Pinotti schenkt Laverde den Sieg und sichert sich Rosa

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Kolumbianer Luis Felipe Laverde Jimenez hat die 6. Etappe des Giro d'Italia 2007 von Tivoli nach Spoleto über 177 km gewonnen. Dabei profitierte er von der geringen Gegenwehr seines Fluchtkollegen von T-Mobile, Marco Pinotti. Der Italiener zeigte sich in Geberlaune, übernahm er doch mit Platz 2 das "Maglia Rosa" des Gesamtführenden. Christoph Kern sichert sich den dritten Rang.

"Nimm du den Sieg"
Solch Stehversuche wie heute hat es selten auf der Zielgeraden gegeben. Pinotti war am Ende deutlich stärker als der Ceramica-Panaria-Fahrer Laverde, doch da dieser ihm bei seinem Vorhaben, das Rosa Trikot zu übernehmen geholfen hatte, wollte er ihm den Sieg überlassen. Am Ende musste er aufpassen nicht noch am Kolumbianaer vorbeizurollen, kurz vor der Ziellinie bedankte er sich mit einem Schulterklopfer und verhalf seinem Begleiter so zum Sieg.
Das Feld mit dem bisherigen Gesamtführenden Danilo di Luca erreichte erst über 7 Minuten später den Zielort Spoleto und so verlor der Sieger der 4. Etappe sein Spitzenreitertrikot. Neben dem Maglia Rosa gab di Luca auch das grüne Bergtrikot an Laverde ab, der sich bei den drei Bergwertungen (2.,3.,2. Kategorie) genügend Punkte sicherte, um den Italiener zu überholen. Dazu verlor Liquigas, das bisher den Giro dominiert hatte und seit dem Start des Giro stets das Rosa Trikot in seinen Reihen trug, die Mannschaftswertung an Panaria und das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, das bisher Vincenzo Nibali trug, an den Schweizer Hubert Schwab, der im Spurt um den dritten Tagesrang Christoph Kern den Vortritt lassen musste.

Quintett mit erfolgreicher Flucht
Heute bestimmte eine 5-köpfige Spitzengruppe das Renngeschehen. Christoph Kern (Crédit Agricole), Felipe Laverde, Marco Pinotti, Hubert Schwab (Quickstep) und Daniele Contrini (Tinoff) hatten die Flucht des Tages initiiert. Das Feld wurde von Liquigas kontrolliert. Pinotti hatte nur 3.11 Minuten Rückstand auf di Luca, stellte somit von Beginn an eine Gefahr für die Gesamtführung dar. Doch wie di Luca bereits angekündigt hatte, kontrollierte seine Mannschaft nur den Rückstand, ohne ein wirkliches Interesse daran zu haben, die Lücke wirklich schließen zu wollen. So sollte es erstmals einer Fluchtgruppe gelingen, ihr vorhaben erfolgreich abzuschließen.

Am letzten Anstieg der 2. Kategorie 17km vor dem Ziel setzten sich die Stärksten beiden Fahrer von ihren Fluchtkollegen ab: Laverde attackierte und nur Pinotti konnte mitziehen. Dahinter bildete sich das Duo Kern/Schwab, das aber auch in der Abfahrt keine Zeit mehr aufholen konnte.

Pinotti erfüllt sich Traum
Auf der Zielgeraden schenkte Pinotti dann den Sieg an Laverde, während Schwab über eine Minute zurück zwar den Kampf um Platz 3 verlor, dafür aber das weiße Trikot gewann. Contrini rettete den 5. Platz als Solist ins Ziel. Im Feld formierten sich die verbliebenen Sprinter. Während Robbie McEwen im letzten Anstieg den Anschluss verpasst hatte, sicherte sich Alessandro Petacchi den 7. Platz und verteidigte damit sein Punktetrikot.

T-Mobile vor schwerer Aufgabe
Morgen wartet viel Arbeit auf die Bonner T-Mobilemannschaft, will man das Leadertrikot verteidigen. Über lange 254 Kilometer von Spoleto nach Scarperia mit einer Bergwertung im letzten Renndrittel dürfte es nicht einfach werden, mit 6 verbliebenen Fahrern - heute trat Thomas Ziegler nicht zum Rennen an - das Feld zu kontrollieren.

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