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Radcross Sommerhitze statt Winterschlacht: Niels Albert gewinnt in Kalmthout |
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03.10.2011 | ||
Sommerhitze statt Winterschlacht: Niels Albert gewinnt in KalmthoutInfo: Radcross: Vlaamse Industrieprijs Bosduin - KalmthoutAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Kalmthout, 03.10.2011 - Niels Albert (BKCP-Powerplus) hat den Vlaamse Industrieprijs Bosduin in Kalmthout gewonnen, das erste C1-Event des europäischen Radcross-Kalenders. Zwei Runden vor Schluss löste er sich aus der großen Kopfgruppe und brachte 13 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Hinter dem belgischen Meister belegte Bart Wellens (Telenet-Fidea) Platz zwei. Dritter wurde sein Teamkollege, der Vorjahressieger Tom Meeusen. Im Frauenrennen war die Niederländerin Sanne van Paassen (Brain Wash) siegreich; ihre jungen Landsleute Lars van der Haar (Rabo-Giant) und Mathieu van der Poel gewannen in den Nachwuchsklassen. Nachdem in den USA schon einige hochkarätige, sogen. C1-Wettbewerbe über die Bühne gegangen waren, nahm die europäische Saison mit dem Vlaamse Industrieprijs gestern ebenfalls so richtig Fahrt auf. Obwohl Kalmthout nach etlichen Jahren der Weltcup-Status aberkannt worden war, lag es auf der Hand, dass alle Top-Athleten bei diesem Rennen Zeichen im Hinblick auf die kommende Saison setzen wollten - sofern sie denn an den Start gingen: Weltmeister Zdenek Stybar (Telenet-Fidea) sagte seine Teilnahme ab aufgrund einer Knieverletzung, die er sich vergangenes Wochenende durch ein Missgeschick zugezogen hatte. Auf dem technisch anspruchsvollen 2910m-Parcours, auf dem sich (sonst im Dezember) schon so manche Winterschlacht abspielte, war diesmal spätsommerliche Hitze angesagt. Albert lässt Taten sprechen Unter diesen Umständen blieb der große Pulk sehr lange zusammen und wurden Vorstöße meist schnell wieder zunichtegemacht. Tatsächlich dauerte es bis zur Vorschlussrunde, bis Niels Albert (BKCP-Powerplus) eine deutliche Lücke aufreißen konnte. Ein Sturz des französischen Meisters Francis Mourey, der eine geordnete Verfolgung in diesem Moment unmöglich machte, spielte ihm dabei in die Karten. Als der 25-Jährige im belgischen Meistertrikot mit weit ausgebreiten Armen über die Ziellinie fuhr, wird ihm sicherlich das Wortgeplänkel der vergangenen Woche in den Ohren geklungen sein. Bei der Präsentation des diesjährigen Superprestige hatte der ehemalige Cross-Weltmeister und Klassikerjäger Roger de Vlaeminck Albert in ungewöhnlich scharfer Weise öffentlich angegriffen. Ein undisziplinierter Lebensstil und mangelnder Trainingseifer lauteten die Vorwürfe. Albert hatte sich, unterstützt von einigen Kollegen, nach Kräften verteidigt - und antwortete heute mit seinem ersten Saisonsieg. Bart Wellens (Telenet-Fidea), der erst kürzlich mit drei Spitzenresultaten im Gepäck aus den USA zurückgekehrt war, bewies anhaltend gute Form, indem er sich mit 13 Sekunden Rückstand Platz zwei sicherte. Wellens' junger Kollege Tom Meeusen, welcher 2010 an selber Stelle seinen bislang bedeutendsten Erfolg genoss, schlug Mourey im Sprint um Platz drei (+0:22). Der sechsfache Kalmthout-Champion Sven Nys kam mit den hohen Temperaturen sichtlich nicht zurecht und musste sich noch hinter seinem neuen Teamkameraden Vincent Baestaens mit Rang fünf begnügen (+0:43). Der deutsche Meister Philipp Walsleben (BKCP) verbuchte als 15ter 1:43 Minuten Rückstand. Dominatoren des Vorjahres knüpfen nahtlos an Während die Belgier im Elite-Rennen weitgehend unter sich blieben, gaben in die anderen Klassen die Niederländer den Ton an. Bei den Frauen setzte sich, wie bereits in Nerpeelt, Sanne van Paassen (Brain Wash) vor ihrer Landsfrau Daphny van den Brand (AA Drink) durch, welche sich im Sprint gegen die Tschechin Pavla Havlikova behaupten musste (+0:10). In der Klasse U23 ergriff Weltmeister Lars van der Haar (Rabo-Giant) früh die Initiative und brachte eine 11-köpfige Gruppe zustande, die sich später aufgrund eines Sturzes auf vier Mann reduzierte. Der 20-jährige Überflieger der vergangenen Saison, der sich auch in diesem Herbst mit einem Sieg bei CrossVegas schon wieder hervorgetan hatte, schüttelte seine restlichen Begleiter ab und gewann mit 15 Sekunden Vorsprung vor Landsmann Tijmen Eising (Sunweb) und 23 Sekunden Vorsprung vor Arnaud Jouffroy (BKCP). Für den Franzosen war dieses Ergebnis nach einer von Verletzungen geprägten Leidenszeit wohl ein versöhnlicher Neuanfang. Ein hervorragender Einstand gelang auch Mathieu van der Poel. Der jüngste Sohn des ehemaligen Weltmeisters Adrie van der Poel hatte 2010/11 die Debütanten-Klasse nach Belieben dominiert - und durfte sich nun bei den Junioren schon wieder feiern lassen. Er setzte sich auf der Zielgeraden gegen den Franzosen Quentin Jauregui und die Belgier Daan Soete sowie Wout van Aert durch. -> Zu allen Resultaten Das nächste herausragende Event auf dem europäischen Kalender ist der Superprestige Ruddervoorde am kommenden Sonntag, mit dem die zweitwichtigste Rennserie nach dem Weltcup auf den Weg gebracht wird. |
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03.10.2011 | ||
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