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Boasson Hagen holt vierten Tour-Etappensieg für Norwegen - Voeckler versteuert sich bergab
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20.07.2011

Boasson Hagen holt vierten Tour-Etappensieg für Norwegen - Voeckler versteuert sich bergab

Info: TOUR DE FRANCE 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Pinerolo, 20.07.2011 - Auf der 17. Etappe der Tour de France gab es einige Parallelen zum Rennen des Vortages. Wieder entschied sich aus einer Ausreißergruppe der Sieg, wieder attackierte Alberto Contador (Saxo Bank) die restlichen Favoriten und wieder gewann ein Norweger. Diesmal war es Edvald Boasson Hagen (Sky), der gestern noch seinem Landsmann Thor Hushovd unterlag. Von den Top7 verloren letztlich nur zwei Fahrer Zeit: Ivan Basso und Thomas Voeckler (Europcar), der sich in der finalen Abfahrt gerade noch vor einem Sturz retten konnte und trotz schwindenden Vorsprungs in Gelb bleibt.

Große Fluchtgruppe entscheidet die Etappe in Italien
Die 179 Kilometer lange Etappe von Gap nach Pinerolo begann wie die vorhergehende mit der langen Suche nach einer geeigneten Fluchtgruppe, die sich erst nach der ersten Rennstunde fand, in der 51,3 Kilometer zurückgelegt wurden. In der Schnittmenge der gestrigen und der heutigen Ausreißergruppe befand sich genau ein Fahrer, der Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky). In Abwesenheit seines Landsmannes Thor Hushovd (Garmin-Cervélo), der ihn am Ende der 16. Etappe auf Platz zwei verwies, wollte der 24-Jährige es gleich wieder versuchen - und war erfolgreich. Nach dem Sprintsieg auf der 6. Etappe konnte Boasson Hagen also zum zweiten Mal jubeln und für den insgesamt vierten norwegischen Etappensieg bei der Tour de France 2011 sorgen. Zu der Gruppe des Tages gehörten noch 13 weitere Fahrer, darunter jeweils zwei von Rabobank (Bauke Mollema, Maarten Tjallingii) und Vacansoleil-DCM (Borut Bozic, Björn Leukemans) und Sandy Casar (FDJ), der sich als Gesamtbester von Rang 21 auf 15 verbesserte. Eine Verbesserung gelang auch Andrey Amador (Movistar): Der Mann aus Costa Rica gab die Rote Laterne an den neuen Letzten Fabio Sabatini (Liquigas) ab. Zu spät auf die Verfolgung begaben sich der nach wie vor Gesamt-Zwölfte Kevin De Weert (Quick Step), Nicolas Roche (Ag2r) und Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM), die nicht mehr an die Spitze kamen und mit vier Minuten Rückstand das Ziel gerade noch vor den Favoriten erreichten. Auffällig war am Tag des Italien-Besuches das Fehlen von Italienern bei den Ausreißern.

Boasson Hagen stark am Berg und in der Abfahrt
Nachdem die 14-köpfige Gruppe stand, stieg ihr Vorsprung schnell an und es gab zunächst eine ruhige Fahrt über die ersten Anstiege. Zwei kleinere Steigungen der 3. Kategorie bewältigte der französische Meister Sylvain Chavanel (Quick Step) ebenso als Erster wie den Col de Montgenèvre, der zur 2. Kategorie gehört. Dort begab sich, bei einem Rückstand von über sieben Minuten, die De-Weert-Gruppe auf die vergebliche Verfolgungsjagd. In der Abfahrt wurde die Grenze nach Italien überquert und im folgenden Kategorie-1-Anstieg nach Sestrières setzte sich der Baske Ruben Perez Moreno (Euskaltel) aus der Gruppe ab. Auf dem Gipfel nahm er gut eine Minute Vorsprung mit in die fast 50 Kilometer lange Abfahrt, das Trio um De Weert lag nur zwei Minuten zurück und damit mehr als fünf Minuten vor dem Hauptfeld. Dort reagierte dann aber Garmin-Cervélo und verkürzte den Rückstand auf dem Weg hinab ins Tal. Das Finale begann mit dem letzten Anstieg auf die Côte de Pramartino (2. Kategorie). Während Perez' Vorsprung schmolz, attackierte zuerst Chavanel, auf dessen Angriff Boasson Hagen reagierte. Oben war der spätere Sieger dann alleine und baute seinen Vorsprung in der acht Kilometer langen Abfahrt ins Ziel noch aus. 40 Sekunden waren es letztlich auf Mollema, 50 Sekunden auf die drei Franzosen Casar, Julien El Farès (Cofidis) und Chavanel.


Weiterer Bericht: Evans wieder näher an der Führung


Côte de Pramartino
Contador greift wieder an, Voeckler strauchelt in der Abfahrt
Als die Favoriten zum Pramartino kamen, blieben sie zunächst abwartend, bis nach etwa der Hälfte des Berges die Steigungsprozente zweistellig wurden. Es war wieder Alberto Contador (Saxo Bank), der zwei Mal attackierte, aber bis zur Bergwertung keinen Vorsprung herausfahren konnte. In der steilen und technisch schweren Abfahrt schafft er es, sich mit Samuel Sanchez (Euskaltel) leicht abzusetzen. Das spanische Duo fightete verbissen um jede Sekunde, wurde aber auf der Zielgeraden von einer kleinen Gruppe um Fränk und Andy Schleck (Leopard Trek), Cadel Evans (BMC Racing Team) und Damiano Cunego (Lampre) gestellt. Erst 27 Sekunden nach ihnen erreichte Thomas Voeckler (Europcar) mit Ivan Basso (Liquigas) an seiner Seite das Ziel. Der Träger des Gelben Trikots hatte in der Abfahrt zwei brenzlige Momente zu überstehen. Zunächst kam er in einer Kurve fast von der Straße ab, genau an derselben Stelle, wo zuvor Ausreißer Jonathan Hivert (Saur-Sojasun) zu Fall kam. Hivert war kurz darauf in einer weiteren Kurve erneut vom Kurs abgekommen und fuhr auf einen Parkplatz, was Voeckler ihm ebenfalls nachmachte. Trotz dieser beiden Schreckmomente kämpfte der Franzose weiter ohne Unterlass darum, seinen Verlust so gering wie möglich zu halten.

Vorsprung des Leaders sinkt, auch Basso verliert Zeit
Voecklers Vorsprung auf Evans beträgt nun nur noch 1:18 Minute und sein neunter Tag im Gelben Trikot könnte morgen bei der Bergankunft am Galibier vielleicht der letzte sein. Basso musste durch den erlittenen Rückstand Rang sieben an Cunego abtreten, was die einzige Platz-Verschiebung unter den Top14 der Gesamtwertung war. Aber manche Abstände veränderten sich leicht, so beispielsweise der zwischen Rigoberto Uran (Sky) und Rein Taaramäe (Cofidis). Der Este verkürzte den Rückstand in der Nachwuchswertung um acht auf 59 Sekunden. Auch Garmin-Cervélos Vorsprung auf Leopard Trek in der Mannschaftswertung ging leicht zurück. Im Bergklassement schob sich Chavanel auf Rang vier vor, war aber keine Gefahr für Jelle Vanendert (Omega Pharma-Lotto). Mark Cavendish (HTC-Highroad) holte demonstrativ am Zwischensprint den einen noch fürs Feld verbliebenen Punkt und trug das Grüne Trikot fest auf seinen Schultern im großen Gruppetto mit gut 14 Minuten Rückstand ins Ziel. Paolo Tiralongo (Astana), der seit einigen Tagen unter einer Magenschleimhautentzündung leidet, musste vorzeitig aufgeben.

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Morgen steht auf der 18. Etappe die dritte von vier Bergankünften dieser Tour bevor. Vor der Ankunft Am Galibier müssen bereits die HC-Berge Col Agnel und Col d'Izoard bezwungen werden.





Nach seinem zweiten Platz gestern gewinnt Edvald Boasson Hagen die 17. Etappe der Tour de France 2011 (Foto: www.letour.fr)
Nach seinem zweiten Platz gestern gewinnt Edvald Boasson Hagen die 17. Etappe der Tour de France 2011 (Foto: www.letour.fr)

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