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Sturz von Robert Förstemann überschattet die dritte Nacht in Bremen
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13.01.2019

Sturz von Robert Förstemann überschattet die dritte Nacht in Bremen

Info: Sixdays: Sixdays Bremen 2019
Autor: Thorsten Schmidt (www.sixdaysinfo.de)



Es war kurz nach 22 Uhr, als Robert Förstemann aus dem Sattel ging, um seinen eigenen Bahnrekord vom Vortag noch einmal zu unterbieten. Doch ausgangs der ersten Kurve platzte der Reifen an seinem Vorderrad. Förstemann schlitterte über die Bahn und blieb minutenlang an der Bande liegen. Nach der Erstversorgung durch den Bahnarzt wurde er mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Später ließ der Sportliche Leiter Erik Weispfennig die Journalisten wissen: „Ich habe bereits kurz mit ihm telefoniert. Er hat einige Verletzungen davongetragen und wird operiert werden müssen, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.“
Aus sportlicher Sicht fielen am dritten Abend einige Vorentscheidungen. Iljo Keisse und Jasper de Buyst konnten ihre Führung in der Gesamtwertung ausbauen und die Zahl ihrer Konkurrenten schrumpfte von fünf auf drei.



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Der Samstag in Bremen ist traditionell ein langer Wettkampftag für die Athleten, denn es beginnt bereits um 12 Uhr mit dem „Kidsday“. Und es gehört zur Bremer Tradition, dass sich die im Klassement hinten liegenden Teams Blumen und Applaus von den Teenies abholen dürfen. So gewannen Harrison/Augenstein die Mannschaftsausscheidung und Liß/Pirius ein Dernyrennen.
Und in der Kleinen Jagd hatten van Zijl/Hesters vor Bommel/Malmberg die Nase vorn. Der dritte Platz bescherte Consonni/Marguet eine Bonusrunde. Ansonsten blieb das Gesamtklassement unberührt.

Keisse/de Buyst und Consonni/Marguet gingen als die führenden Teams in die Wettkämpfe des Abendprogramms. Mit einer Runde Rückstand folgten Stroetinga/de Pauw, Burkart/Graf, Hester/Reinhardt und Grasmann/Mørkøv. Der Samstagabend gilt ja immer als die „Nacht der Wahrheit“ – hier werden die Karten auf den Tisch gelegt. Für Theo Reinhardt war klar: Wollte er nicht frühzeitig alle Chancen auf eine Wiederholung seines Vorjahressieges abschreiben, dann musste er liefern. Und er lieferte.
Mit den fetten 20 Punkten für den Sieg in der einleitenden Mannschaftsausscheidung konnte Reinhardt den Anschluss an Platz 3 herstellen. Die erste Bonusrunde kam in Blickweite...

Der Zwischenstand vor der Großen Jagd:

1. Iljo Keisse/Jasper De Buyst 0/129
2. Simone Consonni/Tristan Marguet 0/111
3. Wim Stroetinga/Moreno De Pauw 1/97
4. Marc Hester/Theo Reinhardt 1/89
5. Achim Burkart/Andreas Graf 1/87
6. Christian Grasmann/Jesper Mørkøv 1/50

„Materialschlacht“ in der Großen Jagd

In der Großen Jagd über 45 Minuten ergriffen Hester/Reinhardt vom Start weg die Initiative. Bereits nach zwei Minuten hatten sie den ersten Rundengewinn im Sack. Ein perfekter Start für das Team im schwarzen Trikot. Die Konkurrenten reagierten. Das Tempo im Feld wurde enorm hoch und es begann das, was man im Radsport mit dem unschönen militärischen Ausdruck “Materialschlacht“ bezeichnet. Reihenweise wurden Ausreisser vom Feld wieder eingeholt. Hester und Reinhardt waren das aktivste Team der ersten Rennhälfte. Drei Mal fuhren sie allein in die Nullrunde. Allerdings wurden auch vier ihrer Attacken vom Feld vereitelt. Das kostet Körner.
Nach einer halben Stunde hatte die Jury bereits 31 Rundengewinne gezählt. Und nun trennte sich die Spreu vom Weizen. Erstes Opfer wurden Wim Stroetinga und Moreno de Pauw. Im Finale sind sie regelrecht „geplatzt“ und mussten sich sogar eine Verlustrunde abziehen lassen. Auch Grassmann/Mørkøv agierten im Finale ohne Fortune. Zwei Ausreissversuche wurden vom Feld vereitelt und danach war der Akku leer. Keisse und De Buyst hingegen hatten sich ihre Kräfte am klügsten eingeteilt und diese Reserven gaben schlussendlich den Ausschlag. 12 Runden vor Schluss brachte sie die entscheidende Attacke allein in die Nullrunde. Der Hallensprecher Matthias Arians brachte es auf den Punkt: Keisse und De Buyst haben den anderen gezeigt, wo der Hammer hängt.
Aus den sechs Anwärtern für die Podiumsplätze sind vier geworden. Diese Große Jagd mit 46 Rundengewinnen und 6 Verlustrunden gehörte sicherlich zu den schnellsten in der Geschichte der Bremer Sixdays.

Danach wartete das gut gelaunte Publikum in der prall gefüllten Halle auf das Rundenzeitfahren der Sprinter. Der böse aussehende Sturz von Robert Förstemann ließ allen den Atem stocken. Das Wettkampfprogramm wurde für eine knappe halbe Stunde unterbrochen. Danach war aus dem Spinterwettkampf die Luft raus und es interessierte kaum noch jemanden, dass Elias Edbauer den Keirin-Wettbewerb vor Maximilian Levy gewinnen konnte.

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Die Kleine Jagd ging an Burkart und Graf

Es war schon nach ein Uhr, als mit dem letzten Startschuss des Tages die Kleine Jagd eröffnet wurde. Diesmal wurde Rasenschach gespielt. Die Spitzenteams holten sich in vorhersehbarer Reihenfolge ihre Rundengewinne, aber keiner machte mehr als nötig. Doch: Burkart/Graf und Grasmann/Mørkøv nahmen 5 Minuten vor Schluss ihre Beine in die Hand und starteten eine letzte Attacke. Das Feld wehrte sich. Hester/Reinhardt setzten sich vor das Peloton und gaben die Lokomotive. Lange Zeit erschien dieser Ausreissversuch aussichtslos, doch sieben Runden vor Schluss war es vollbracht. Mit einem langen Sprint krönten Achim Burkart und Andreas Graf einen erfolgreichen Tag, der sie auf den zweiten Platz im Zwischenklassement brachte.

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Robert Förstemann bei seinem Bahnrekord am Freitag (Foto: ESN Arne Mill)
Robert Förstemann bei seinem Bahnrekord am Freitag (Foto: ESN Arne Mill)

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