Weltcup Igorre: Kevin Pauwels triumphiert über Pechvogel Nys

Info: Radcross: WELTCUP IGORRE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Igorre, 04.12.2011 - Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) hat sein zweites Weltcuprennen in dieser Saison gewonnen und damit die Gesamtführung wieder ausgebaut. Im baskischen Igorre setzte er sich als Solist mit großem Vorsprung vor Sven Nys (Landbouwkrediet) durch - auch begünstigt durch das Defektpech seines ärgsten Konkurrenten. Tom Meeusen (Telenet-Fidea) fuhr mit Rang drei sein bislang bestes Weltcup-Saisonresultat ein.

Wieder Pauwels und Nys vor allen anderen
"Men only" hieß es heute anlässlich der vierten Station des Weltcups im nordspanischen Igorre. Traditionell wird dort nur ein Rennen für die Männer Elite durchgeführt, während die Frauen, die Männer U23 und die Junioren pausieren. Der Parcours gilt aufgrund seiner Höhenunterschiede als kräftezehrend und der Untergrund als Schlammschlacht-verdächtig - doch derlei Erfahrungswerte sind in diesem milden und extrem niederschlagsarmen Herbst/Winter schon reihenweise widerlegt worden. Zwar war das Terrain auch heute stellenweise leicht aufgeweicht, von einer Schlammschlacht konnte aber keine Rede sein. In Abwesenheit des immer noch verletzten Vorjahressiegers Niels Albert kam Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) am besten aus den Startblöcken. Seine Herrschaft an der Spitze währte jedoch nicht lange und wurde abgelöst durch eine Soloeinlage von Sven Nys (Landbouwkrediet). Zdenek Stybar (Quick Step) und natürlich auch Vantornouts Teamkollege Kevin Pauwels machten sich auf die Verfolgung, aber nur dem aktuellen Weltcupführenden gelang der Anschluss. Weltmeister Stybar hingegen zeigte zum wiederholten Mal, dass er nach einer vollen Saison als Straßenradfahrer nicht über die notwendige Power verfügt, um querfeldein ganz vorne mitzufahren. Im Laufe des Rennens fiel der Tscheche noch bis auf Platz fünf zurück.

Marcel Meisen stark
Vorne machte Nys einen etwas stärkeren Eindruck als Pauwels, doch kam diesem das Defektpech seines Konkurrenten zugute. Auf der siebten von elf Runden musste der vierfache Igorre-Sieger in die Materialzone einfahren und aufgrund eines platten Reifens das Rad wechseln. Die dadurch entstandene Lücke zu Pauwels konnte Nys nicht mehr schließen. Da er aber auch von hinten keinerlei Druck ausgesetzt war, ließ er den Vorsprung resignierend bis auf 45 Sekunden anwachsen. Tom Meeusen (Telenet-Fidea), der schon mit Platz zwei beim Superprestige Gavere ansteigende Form bewiesen hatte, holte sich den verbliebenen Podestplatz (+0:59). Bart Aernouts (Rabobank-Giant) kam in der Schlusskurve zu Fall, brachte aber Platz vier unter Dach und Fach (+1:06), da Stybar erst zwanzig Sekunden später eintraf. Dem Deutschen Marcel Meisen (BKCP-Powerplus) gelang mit Rang 16 (+1:59) ein überraschend starkes Resultat.

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Gesamtwertung der Männer Elite nach vier Runden
In der Gesamtwertung hat Kevin Pauwels seinen Vorsprung vor Nys verdreifacht, nämlich auf 300 gegenüber 285 Punkte. Zdenek Stybar ist trotz durchwachsener Leistung immer noch Gesamtdritter mit 250 Zählern, während der viertplatzierte Bart Aernouts mit 221 schon deutlich zurückliegt. Was die Einzelsiege angeht, so hat Pauwels mit seinem heutigen Triumph wieder gleichgezogen mit Nys, der sich in Pilsen und in Koksijde durchsetzen konnte, während Pauwels zuerst in Tabor erfolgreich war.

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In zwei Wochen feiert das Weltcuprennen in Namur/Namen seine Premiere. Der Parcours war bislang in die Gazet van Antwerpen-Trofee eingegliedert, verdrängte heuer aber Kalmthout aus der Liste der CDM-Stationen. Am kommenden Wochenende stehen nur solche Rennen auf dem Programm, die nicht zu einer der drei großen Serien gehören, etwa der Scheldecross oder der Vlaamse Druivenveldrit.