|
||
Start >
Radcross Meeusen triumphiert in der Eiseskälte von Gieten. Nys hält weiter Kurs auf Superprestige-Sieg Nr. 10 |
||
28.11.2010 | ||
Meeusen triumphiert in der Eiseskälte von Gieten. Nys hält weiter Kurs auf Superprestige-Sieg Nr. 10Info: Radcross: 34e Internationale Nissan Super Prestige Cyclo-cross GietenAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Gieten, 28.11.10 - Beim Cyclocross Gieten, der fünften Station des Superprestige, hat Tom Meeusen (Telenet-Fidea) in seinem ersten Jahr als Elitefahrer einen bedeutenden Sieg gefeiert. Der 22-Jährige, der im vergangenen Jahr an selber Stelle das U23-Rennen gewonnen hatte, setzte sich im Schlusssprint der Kopfgruppe gegen den Tschechen Radomir Simunek und seinen belgischen Landsmann Dieter Vanthourenhout (beide BKCP-Poweplus) durch. Sven Nys (Landbouwkrediet) musste seine Hoffnungen aufgrund eines Defekts im Zieleinlauf begraben, bleibt aber unangefochtener Superprestige-Leader. Sein ärgster Konkurrent Zdenek Stybar finishte außerhalb der Punkteränge, Koksijde-Sieger Niels Albert sah das Ziel nicht. Radomir-Simunek-Gedächtnisrennen bei tschechisch-winterlichen Bedingungen Der Internationale Cyclocross Gieten in der niederländischen Provinz Drenthe ist die einzige Superprestige-Station außerhalb Belgiens. Die 34. Auflage war dem im August verstorbenen Radomir Simunek gewidmet, der 1991 in Gieten seinen größten Erfolg mit dem Gewinn der Elite-Weltmeisterschaft feierte und sich hier außerdem schon 1984 in die Siegerliste eingetragen hatte. Ähnlich wie beim Simunek-Memorial in Tabor vor einigen Wochen zeigte sich der Sohn des Geehrten, Radomir Simunek junior, besonders motiviert. Direkt nach dem Startschuss, den seine verwitwete Mutter erteilte, ging der 27-jährige Tscheche an die Spitze. Er initiierte die Kopfgruppe, die bis zur Schlussphase zusammenbleiben und das Rennen unter sich ausmachen sollte. Mit dabei waren der siebenfache Gieten-Champion und Titelverteidiger Sven Nys, Tom Meeusen, der U23-Sieger des Vorjahres, der ebenso wie gestern beim Weltcup Koksijde äußerst zielstrebig zu Werke ging, und Dieter Vanthourenhout, der sich nach seiner Nicht-Nominierung fürs belgische Weltcup-Team offenbar den Frust von der Seele strampeln musste. Hinter der trauten Vierergruppe spielten sich auf dem bretthart gefrorenen Parcours bei Eiseskälte wahre Dramen ab. Niels Albert (BKCP) legte ebenso wie am Vortag einen katastrophalen Start hin, den er diesmal aber nicht wieder wettmachen konnte, sodass er - jenseits der Top20 gelegen - das Rennen vorzeitig aufgab. Weltmeister Zdenek Stybar (Telenet-Fidea), der die beiden ersten Superprestige-Events gewonnen hatte und im Ranking auf Platz zwei hinter Nys lag, leistete sich einen Fahrfehler und hatte Pech beim Radwechsel, sodass auch er nur hinterherfahren konnte. Stybars Teamkollege Bart Wellens kam in einem vereisten Abschnitt zu Fall - gerade als er im Begriff war, die Spitzengruppe einzuholen - und schlug dabei mit dem Kopf auf. Zwar fuhr er zunächst weiter, quittierte jedoch eine Runde später. Kollege Rob Peeters zog sich ebenfalls vorzeitig aus dem Wettkampf zurück, mit Verweis auf die Gefährlichkeit des Parcours. Nys' Pedal reißt ab, chancenlos im Schlusssprint gegen Meeusen Dramatisch wurde es in der Schlussphase tatsächlich auch noch für die Spitzengruppe. In der letzten Runde wurden Schulter an Schulter Nickligkeiten ausgetauscht, aber niemandem gelang eine Vorentscheidung. Meeusen fuhr den Zielsprint von vorne, in aussichtsreicher Position dahinter Sven Nys, doch der belgische Meister und das Publikum erlebten eine Schrecksekunde, als sich plötzlich eines der Pedale von Nys' Rennmaschine löste. Er konnte das Ziel nur noch per pedes erreichen - allerdings als Vierter, da Meeusen den Spurt ungehindert durchziehen konnte und auch Simunek und Vanthourenhout die Situation für sich auszunutzen wussten. Meeusen feierte in seinem ersten Jahr bei den "Großen" so bereits seinen zweiten Sieg - einen ungleich bedeutenderen allerdings als bei der Nacht van Woerden. Simunek jubelte ausgelassen über die hervorragende Platzierung im Gedächtnisrennen für seinen Vater, die, anders als der Sieg in Tabor, keineswegs die Anmutung eines Geschenks hatte. Vanthourenhout stand zum ersten Mal im Superprestige auf dem Podest. Nys konnte so zwar nicht die maximale Punkteausbeute nach Hause bringen, gleichwohl untermauerte er seine Spitzenposition im Ranking, wo ihm jetzt 68 Zähler zu Eigen sind. Stybar blieb am Ende als 17-ter (+1:40) tatsächlich ohne Punkte, fiel insgesamt auf Rang drei zurück (51). Sein Teamkollege Kevin Pauwels, der als Fünfter einkam (+0:45), verbesserte sich auf Rang zwei, hat aber 12 Punkte Rückstand auf Nys, dessen zehnter Superprestige-Gesamtsieg in greifbare Nähe gerückt scheint. Die Umstände in Gieten sorgten für unkonventionelle Resultate. So findet sich ein Eddy Van IJzendoorn auf Rang sechs, ein Mariusz Gil auf Rang neun, und sowohl Jan Denuwelaere wie Tom Van den Bosch konnten sich vor dem amtierenden Weltmeister platzieren. Selbiges gelang auch Sascha Weber, der als 14-ter bester Deutscher wurde. Diether Sweeck und Lars Van der Haar übernehmen Spitzenpositionen Sowohl bei den Junioren wie bei den Männern U23 kam es zu einem Führungswechsel im Superprestige-Ranking. Bei den Jüngsten platzierten sich - gleichsam zu Ehren ihres großen Vorgängers Simunek - zwei Tschechen zuoberst auf dem Podest. Vize-Europameister Jakub Skala und Landesmeister Vojtech Nipl ließen die einheimische und die belgische Konkurrenz alt aussehen. Bester Belgier war Diether Sweeck auf Rang sechs, der dadurch auch die Leaderposition in der Gesamtwertung übernimmt, und zwar von seinem Bruder Laurens, der keine Punkte sammeln konnte. Für die Gastgeber holte Jeroen Meijers immerhin den verbliebenen Podestplatz. Das Rennen der U23 wurde im Sprint einer größeren Gruppe entschieden. Dabei revanchierte sich Europameister Lars Van der Haar für die beiden Niederlagen, die ihm Vincent Baestaens zuletzt zugefügt hatte. Er verwies vor heimischem Publikum den Belgier auf Rang zwei, verbuchte seinen dritten Saisonsieg und setzte sich auch insgesamt an die Spitze der Wertung. Der bisherige Gesamtführende, der belgische Meister Jim Aernouts, wurde nur Neunter. Tijmen Eising leistete als Dritter seinem Landsmann Van der Haar, der im Übrigen vor zwei Jahren bereits als Junior in Gieten triumphierte, Gesellschaft auf dem Podium. Der Deutsche Marcel Meisen wurde einen Tag nach seinem zweiten Platz von Koksijde Fünfter. Dieselbe Position belegte sein Landsmann Yannick Eckmann, der normalerweise in den USA zu Hause ist, im Rennen der Junioren. -> Zu allen Resultaten -> Zu den Superprestige-Ranglisten Nach drei Wettbewerben in unmittelbarer Folge macht der Superprestige nun einen Monat Pause. Am 27. Dezember geht es mit Runde 6 von 8 in Diegem weiter. |
||
|
||
28.11.2010 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |