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Kletterer fürchten sich vor 17. Giro Etappe
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28.04.2006

Kletterer fürchten sich vor 17. Giro Etappe

Info: Giro d Italia
Autor: Otto Schöpf

So etwas gab es beim Giro noch nie: Selbst die Kletterer fürchten die 17. Etappe von Tramin auf den Kronplatz am 24. Mai

Auf dem Kronplatz kann man neben dem Skifahren noch allerhand sportliche Aktivitäten ausüben. Mit dem Rennrad aber ist noch niemand hinaufgefahren. Bisher. Denn die Teilnehmer am 90. Giro d'Italia werden es tun. Am 24. Mai müssen sie auf den Berg hinauftreten, auf den gar keine Straße hinaufführt. Es kann eine Etappe werden, die in die Geschichte des Giro eingeht.

Seit Jahren bemühen sich die Veranstalter des Giro d'Italia, ihre Rundfahrt spektakulär zu gestalten, um der Tour de France Paroli bieten zu können. Da kam ihnen der Vorschlag des Visionärs Willy Kastlunger gerade recht: ein Etappenziel auf dem Kronplatz. Was erst als verrückte Idee abgestempelt wurde, ist inzwischen Realität. Am 24. Mai fahren die Giro- Profis tatsächlich auf den Kronplatz.

Gefahren wird diese 17. Etappe ausschließlich auf Südtiroler Straßen. Gestartet wird sie in Tramin. Sie führt dann über Bozen und Brixen auf das Würzjoch, dann über St. Vigil in Enneberg auf den Furkelpass. Auf der Passhöhe beginnt erst der schwerste Teil der Etappe. Die letzten fünf Kilometer bis ins Ziel sind auf einem Forstweg zurückzulegen, der teilweise 27 Prozent steil ist. Ein Spezialschotter soll allerdings dafür sorgen, dass der Weg fast so hart ist, als wäre er geteert.

"Wir werden an diesem Tag eine spezielle Übersetzung auf das Rad montieren müssen, sonst kommen wir da gar nicht hinauf", sagte Damiano Cunego, der als Stargast zur Vorstellung der Südtirol-Etappe gestern ins Bozner Messehotel Sheraton gekommen ist. Einige Stunden später hätte er noch detaillierter Auskunft geben können, denn er ist gestern zum Training diese Etappe abgefahren. Den Furkelpass hat Cunego in bester Erinnerung, denn dort legte er vor zwei Jahren den Grundstein zu seinem Giro-Gesamtsieg.

Nicht nur die Profis fürchten die Schwierigkeiten dieser Etappe; offenbar auch die Veranstalter. Sie haben deshalb beschlossen, die Etappe zu verkürzen. Die ursprünglich geplante erste Bergwertung auf dem Panider-Sattel wurde gestrichen. Von Bozen wird nicht mehr über Kastelruth und St. Ulrich nach Brixen gefahren, sondern auf der Brennerstaatsstraße. Damit verkürzt sich die Etappe von 158 auf 133 Kilometer. Kastelruth könnte aber schon nächstes Jahr an der Reihe sein, denn ein Etappenziel auf der Seiser Alm ist schon seit Jahren im Gespräch.



DREI FRAGEN AN...
Damiano Cunego


Was sagen Sie zur Kronplatz-Etappe beim Giro d'Italia?

Cunego: Es wird bestimmt eine sehr schwere Etappe. Nach 17 Tagen werden wir die Anstrengungen schon spüren, und das macht sie noch schwieriger, als sie ohnehin schon ist.

Was sagen Sie zu dieser Rückkehr in die Vergangenheit mit Etappen auf Schotterstraßen?

Cunego: Es scheint tatsächlich, als wolle man die Vergangenheit wieder aufleben lassen. Ich persönlich habe nichts gegen Schotterstraßen, aber man sollte uns nicht unmögliche Steigungen zumuten. Der Colle delle Finestre letztes Jahr war in Ordnung, aber am Kronplatz soll es bis zu 24 Prozent steil sein. Ich sehe es als einen Versuch. Wenn es geht, wird es solche Etappen auch in Zukunft geben und sonst eben nicht mehr.

Wen erwarten Sie als Ihre härtesten Widersacher beim Giro?

Cunego: Ivan Basso und Gilberto Simoni. Basso schätze ich noch stärker ein. Ich habe ihn jetzt bei Lüttich-Bastogne- Lüttich gesehen, da haben er und die ganze Mannschaft auf mich einen sehr starken Eindruck gemacht. (Quelle: Südtirol Online)

Der Giro ist härter als die Tour de France, hat aber einen wesentlich geringeren Stellenwert. Finden Sie das richtig?

Cunego: Ich sehe das nicht unbedingt so. Für uns Italiener ist der Giro genauso wichtig. Natürlich ist die Tour international viel bedeutender, es ist eine Art Olympiade. Eines Tages möchte ich sie gerne gewinnen. Aber heuer werde ich nur mitfahren, um Erfahrung zu sammeln.

Fragen: Otto Schöpf


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