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Soler: der kolumbianische Held vom Team Barloworld
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17.07.2007

Soler: der kolumbianische Held vom Team Barloworld

Info: Tour de France
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Juan Mauricio Soler hatte schon angedeutet, wozu er in der Lage ist, als die Tour de France erstmals in den Alpen angekommen ist. Zu Beginn des Rennens war der Kolumbianer sehr aggressiv in den Anstiegen, doch die Favoriten der Gesamtwertung waren immer in der Lage gewesen, seine Attacken in Zaum zu halten. Doch dieses Mal konnten weder ein inspirierter Alejandro Valverde noch Michael Rasmussen oder Cadel Evans dem Fahrer vom Team Barloworld die Feier verderben. Er hat 10 km vor dem Gipfel des Col du Galibier einen Angriff gestartet, eine Führung von über drei Minuten herausgefahren und die höchste Stadt Europas mit einem Vorsprung von 38 Sekunden vor Valverde und den anderen Titelaspiranten erreicht.

Die 159.5 km lange achte Etappe der Tour de France 2007 – von Val d’Isere nach Briancon – began um 12.36 Uhr. Es sind noch 171 Fahrer an den Start gegangen. Der Streckenverlauf nach dem ersten Ruhetag enthielt drei Anstiege, mit zunächst - zum 94. Mal - dem höchsten Pass überhaupt bei der Tour, dem 2.770 m hohen Col de l’Iseran - außer Kategorie (HC – mit dem Gipfel bei Km 15), dann dem Col du Télégraphe der 1. Kat. (bei Km 99), gefolgt vom Col du Calibier – HC (bei Km 122). Der erste Fahrer auf diesem Gipfel gewinnt den mit 5.000 Euro dotierten Preis ‚Souvenir Henri Desgrange’. Die beiden Zwischensprints lagen in Le Villaron (bei Km 33,5) und Bramans (Km 60).

Popowitsch setzt sich in Bewegung
Bei der 3-Km-Marke setzte sich Arrieta (A2R) vom Peloton ab. Dies war ein erster Angriff, aber niemand reagierte. Bei Km 4,5 machte sich Popowitsch (DSC) auf die Verfolgung und holte ihn bei Km 6 ein. ‘Popo’ setzte seinen Ausritt daraufhin fort. 5 km vor dem Gipfel hatte der Fahrer von Discovery Channel 1’40” Vorsprung auf das Peloton. Cardenas und Soler (BAR) waren ebenfalls frühzeitig aggressiv. Popowitsch führte am Gipfel mit 30” vor Lefèvre und Soler. Gusev (DSC) setzte sich auf dem letzten Kilometer zum Iseran vom Peloton ab, und führte seinen Ausreißversuch auf der Abfahrt weiter, während der dann Astarloza (EUS), Clement (BTL), Vaugrenard (FDJ) und Gutierrez (GCE) zu ihm aufschlossen. Popowitsch erzielte die maximale Punktzahl beim Zwischensprint und wurde bei Km 38 von den fünf Verfolgern eingeholt. Rabobank führte das Peloton mit 1’25” Rückstand an. Die Rabobank-Mannschaft kontrollierte zunehmend das Tempo im Hauptfeld. Bei der 45 km-Marke lag diese Gruppe noch 2’05“ zurück. Das Stundenmittel der ersten Rennstunde lag bei 38,6 km/h.
Burghardt (TMO) rammte bei Km 48 einen frei laufenden Hund, konnte aber wieder aufs Rad steigen und zum Hauptfeld aufschließen. Dies war der einzige Unfal zu Etappenbeginn. Die Punkte des zweiten Zwischensprints konnte Astarloza einstreichen, der unter den Ausreißern der Bestklassierte in der Gesamtwertung war. Das Hauptfeld lag bei Km 60 rund 3’00“ zurück.

Col du Télégraphe
Bei noch verbleibenden 9 km Anstieg zum Col du Télégraphe beschleunigte Gusev und setzte sich von Astarloza ab. Sechs Kilometer vor dem zweiten Gipfel führte Astarloza vor Gusev, Popowitsch und Gutierrez mit 25”, Clement mit 35”, Vaugrenard mit 50” und dem Peloton mit 2’55”. Millar führte das Hauptfeld auf den ersten 8 km des Télégraphe an, woraufhin er sich zurückfallen ließ und Camano (SDV) die Führungsarbeit übernahm. Clement hat die Gruppe um Gusev an der Hälfte des Anstieges eingeholt.
Gusev, Popowitsch, Clement und Gutierrez holten Astarloza zwischen Télégraphe und Galibier wieder ein. Am Fuße des dritten Anstiegs hatten die fünf Fahrer 3’05” Vorsprung auf das Hauptfeld. Winokurov (AST) ließ sich beim Aufstieg zum Télégraphe vom Tourarzt behandeln.

Col du Galibier
Bei den ersten Neigungen zum dritten Anstieg des Tages fand Clement Anschluss an die vier Führenden der Etappe. Da hatten sie noch 1’10“ Vorsprung auf Soler (BAR) und 2’20” auf das Peloton. Mercado (AGR) startete bei noch verbleibenden 16 km Anstieg eine Attacke. Soler schloss 8 km vor dem Gipfel zum Führungsquintett auf und übernahm gleich die Führung. Nur Popowitsch konnte es mit dem Tempo des Kolumbianers aufnehmen. 6 km vor dem Gipfel setzt sich Soler ab. Valverde sorgte 10 km vor dem Gipfel für Bewegung in der Gruppe um das Gelbe Trikot, die dadurch auseinander gerissen wurde. Evans reagierte als Erster, dann kamen: Rasmussen, Sastre, Klöden, Kirchen, Mayo, Cobo, Leipheimer und Contador. Moreau wurde zunächst abgehängt, konnte sich am Gipfel aber wieder zu dieser Gruppe vorkämpfen. Winokurov verlor den Kontakt, und der Stand am Gipfel war: Soler alleine in der Führung, Popowitsch und Contador 2’05” zurück, dann Evans mit 2’20”, Astarloza mit 3’00”, Valverde und der Rest der Favoritengruppe mit 3’15”.

Soler schenkt Barloworld einen Sieg
Auf der Abfahrt kam es dann wieder zum erwarteten Zusammenschluss: erst wartete Evans auf die Gruppe um das Gelbe Trikot, die auf der leichten Steigung nach Briançon wieder in zwei geteilt wurde, mit fünf Fahrern an der Spitze (Rasmussen, Valverde, Gutierrez, Astarloza und Kirchen), dann weiteren sieben Fahrern (Evans, Arroyo, Sastre, Moreau, Leipheimer, Cobo, Mayo und Klöden). Und 6 km vor dem Ziel holte die Gruppe um Rasmussen dann Contador und Popowitsch wieder ein. Und 2 km weiter waren wieder 14 Fahrer zusammen. Sie scheiterten aber letztlich bei ihrem Versuch, Soler wieder einzuholen, da der Kolumbianer mit mächtigem Tempo den letzten Anstieg meisterte, um seinen ersten Etappengewinn zu erobern und damit dem Barloworld-Team überhaupt erstmals einen Sieg bei der Tour de France zu bescheren. Valverde und Evans leisteten beim letzten Anstieg die meiste Führungsarbeit und endeten mit 38“ Rückstand auf Soler.
Rasmussen war Sechster der Etappe (42" zurück), konnte seine Führung insgesamt aber ausbauen; er hat jetzt 2’35" Vorsprung auf Valverde und wird bei der 10. Etappe das Gelbe Trikot tragen.
(Quelle: Veranstalter www.letour.fr)

-> Resultat


Kolumnianischer Tagessieg auf Etappe 9: Soler


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