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Giro d’Italia Bardets Abfahrtsangriff ist Carusos Sprungbrett zum Giro-Etappensieg – Bernal weiter souverän in Rosa |
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29.05.2021 | ||
Bardets Abfahrtsangriff ist Carusos Sprungbrett zum Giro-Etappensieg – Bernal weiter souverän in RosaInfo: GIRO D’ITALIA 2021 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) Alpe Motta, 29.05.2021 – Damiano Caruso war eigentlich wieder einmal als Helfer für einen der Topfavoriten in den Giro d’Italia gegangen. Doch seit Mikel Landas frühem Ausscheiden füllt der 33-jährige Italiener die Leaderrolle selbst hervorragend aus. Auf der letzten Bergetappe feierte Caruso, der zuvor in seiner Profi-Karriere lediglich eine Etappe der Settimana 2013 und den Circuit de Getxo 2020 gewonnen hatte, sogar noch seinen bisher persönlich größten Sieg. Dass er im abschließenden Zeitfahren Egan Bernal noch aus dem Rosa Trikot fahren kann, ist dennoch eher unwahrscheinlich. Etappe 20: Verbania - Alpe Motta (164,0 km) Letzter Kampf um diverse Sonderwertungen Der zweite Zwischensprint des Tages befand sich am Schlussanstieg kurz vor dem Ziel – und so ging es am ersten Zwischensprint bei Kilometer 16,9 um letzte Entscheidungen in einigen Klassementen: Umberto Marengo (Bardiani CSF Faizanè) holte sich den Sieg vor Dries De Bondt (Alpecin-Fenix), den er aber trotzdem nicht mehr von der Spitze der Sprintwertung verdrängen konnte. Davide Cimolai (Israel Start-Up Nation) wurde Vierter, direkt hinter Fernando Gaviria (UAE Emirates), gegen den er seinen zweiten Platz in der Punktewertung dennoch verteidigte; der Führende Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) war für beide außer Reichweite. Kurz nach dem Zwischensprint erfolgte die Grenzüberfahrt in die Schweiz, wo der Schweizer Simon Pellaud (Androni Giocattoli-Sidermec) eine neunköpfige Ausreißergruppe initiierte, wodurch er seinen Gesamtsieg in der Ausreißerwertung sicherstellte. Die 9 Ausreißer im Überblick: De Bondt + Vervaeke (AFC), Pellaud (ANS), Visconti (BCF), Großschartner (BOH), Albanese (EOK), Van der Hoorn (IWG), Jorgenson (MOV), Denz (DSM) DSM-Trio attackiert in der San-Bernardino-Abfahrt Nach flacher erster Streckenhälfte begann die Pellaud-Gruppe den Aufstieg zum ersten von drei Bergen der 1. Kategorie mit nur dreieinhalb Minuten Vorsprung. Pellaud selbst wurde schnell abgehängt, schloss aber kurz vor der Bergwertung wieder zu den vorne verbliebenen Louis Vervaeke (Alpecin-Fenix), Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe), Giovanni Visconti (Bardiani CSF Faizanè) und Vincenzo Albanese (Eolo-Kometa) auf. Das Quintett erreichte den Gipfel des Passo San Bernardino (23,7 km à 6,2%) nur noch 50 Sekunden vor dem Hauptfeld. Zum Ende des Anstiegs hin hatte das Team DSM die Tempoarbeit im Feld übernommen – und legte in der Abfahrt nochmal eine Gang zu! Romain Bardet, der Sechste der Gesamtwertung, attackierte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Michael Storer und Christopher Hamilton. Der Gesamtzweite Damiano Caruso erkannte das Potenzial dieses Angriffs und begab sich mit seinem eigenen Helfer Pello Bilbao auf die Verfolgung. Es dauerte nicht lange, bis das Trio und das Duo zur Spitze aufschlossen, die damit aus zehn Fahrern bestand und 20-30 Sekunden vor dem etwa 40 Mann großen Hauptfeld lag, das von noch sechs(!) Ineos-Grenadiers-Fahrern angeführt wurde. Bernal kann voll und ganz auf Martinez zählen Weiter ging es mit dem Splügenpass (8,9 km à 7,3%), dessen Gipfel die Pärchen Bardet/Storer und Caruso/Bilbao 40 Sekunden vor dem auf 20 Fahrer geschrumpften Feld erreichten. Giro-Leader Egan Bernal (Ineos Grenadiers) konnte jetzt bereits nur noch auf zwei Helfer zählen. Die nächste lange Abfahrt veränderte die Lage kaum, mit unverändert 40 Sekunden Abstand ging es in den Schlussanstieg zur Alpe Motta (7,3 km à 7,6%). Dort gab es zunächst ein „kleines Helfersterben“: Vorne fielen Storer und Bilbao zurück, während Bernal Jonathan Castroviejo verlor und nur noch auf die Unterstützung von Daniel Martinez bauen konnte. Doch gerade der zeigte einmal mehr eine wahre Edel-Helferleistung und zog seinen Kapitän fast alleine bis ins Ziel, während nach und nach alle Konkurrenten abreißen lassen musste. An der Flamme Rouge holten sie sogar Bardet ein. Der Franzose hatte den ganzen letzten Berg keine Führungsarbeit mehr leisten können und schließlich an der Zwei-Kilometer-Marke Carusos Hinterrad verloren. Der Italiener dagegen, zog die von ihm in dieser Art sicher nicht geplante Flucht bis zum Ende durch. Caruso triumphiert und hat Rang zwei wohl sicher Am Ende feierte Caruso 24 Sekunden vor Bernal den ersten WorldTour-Sieg seiner Karriere. Martinez und Bardet folgten nach 35 Sekunden, dann nach 41 bzw. 51 João Almeida (Deceuninck-Quick Step) und Simon Yates (BikeExchange), die nicht mehr ganz die Stärke und Angriffslust der beiden vorherigen Bergankünfte zeigen konnten. Caruso, der alle drei dreiwöchigen Landesrundfahrten schon unter den Top10 abgeschlossen hat, scheint seinen zweiten Gesamtrang nun relativ sicher zu haben. Sein Polster zum Drittplatzierten Yates hat er von 20 Sekunden auf 1:24 Minute ausgebaut. Gegenüber Bernal ist sein Rückstand auf 1:59 Minute gesunken, was für das 30 Kilometer lange Zeitfahren am Giro-Schlusstag weiterhin eine enorm hohe Hypothek ist. Verschiebungen unter den Top10 ergaben sich durch das vergleichsweise schlechte Abschneiden des Etappenachten Hugh Carthy (Education-Nippo), der von Bardet und Martinez überholt wurde und nur noch Gesamtsiebter ist. Und weitere Entscheidungen sind gefallen: Geoffrey Bouchard (AG2R Citroën) gewinnt das Bergtrikot und Ineos Grenadiers ist in der Mannschaftswertung uneinholbar vorn. -> Zum Resultat
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29.05.2021 | ||
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