Robert Förster mit Köpfchen zum Sieg auf Etappe 5

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Robert Förster hat auf der 5. Etappe des Giro d'Italia 2007 für den ersten deutschen Etappenerfolg gesorgt und seinem Gerolsteinerteam damit einen weiteren großen Saisonsieg bescherrt. Nach 173 Kilometern von Teano nach Frascati setzte er sich in einem turbolenten Sprintfinale gegen Thor Hushovd (Credit Agricole) sowie Alessandro Petacchi durch.
Das Rosa Trikot bleibt auf den Schultern von Danilo di Luca.

Bekanntes Fluchtduo
Eine keinesfalls einfache Etappe wartete nach der gestrigen ersten Bergankunft heute auf die Fahrer. Zwar gab es nur eine Bergwertung der 3. Kategorie zu absolvieren, doch ging es immer wieder rauf und runter. Bis zum Bergpreis, gewonnen von Emanuele Sella, ereignete sich nicht viel. Wie schon auf der dritten Etappe initierten der Franzose Mickael Buffaz und Tinkofffahrer Mikhail Ignatiev die Flucht des Tages, diesmal aber ohne weitere Begleiter. Bis zu 6 Minuten erarbeitete sich das Duo in der Folgezeit, im Feld bestimmten Milram und Predictor Lotto das Geschehen. Im Gegensatz wurde gleich von Beginn ein horendes Tempo angeschlagen. Zwischenzeitlich nahm das Feld immer mal wieder das Tempo raus, um die Ausreißer nicht zu früh einzuholen.

Ignatiev alleine chancenlos
Wie auf Etappe 3 konnte Buffaz seinem Fluchtkollegen nicht bis zum Ende folgen. Ex-U23-Weltmeister Ignatiev wurde aber auch am Anstieg 17 Kilometer vor dem Etappenziel gestellt. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits heftige Positionskämpfe im Feld, rechneten doch viele mit Attacken und einer Vorentscheidung um den Tagessieg bei der Bergwertung. Doch viele erfolglose Attacken, unter anderem von Lorenzo Bernucci und Frantisek Rabon (beide T-Mobile), sorgten nur für eine noch höhere Geschwindigkeit, aber selbst die Sprinter schafften allesamt den Anschluss zu halten an das Feld.

Förster nutzt die Gelegenheit
In einem nicht unegfährlichen Etappenfinale schoben sich immer wieder anderen Mannschaften an die Spitze, die Kontrolle zu übernahm gelang jedoch keinem Team. Milram versuchte einen Zug aufzubauen, während McEwen im Gegensatz zum Deutschen Robert Förster, der gut beschützt von Sven Krauss, Oscar Gatto und Thomas Fothen auf die letzten 1000m wartete, ganz alleine seinen Weg suchte.
In einem hektischen Finale, bedingt auch durch die vielen Kurven, die immer wieder zu Positionsänderungen führten, versuchte es Petacchi von vorne mit einem Helfer. Am geschicktesten stellte sich jedoch "Frösi" Förster an. Von einer eigentlich ungünstigen Position nutzte er sich jede bietende Lücke perfekt aus und fing so auf der Ziellinie noch den Norweger Thor Hushovd ab. Dementsprechend groß viel die Freude aus beim Sprinter, dem viele nichts auf der ansteigenden Zielgeraden zugetraut hatten. Geschlagen geben mussten sich diesmal Petacchi (3.) und McEwen (5.), der auf der Zielgeraden eingeklemmt wurde.

Nach dem 2. Platz vom Montag und dem heutigen Sieg legte "Frösi" auch sein Image endgültig ab, erst gegen Ende einer Rundfahrt etwas reißen zu können, wie seine Siege auf den letzten Etappen des Giro und der Vuelta 2006 bisher zeigten. Förster:"Das war ein Sprint mit hohem Risiko. Zum Glück hat sich der Einsatz gelohnt. Meine Teamkollegen haben mich im Finale perfekt unterstützt".
Oscar Gatto sicherte dem Team Gerolsteiner mit Rang 10 einen weiteren Top10-Platz, während Gregory Henderson für T-Mobile 20. wurde.

Di Luca behauptet Sonnenplatz
In der Gesamtwertung änderte sich heute nichts. Danilo di Luca wird das Rosa Trikot auf der morgigen Etappe von Tivoli nach Spoleto über 177 Kilometer tragen. Drei Bergwertungen kommen den Kletterern entgegen. Vielleicht schafft es auch erstmals eine Ausreißergruppe ins Ziel, liegen die Berge doch nicht in unmittelbarer Zielnähe.