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Rujano siegt am Großglockner, aber Contador ist klar der stärkste Mann beim Giro
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20.05.2011

Rujano siegt am Großglockner, aber Contador ist klar der stärkste Mann beim Giro

Info: GIRO D´ITALIA 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Großglockner, 20.05.2011 - Regen und die spannungsraubende Überlegenheit Alberto Contadors (Saxo Bank) schmälerten etwas die Freude über den Giro-Besuch in Österreich auf der 13. Etappe. Wie schon am Ätna konnte auch am Großglockner nur Jose Rujano (Androni Giocattoli) Contador Paroli bieten und durfte diesmal den Sieg einfahren. Das auch, weil er ohnehin keine Gefahr für die Gesamtwertung ist, die Contador jetzt mit mehr als drei Minuten Vorsprung anführt. Auch in der Berg- und Punktewertung liegt der Spanier an der Spitze.

Sprinter treten nicht mehr an, Ausreißer hoffen vergebens
Die Liste der Nichtstarter sprach für sich: Mark Cavendish, Mark Renshaw (beide HTC-Highroad), Alessandro Petacchi, Danilo Hondo (beide Lampre), Manuel Belletti (Colnago) und Francisco Ventoso (Movistar). Die Zeit der Sprinter beim Giro d'Italia ist endgültig vorbei, es ging in die Berge, genauer gesagt, nach Österreich. Nur knapp die Hälfte der 167 Kilometer der 13. Etappe führten noch durch Italien. Ehe Alberto Contador (Saxo Bank) am Großglockner wieder einmal seinen großen Auftritt hatte, spielte im Vorprogramm eine große Gruppe die Musik. 40 Kilometer dauerte es, bis die Flut an Attacken zu einer Ausreißergruppe führte - 16 Mann machten sich auf die Flucht. Movistar hatte als einzige Mannschaft zwei Fahrer dabei; zum einen Pablo Lastras, den mit knapp sieben Minuten Rückstand Besten in der Gesamtwertung, und Branislau Samoilau, der das Grüne Trikot ins Auge gefasst hatte. Pieter Weening (Rabobank), der vier Tage lang Rosa trug, war mit von der Partie, ebenso wie Robert Kiserlovski (Astana), Cayetano Sarmiento (Acqua & Sapone), Rafael Valls (Geox-TMC), Alberto Losada (Katusha), Angel Vicioso (Androni Giocattoli), Craig Lewis (HTC-Highroad), Lars Petter Nordhaug (Sky), Andrea Noe (Farnese Vini), Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM), Rinaldo Nocentini (Ag2r), Kristof Vandewalle (Quick Step), Cameron Meyer (Garmin-Cervélo) und Alessandro Spezialetti (Lampre). Ein 17. Fahrer hätte der Gruppe gut getan, von Euskaltel hätte er sein müssen. Da die Basken es aber verschliefen, sich darin zu platzieren, machten sie eben Jagd auf die Ausreißer.

Auch am Großglockner kann nur Rujano Contador folgen
Auf dem Plöckenpass (2. Kategorie), wo die Grenze zu Österreich passiert wurde, hatte die Gruppe gut fünf Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld, das fortan wieder näher kam. Movistar sorgte vorne für die Schlagzeilen: Samoilau gewann die Bergwertung, Lastras vergnügte sich in der Abfahrt eine Weile alleine an der Spitze, bis ihn die anderen wieder einholten. Dann ging es gleich wieder hoch auf den Gailbergsattel (3. Kategorie) und auch die dortige Bergwertung sicherte sich Samoilau. Zwischen diesem und dem nächsten Anstieg lagen einmal 15 flache Kilometer, die ein wenig Erholung brachten. Am Iselsbergpass (2. Kategorie) fuhr Kiserlovski, der Zehnte des Giro 2009, aus der Spitzengruppe davon und hatte sogar bis zu einer Minute Vorsprung. Platz zwei brachte Samoilau im Bergklassement vorübergehend in Führung, doch diese war nicht von langer Dauer. Als es allmählich steiler den Großglockner hinaufging, wurden die Ausreißer einer nach dem anderen eingeholt, bis zehn Kilometer vor dem Ende keiner mehr übrig blieb. Was dann folgte, erinnerte stark an die Bergankunft am Ätna auf der 9. Etappe. Der kleine, fliegengewichtige Jose Rujano (Androni Giocattoli) zog als erster der Favoriten das Tempo an, setzte sich mit Michele Scarponi (Lampre) und Igor Anton (Euskaltel) ein paar Meter ab. Doch Alberto Contador (Saxo Bank) wurde nicht unruhig, fuhr das Loch zu dem Trio langsam wieder zu und setzte dann 8,4 Kilometer vor dem Etappenziel seinen eigenen Angriff. Der Einzige, der folgen konnte, war wie am Ätna Rujano.

Rujano wird der Glocknerkönig, Contadors Führung immer größer
Während Contador nicht aussah, als würde er an seine Grenzen gehen, musste Rujano schon deutlich mehr seine Reserven angreifen, konnte aber anders als auf Sizilien diesmal auch Teile der Führungsarbeit übernehmen. Der Spanier würdigte die Leistung des Venezolaners und sprintete nicht mit um den Sieg. Nach langer Wartezeit ist Rujano sein zweiter Giro-Etappenerfolg gelungen, vor sechs Jahren gewann er die Finestre-Etappe. Die anderen Favoriten waren zu Statisten degradiert und fügten sich scheinbar in ihr Schicksal. Nur Ag2r sorgte noch für etwas Belebung und holte durch John Gadret und Hubert Dupont die Plätze drei und vier, Anton wurde Fünfter. Darauf folgte eine Gruppe mit Roman Kreuziger (Astana), Scarponi, Vincenzo Nibali (Liquigas), Vasili Kiryienka (Movistar), Denis Menchov (Geox) und David Arroyo (Movistar). Rückstand der genannten Fahrer: 1:27 Minute bis 1:36 Minute. Mit Rujano ist zwar wenigstens ein Fahrer Contador am Berg halbwegs ebenbürtig, da er aber auf der 5. Etappe fünf Minuten verlor, war er schon lange kein Gegner um Rosa mehr. Ein Blick auf die Gesamtwertung gibt wenig Hoffnung auf Spannung. Nibali mit 3:09 Minuten und Scarponi mit 3:16 Minuten belegen derzeit die weiteren Podiumsplätze. Dabei könnte der Kampf um Platz zwei sogar ein Kampf um den Sieg sein. Vom 6. bis 8. Juni verhandelt der Internationale Sportgerichtshof CAS den Dopingfall Contador. Wenn der CAS ihn schuldig spricht, dann wird sein Auftritt beim Giro ganz schnell wieder aus den Geschichtsbüchern gestrichen.

-> Zum Resultat

Die 14. Etappe ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Der Monte Crostis (14,0 km à 10,1%, max. 18%) und die Bergankunft am Monte Zoncolan (10,1 km à 11,9%, max. 22%) gehören mit zum schwersten, was der Giro 2011 zu bieten hat.





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