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Teams Gerolsteiner (Ger; 10.PT; 20 Siege 2006) |
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22.06.2006 | |||
Gerolsteiner (Ger; 10.PT; 20 Siege 2006)Info: Tour de FranceAutor: Jörg Schröder (Links2003) Saison 2006 Die bisherige Saison ist für das deutsche Team aus der Eifel sehr erfolgreich verlaufen. Mit 20 Siegen durch 10 verschiedene Fahrer kann man schon einiges an Erfolgen vorweisen und befindet sich wohl endgültig auf einer Augenhöhe mit dem anderen deutschen Pro-Tour-Team T-Mobile. Bei den Siegen entfallen fast ein Drittel auf Pro-Tour-Rennen, was die Qualität dieses Teams in diesem Jahr nur noch einmal unterstreicht. Zu den größten Erfolgen zählen in diesem Jahr mit Sicherheit drei Etappensiege beim Giro d’Italia (2x Schumacher, Förster), ein Etappensieg bei Paris-Nizza zu Beginn der Saison (Markus Zberg) sowie ein Etappensieg (Wegmann) bei der Tour de France Vorbereitungsrundfahrt in Frankreich, der Dauphiné Libéré, die zudem von Levy Leipheimer gewonnen wurde. Die ist in der regel ein deutlicher Fingerzeig auf das was da noch kommen könnte, führt diese Rundfahrt doch teilweise über das gleiche Terrain wie die Tour. Wenn man denn einen kleinen Wehrmutstropfen finden möchte, so ist dieser bei den Nationalen Meisterschaften zu suchen, im speziellen der Deutschen. Zwar gewann mit Sebastian Lang erneut ein Fahrer in zyan-blau den Titel des besten Deutschen Zeitfahrers 2006, doch den erhofften Straßenmeistertitel konnte man auch in diesem Jahr nicht erringen. Ziele bei der Tour Erstmals hat sich Gerolsteiner bei der Tour de France ganz auf die Gesamtwertung festgelegt und man geht gleich mit 2 Kapitänen ins Rennen. Levy Leipheimer zeigte sich zuletzt in toller Verfassung, die er nun bestätigen muss. Georg Totschnig konnte sein Potential noch nicht abrufen, aber bis zur Tour konnte er sich nach eigenen Angaben noch steigern. Zwar stapelt das Team in gewohnter Weise tief, allen voran Teamchef Hans-Michael Holczer, der als offizielles Ziel „nur“ einen vorderer Platz im Klassement ausgibt. Doch ist der etwas überraschende Verzicht auf Sprinter Robert Förster, immerhin Etappensieger auf der Abschlussetappe in Madrid beim Giro d’Italia, ein deutlicher Fingerzeig auf das eigentliche Ziel, das Tour Podium – oder sogar noch mehr. Mit einer Mischung aus jungen deutschen Fahrern und erfahrenen Recken möchte man 2006 zum großen Schlag ausholen. Wer sich im Verlaufe der Tour, Totschnig oder Leipheimer, als der Stärkere erweisen sollte, der wird unterstützt. Dennoch bleibt man der aggressiven Fahrweise des Teams treu und will auch das ein oder andere Mal seinen anderen Fahrern eigene Ambitionen aus Ausreißergruppen nachgehen lassen. Die richtigen Fahrer mit Kopp, Zberg oder Wegmann hätte man dazu allemal. Die neun Fahrer Levi Leipheimer (USA / 6.'05) Der 33 Jahre alte Amerikaner bestreitet seine fünfte Tour und möchte seinen 6. Rang vom Vorjahr unbedingt verbessern. Erst auf der Schlussetappe in Paris verlor er seinen Top5-Platz an Alexandre Vinokourov, der überraschend die Schlussetappe gewann und so genügend Zeitbonifikationen sammeln konnte um Leipheimer noch abzufangen. Das dieser bei großen Rundfahrten weit vorne landen kann zeigte er schon 2001 mit einem dritten Platz bei der Vuelta. Schon zu Beginn der Saison siegte er beim Prolog der Tour of Calofornia. Nach dem guten Start in die Saison in seiner Heimat Kalifornien betritt er noch ein paar wenigen Rennen um dann mit intensivem Bergtraining eine spezielle Tourvorbereitung zu machen. Vor der Tour zeigte er schon eine Klasse Form und gewann im Juni die Rundfahrt Dauphiné Libéré, die auf ähnlichem Terrain wie die Tour stattfindet. Zwar ist er auf dem Papier gleichberechtigter Leader neben Georg Totschnig, doch der Amerikaner will in diesem Jahr vorne angreifen. Die Voraussetzungen erscheinen dafür bestens. Georg Totschnig (AUT / 12.'03 / 7.'04 / Etappensieg '05) Der 35 Jahre alte Ramsauer will bei seiner achten Teilnahme bei der Frankreichrundfahrt noch einmal im Gesamtklassement angreifen. Als Co-Kapitän geht er für Gerolsteiner an den Start. Wie es als Helfer ist bei der Tour große Erfolge zu feiern erlebte er beim T-Mobile-Team an der Seite von Jan Ullrich. Jetzt will er endlich selbst Akzente setzen und nach einer etwas misslungenen letzten Saison sein wahres Potential zeigen. Bisher konnte der Österreicher noch nicht überzeugen, so dass er selbst etwas unsicher ist über seine wahre Form. Er selbst will sich überraschen lassen, geht aber fest davon aus perfekt vorbereitet zu sein um sich in den Bergen gegen seinen Teamkollegen Leipheimer und die restliche Konkurrenz behaupten zu können. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, will er sein Team aber nach Kräften unterstützen und vielleicht einem neuerlichen Etappenerfolg anstreben, so wie er im letzten Jahr auf der 14. Etappe nach Ax-3-Domaines seinen bisher wohl größten Erfolg feiern konnte. 5. und 6. war er schon beim Giro und der Vuelta, nachdem er in diesem Jahr von Krankheiten weitestgehend verschont blieb träumt er von seinem sportlich größtem Erfolg, einem Top Platz unter den Ersten bei der Tour. Markus Fothen (GER) Das Nesthäkchen mit 24 Jahren im Team ist Markus Fothen. Dabei gilt er als ein großes deutsches Radsporttalent und als große Hoffnung für die großen Rundfahrten in der Zukunft. Der Stern des Mannes aus Kaarst ging im letzten Jahr bei seinem Giro-Debüt auf. Einen tollen 12. Platz belegte er bei seiner ersten großen Rundfahrt überhaupt am Ende im Gesamtklassement. Der Start bei der diesjährigen Tour ist erst der zweite bei einer großen Landesrundfahrt. Doch auch wenn die Ergebnisse in diesem Jahr noch nicht ganz so toll aussahen, so erhofft man sich von ihm eine gute Leistung, so dass er seine Kapitäne so lange wie möglich in den Bergen unterstützen kann. Doch möchte man ihm von der Teamleitung keinen zu großen Druck machen, schließlich handelt es sich bei Markus Fothen noch um einen Radprofi, der erst am Anfang seiner Karriere steht. Fabian Wegmann (GER) Fabian Wegmann, 26 Jahre, kommt aus der Radsportstadt Freiburg. Er ist eine weitere deutsche Hoffnung für die Zukunft. Dabei hat er schon einige Erfolge zu Buche stehen. So gewann er 2004 beim Giro d’Italia sensationell als erster Deutscher das Bergtrikot. Im letzten Jahr sicherte er sich bei der Tour in Karlsruhe für einen Tag das Bergtrikot nach langer Alleinfahrt. Dabei sind die ganz hohen Berge eigentlich gar nicht das ideale Terrain für Wegmann, der seine größten Erfolge bei klassischen Tagesrennen oder hügeligen Etappen feiern konnte. In diesem Jahr gewann er so schon, auch dank seiner guten Endschnelligkeit, den GP Indurain und im Juni die erste Etappe der Dauphiné Libéré. Bei seinem schon vierten Start bei einer großen Landesrundfahrt wird er versuchen auf der ein oder anderen Etappe sein Glück zu versuchen. Vielleicht wird er sich schon auf der 3. Etappe zeigen, wo es am Ende sehr hügelig zugehen wird. Ansonsten wird sich der Freiburger in den Dienst der Mannschaft stellen und versuchen glücklicher das Ziel in Paris zu erreichen als im letzten Jahr, als er auf den Schlussrunden in Paris auf nasser Fahrbahn stürzte und mit einiger Verspätung im Ziel ankam. Sebastian Lang (GER) Der 26 Jahre alte Deutsche hat seine Stärken im Zeitfahren, wie er kurz vor der Tour de France mit seinem Sieg bei den deutschen Zeitfahrmeisterschaften unterstrich. Doch der Mann aus Erfurt kann noch einiges mehr. Als Ausreißer oder Tempobolzer fürs Team kann er immer wieder glänzen, zudem ist er ein Mann für die Gesamtwertungen der kleineren Rundfahrten. Bei seiner dritten Tour de France Teilnahme in Folge wird er wieder ein wichtiger Fahrer für seine Kapitäne sein und vielleicht auf der ein oder anderen Etappe seine eigene Chance erhalten, vielleicht kann er gleich beim Prolog vorne rein fahren. Im letzten Jahr kümmerte er sich speziell um Levy Leipheimer, was auch in diesem Jahr seine Aufgabe sein könnte. David Kopp (GER) David Kopp bestreitet in diesem Jahr seine erste große Rundfahrt. Das es dabei gleich die Tour de France ist, freut ihn natürlich um so mehr. Der 27jährige aus Köln ist ein endschneller Mann, der sich gerne in den Rennen angriffslustig zeigt. Mit seinem Sieg zu Beginn der Saison bei der Trofeo Calvia läutete er die Siegesserie des Teams ein. Sonst ein Mann für die klassischen (Frühjahrs-) Rennen wie sein 2. Platz bei Gent-Wevelgem vor einem Weltklassesprinter wie Alessandro Petacchi beweist, wird er sicherlich erst einmal Erfahrung sammeln müssen bei einer Rundfahrt diesen Kalibers. Seine Aufgabe sind vor allem in den flacheren Streckenabschnitten zu sehen und so im speziellen in der ersten Tourwoche. Allerdings könnte das Team seine Karte auch beim Streben nach einem Etappensieg spielen, dies vorzugsweise aus einer Gruppe heraus, aber auch in einem Massensprint könnte er eine gute Platzierung erreichen. Ronny Scholz (GER) Der Herrenberger Ronny Scholz pflegt ein spezielles Verhältnis zu seinem Teammanager Hans-Michael Holczer, ist er privat doch mit dessen Tochter zusammen. Seine dritte Tour de France-Teilnahme hat er sich aber durch Leistung verdient. Für den 28 Jahre alten Deutschen gilt ähnliches wie für viele seiner Teamkollegen: Auch auf eigene Rechnung kann er einiges erreichen, wie als starker 5. in diesem Frühjahr beim Critérium International. Seine Aufgabe wird es sein sich als Helfer für das Team einzubringen und in den flachen bis mittelschweren (Berg-)Passagen für seine Kapitäne zu arbeiten. Peter Wrolich (AUT) „Paco“ Wrolich zählt mit seinen 32 Jahren zu den alten Hasen im Team. Der Österreicher aus Latschach bestreitet erst seine dritte Tour und seine vierte große Rundfahrt überhaupt. Wrolich ist kein Mann für die Berge, dafür ist er als sprintstarker, kräftiger Fahrer, der auch in dem ein oder anderen Massensprint gute Resultate erreichen kann, ein durchsetzungsstarker Mann, der Rennsituationen gut erkennt. Das prädestiniert ihn als persönlichen Begleitschutz für seinen Landsmann Georg Totschnig, den er auf den Flachetappen beschützen soll. Beat Zberg (SUI) Der älteste Fahrer im Tourteam mit 35 Jahren (er ist 15 Tage älter als sein Kapitän Georg Totschnig) bringt reichlich Erfahrung mit. Mit seiner neunten Tourteilnahmen war er hier öfter am Start als alle seine Teamkollegen. In diesem Jahr feierte der Schweizer aus Altdorf nach längerer Durststrecke zwei tolle Erfolge binnen kürzester Zeit: Bei der Bayern-Rundfahrt gewann er die 4. Etappe, ein Zeitfahren, danach den schweren GP Kanton Aargau. Für das Team ist aber nicht nur seine Erfahrung wichtig, auch sein Kampfgeist spricht für ihn, der auch nach Stürzen schnell wieder auf den Beinen ist und vollen Einsatz zeigt. Zudem ist er recht stark am Berg, und so kommt ihm die Aufgabe zu, die Kapitäne in den Bergen so lange wie möglich zu unterstützen. Expertentipp Gerolsteiner ist durchaus in der Lage auf jeder Etappe in den Blickpunkt zu fahren. Für fast alle Rennsituationen hat man Fahrer dabei. Gleich beim Auftaktzeitfahren könnte der frischgebackene deutsche Zeitfahrmeister Sebastian Lang vorne rein fahren. Zwar hat man erstmals für die Flachetappen keinen reinen Sprinter dabei, aber mit Kopp und Wrolich zwei endschnelle Leute. Zudem hat man genügend Fahrer die aus Ausreißergruppen gewinnen können, zumal Gerolsteiner für seine offensive Fahrweise bekannt ist. Neu ist in diesem Jahr allerdings die klare Ausrichtung auf die Gesamtwertung. Mit der Doppelspitze Leipheimer – Totschnig rechnet man sich gute Chancen auf einen vorderen Gesamtwertungsplatz aus. Sollten die Kapitäne an einem Strang ziehen, ist Leipheimer durchaus ein Platz auf dem Podium zuzutrauen, Totschnig wird wohl eher die Rolle des Edelhelfers zufallen, sollten sich die Vorleistungen bestätigen. Gewährt man seinen Fahrern zwischendurch die ein oder andere Attacke, kann Gerolsteiner sowohl bei der Jagd nach Etappen als auch in der Gesamtwertung ein gewichtiges Wörtchen mitreden. |
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22.06.2006 | |||
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