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Joaquin Rodriguez im Roten Trikot nach weiterem Sieg an einer steilen Vuelta-Rampe
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27.08.2011

Joaquin Rodriguez im Roten Trikot nach weiterem Sieg an einer steilen Vuelta-Rampe

Info: VUELTA A ESPAÑA 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Lorenzo de El Escorial, 27.08.2011 - Drei Tage nach seinem Erfolg in Valdepeñas de Jaén hat Joaquin Rordiguez in einem ähnlichen Finale auf der 8. Etappe der Vuelta a España seinen zweiten Sieg geholt. Auf dem extrem steilen letzten Kilometer setzte sich der Katalane mit neun Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger Michele Scarponi (Lampre) durch. Sylvain Chavanel (Quick Step) war heute nicht mehr in der Lage, das Rote Trikot zu verteidigen, das jetzt Rodriguez trägt, der mehr als eine halbe Minute vor seinem Teamkollegen Daniel Moreno die Gesamtwertung anführt.

Vier Ausfälle auf schwerer Bergetappe nach dem Sturz des Vortages
Nach einer Flachetappe gestern mussten die Sprinter bei der Spanien-Rundfahrt schon wieder leiden, denn es ging auf der 182,9 Kilometer langen 8. Etappe über einige Berge. Am Tag nach seinem Sieg kam Marcel Kittel (Skil-Shimano) weit abgeschlagen mit der Hilfe zweier Teamkollegen als Letzter ins Ziel. Es litten aber auch viele Fahrer unter den Folgen des Massensturzes. Michal Golas (Vacansoleil-DCM) konnte nicht mehr antreten, Tyler Farrar (Garmin-Cervélo), Oscar Freire (Rabobank) und Nicolas Edet (Cofidis) gaben im Verlauf der Etappe auf. 30 Kilometer brauchte das Rennen, um Ausreißer zu finden, die weggelassen wurden. Bis dahin hatte es meist zu große Gruppen, unter anderem auch mit Leader Sylvain Chavanel (Quick Step) darin, gegeben. Den Anstieg zum Puerto de Mijares (1. Kategorie), der nach knapp 40 Kilometern begann, erreichten Matteo Montaguti (Ag2r) und Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) als Führende und kamen auch oben zu zweit an. Erst in der Abfahrt schlossen Julien Fouchard (Cofidis) und Adrian Palomares (Andalucia-Caja Granada) auf, die sich auf die Verfolgung begeben hatten. Auch Koen De Kort (Rabobank), der Dritte der Gesamtbergwertung, war aus dem Feld herausgefahren, kam aber nie in Reichweite der Spitzengruppe. Das Quartett hatte gut acht Minuten Vorsprung, konnte sich aber sicher sein, dass das Katusha-Team genauestens kalkulierte, um sich den Etappensieg nicht nehmen zu lassen.

Viele Angriffe vor dem unmittelbaren Finale bleiben ohne Wirkung
Es gab auf dem weiteren Weg noch zwei Bergwertungen der 2. Kategorie, an denen sich wie am Puerto de Mijares Montaguti die Höchstpunktzahl sicherte. Dadurch erreichte er Punktgleichheit mit Daniel Moreno (Katusha), dem er das Bergtrikot trotzdem nicht abnehmen konnte. Im letzten dieser kategorisierten Anstiege fiel gut 30 Kilometer vor dem Ziel Fouchard zurück. Daraufhin ging es kurz bergab und dann wieder aufwärts, allerdings zu einer Sprintwertung. In dieser Steigung attackierten Martin Kohler (BMC Racing Team) und Amets Txurruka (Euskaltel) aus dem Feld, was jedoch zu früh kam. 13 Kilometer vor dem Ende der Etappe und wenige Momente vor dem Ende der Fluchtgruppe gab es die zweite Sprintwertung, die wie die erste von Palomares gewonnen wurde. Wieder ging es ein Stück bergauf, wo Rein Taaramäe (Cofidis) und Mathias Frank (BMC Racing Team) attackierten. Der Este setzte sich alleine ab, bis er wenig später von Angel Madrazo (Movistar) überholt wurde. Der Spanier fuhr auf der Abfahrt solo in Richtung Zielort, während Taaramäe von seinem Teamkollegen David Moncoutié, Wouter Poels (Vacansoleil) und Jan Bakelants (Omega Pharma-Lotto) eingeholt wurde. Die Vier kamen zwar wieder an Madrazo heran, aber das von Katusha auf Schlagdistanz gehaltene Hauptfeld kam an der Drei-Kilometer-Marke heran, womit die finale Steigung über den Ausgang der Etappe entscheiden musste.

Rodriguez erneut in einer anderen Liga und jetzt auch in Rot
Der letzte Kilometer in San Lorenzo de El Escorial führte stetig steil bergan mit Rampen weit über 20%. Damit erinnerte er stark an das Finale der 5. Etappe, wo Joaquin Rodriguez (Katusha) sich als der Stärkste bei solchen Schwierigkeitsgraden erwies. Lampre machte in den Anstieg hinein Tempo und Michele Scarponi fuhr eine Weile an erster Position. Als Rodriguez seinen Angriff startete, war er aber ebenso machtlos wie jeder andere. Bis ins Ziel brachte Rodriguez neun Sekunden Abstand zwischen sich und den Italiener, dem zeitgleich Bauke Mollema (Rabobank) und Jurgen Van Den Broeck (Omega Pharma-Lotto) folgten. Fünfter mit zwölf Sekunden Rückstand wurde Jakob Fuglsang (Leopard) vor Igor Anton (Euskaltel), der drei Sekunden weiter zurück erstmals zu überzeugen wusste. Schlechter lief es heute für Vincenzo Nibali (Liquigas), der 32 Sekunden einbüßte und nur auf Platz 23 kam. Der Triumph von Rodriguez wurde perfekt, weil Chavanel gut eine Minute verlor und somit sein Rotes Trikot abgeben musste. Das Leadertrikot der Vuelta hatte Rodriguez schon 2003 und 2010 für jeweils zwei Tage getragen, will es jetzt aber bis zum Ende verteidigen. Mit 32 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Moreno, 34 auf Fuglsang, 45 auf Nibali und 51 auf Scarponi hat er sich für dieses Vorhaben schon ein gutes Polster verschafft.

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Morgen muss Rodriguez die gewonnene Führung auf der 9. Etappe bei der Bergankunft in La Covatilla (18,2 km à 5,9%) verteidigen.





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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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