Bronze. Hinter dem Franzosen Francis Mourey schloss der deutsche Meister Philipp Walsleben den von ihm sehr stark gefahrenen Wettkampf auf Platz fünf ab. Der Schweizermeister Christian Heule erreichte ebenfalls die Top10. Stybar nimmt Radcross-WM-Titel mit auf die Straße Titelverteidiger Zdenek Stybar fackelte nicht lange und setzte sich vom Start weg an die Spitze. Durch das enorme Tempo, das auf dem hügligen, von der Sonne oberflächlich aufgeweichten Parcours angeschlagen wurde, riss das Feld im Nu rettungslos auseinander. Vorne bildete sich eine Favoritengruppe, zu der neben Stybar der ehemalige belgische Meister Sven Nys, der Vorjahreszweite Klaas Vantornout und Pont-Château-Gewinner Kevin Pauwels gehörten. Erfreulicherweise stieß bald auch Philipp Walsleben hinzu, der sich erneut in starker Form präsentierte, ebenso wie der italienische Meister Marco Aurelio Fontana, dessen Präsenz an der Spitze die größte Überraschung darstellte. In der dritten Runde gingen zunächst Stybar und Nys - beides St. Wendeler Weltmeister von 2005, Stybar beim Nachwuchs, Nys bei der Elite - auf Distanz zur Konkurrenz, bevor der Tscheche den Belgier mit einem unwiderstehlichen Antritt geradewegs stehenließ. Kein Defekt und kein Sturz hinderten den 25-Jährigen an seiner Triumphfahrt, an deren Ende sein zweiter Elite-WM-Titel in Folge und sein vierter WM-Titel insgesamt stand. Wenige Wochen, nachdem Stybars Saison durch eine Knieeentzündung jäh unterbrochen wurde und zeitweilig sogar auf der Kippe stand, befindet der Tscheche sich wieder dort, wo er im Herbst angefangen hat: ganz oben. Ab März wird Stybar in Reihen von Quick Step eine neuen Weg als Straßenradfahrer einschlagen; insofern war sein heutiger Erfolg auch eine Art Abschiedsgruß. Für Nys ging es die ganze Zeit über nur um Silber, das er sich 18 Sekunden hinter Stybar völlig unbedrängt sichern konnte - und immerhin schnitt der 34-Jährige damit besser ab als in den vergangenen drei Jahren, als er jeweils Dritter wurde. Weiterer Bericht: Vos zum 4. Mal Weltmeisterin. Kupfernagel ohne Medaille "Walse" zeitweilig auf Bronze-Kurs. Niels Albert findet nicht statt Die meiste Spannung bot der Kampf um die Bronzemedaille, den Kevin Pauwels mit einer gekonnten Attacke wenige hundert Meter vor dem Ziel für sich entschied (+1:15). Philipp Walsleben musste sich nach seinem glänzenden Auftritt noch hinter dem französischen Meister Francis Mourey einreihen, der auf der Schlussrunde fast wie aus dem Nichts herangeflogen kam. Dennoch ist Platz fünf (+1:18) auf heimischem Boden für den 23-Jährigen ein riesiger Erfolg, der auch seine internationale Konkurrenz aufmerken lassen wird. Hinter Vantornout, Fontana und dem ehemaligen Weltmeister Bart Wellens holte Christian Heule als Neunter (+2:01) im Sprint gegen Tom Meeusen noch einen Top10-Platz für die Schweiz. Sein Landsmann Marcel Wildhaber wurde 18-ter. Der St. Wendeler Lokalmatador Sascha Weber belegte Platz 25, Christoph Pfingsten platzierte sich zwei Positionen vor ihm. Zwischen den beiden Deutschen und mit viereinhalb Minuten Rückstand erreichte ein gewisser Niels Albert das Ziel. Der frischgebackene Weltcup-Gesamtsieger und Weltranglistenführende hatte offenbar beschlossen, dass ihm sein belgisches Meistertrikot doch lieber ist als das Regenbogen-Trikot, und fuhr nach miserablem Start inkognito hinterher, wobei ihm ein platter Reifen auf der 2. Runde zusätzlich zu schaffen machte. Alle noch nicht namentlich erwähnten deutschen, Schweizer und österreischischen Fahrer wurden mit Rundenrückstand gewertet oder erreichten das Ziel nicht. -> Zum Resultat Niederländer in St. Wendel erfolgreicher als Belgier Alberts Totalausfall passt in gewisser Weise zum durchwachsenen Auftritt der Belgier bei dieser WM. Die Einwohner des Racross-Mutterlands konnten - übrigens genauso wie im Vorjahr in Tabor - keine einzige Goldmedaille für sich verbuchen. Nys' Silber und Pauwels' Bronze waren das höchste der Gefühle. Spitzenreiter im Medaillenspiegel sind die Niederländer, die sich über die WM-Titel von Marianne Vos und Lars van der Haar freuen können. Zudem gewann Mike Teunissen U23-Silber. Die Franzosen begeisterten mit ihrem Sweep bei den Junioren. Die Tschechen dürfen sich nicht nur zu Stybars Triumph, sondern auch zu den Bronzemedaillen von Karel Hnik und Katerina Nash beglückwünschen. Für die Gastgeber stehen Hanka Kupfernagels vierter Platz, Philipp Walslebens Top5-Platzierung, Rang acht durch Juniorenmeister Silvio Herklotz und Platz elf durch Nachwuchsfahrer Marcel Meisen als jeweils beste Resultate zu Buche. Die Radcross-WM 2011 ist Geschichte - doch die Saison ist noch lange nicht beendet. Es stehen noch Entscheidungen im Superprestige und der Gazet van Antwerpen Trofee aus. Diese beiden Rennserien werden am kommenden Wochenende mit dem Rennen in Hoogstraten und dem Krawatencross in Lille fortgesetzt. Am Mittwoch findet allerdings zunächst der Parkcross Maldegem statt, ein Event der Klasse C2. |
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