<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Bahnradsport
Schep/Llaneras sprinten zum Sieg der Sixdays Rotterdam, Briten scheitern doch noch im UIV-Cup
Suchen </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font>
08.01.2009

Schep/Llaneras sprinten zum Sieg der Sixdays Rotterdam, Briten scheitern doch noch im UIV-Cup

Autor: Felix Griep (Werfel)



Rotterdam, 07.01.2008 – Der Vierkampf an der Spitze des Profirennens gipfelte in der Finaljagd der Sixdays von Rotterdam in einem Duell zwischen Peter Schep/Joan Llaneras und Bruno Risi/Danny Stam, welches der Niederländer und der Spanier mit zehn Punkten Vorsprung für sich entschieden. Leif Lampater/Franco Marvulli und Andreas Beikirch/Robert Bartko kamen mit Rundenrücksand auf die nächsten Plätze. Zuvor gab es für die Niederländer bereits zwei Heimsiege zu feiern. Im UIV-Cup ergatterten sich Ismael Kip/Roy Pieters Platz eins, nachdem die Briten Mark Christian/Andrew Fenn, mit einem Rundenverlust die Spitzenposition verloren. Bei den Frauen bauten Kirsten Wild/Vera Koedooder ihren ohnehin schon eindrucksvollen Vorsprung nochmals aus. Unter den Sprintern ging der Sieg an den Briten Chris Hoy.


Übersicht - Berichte: 1. Nacht | 2. Nacht | 3. Nacht | 4. Nacht | 5. Nacht | 6. Nacht


Die spannende Konstellation, mit der die vier besten Mannschaften des Sechstagerennens von Rotterdam in die Schlussnacht gingen, veränderte sich im Laufe der kleineren Wettbewerbe zu Beginn kaum und eng beisammen ging es in die entscheidende Finaljagd. Für Beikirch/Bartko stand weiterhin eine Runde Vorsprung zu Buche, zudem lagen sie zwei Punkte vor Risi/Stam und vier vor Schep/Llaneras. Lampater/Marvulli konnten die Punktestände herzlich egal sein, sie hatten hundert Zähler mehr als ihre Gegner und mussten "nur" auf einen Rundengewinn abzielen. In der einstündigen Jagd lief alles dann noch weiter zusammen. Erst schlossen Risi/Stam und Schep/Llaneras die Rundenlücke, später dann auch Lampater/Marvulli, die unter vier rundengleichen Teams nun die Führung übernahmen. Es waren dann erneut Risi/Stam, die einen weitern Rundengewinn realisierten, den kurz darauf nur Schep/Llaneras nachmachen konnten. Als es dann in Nähe der 5 Sprintwertungen zum Ende der Jagd ging, war dadurch bereits eine Vorentscheidung gefallen. Alle zehn Runden kämpften die beiden führenden Teams um zehn und sechs Punkte für die ersten beiden Plätzen an den Sprints, während Beikirch/Bartko keine Kraft zum Kontern hatten und neben ihrem Rückstand von einer Runde auch nach Punkten weiter an Boden verloren. Und auch Lampater/Marvulli gelang es nicht, auf den finalen 50 Runden eine kraftvolle Attacke zu lancieren, um sich noch auf Platz eins zu katapultieren.

Fünf Sprints standen zum Abschluss der Finaljagd auf dem Programm und bei allen lieferten sich Risi/Stam und Schep/Llaneras spannende Zweikämpfe. Der erste Sprintsieg ging an Schep/Llaneras, die damit aus zwei Punkten Rückstand zwei Punkte Vorsprung machten. Mit dem Gewinn von Sprint zwei drehten Risi/Stam den Stand allerdings gleich wieder um. Der dritte Sprint ging wieder an Schep/Llaneras, was dieses Team erneut zwei Punkte in Front brachte. Der vorletzte Spurt sollte dann schon der entscheidende sein, nochmals überquerten Schep/Llaneras die Linie vor Risi/Marvulli und bauten ihren Vorsprung auf sechs Punkte aus. Platz zwei im letzten Sprint hätte ihnen damit schon zum Gesamtsieg gereicht, aber auch diesen beendeten sie - wie es sich für ein Siegerteam gehört – als Erste.

Mit 284 zu 274 Punkten siegten Schep/Llaneras somit vor Risi/Stam. Lampater/Marvulli konnten letztlich aus ihrem überragenden Punktevorsprung keinen Nutzen ziehen und blieben mit einer Runde Rückstand auf Platz drei. Einen Absturz von Platz eins auf vier erlebten in der Finalnacht Beikirch/Bartko. Ihre Position auf Rang fünf sicherten sich erwartungsgemäß Léon Van Bon/Kenny De Ketele, die bei drei Runden Rückstand auf Platz eins blieben. Olaf Pollack/Wim Stroetinga belegen somit am Ende Rang sechs mit fünf Runden Rückstand, nachdem sie in der 1. Nacht einmal an der Spitze des Rennens standen. Elf Runden zurück kommt der Schweizer Alexander Aeschbach mit Kenny Van Hummel auf Platz acht, zwei weiteren Runden dahinter folgen der Österreicher Anderas Müller und Aart Vierhouten. Für Thomas Dekker endete sein erster Sixdays-Auftritt auf dem letzten Platz, mit Jens Mouris verlor er insgesamt 28 Runden auf die Sieger.

Die Sieger, Peter Schep und Joan Llaneras, sind ein ungewöhnliches Paar ganz oben auf dem Sixdays-Treppchen. Für den 39-jährigen Spanier Llaneras war es in seiner letzten Saison nach Mailand bereits der zweite Erfolg. Zuvor war er nur einmal siegreich, im Jahr 2000 in Grenoble. Einen kleinen Rückblick auf Llaneras‘ Laufbahn hatten wir im Bericht der letzten Zürcher Nacht im Dezember gegeben. Der 31-jährige Peter Schep wird dagegen noch einige aktive Jahre vor sich haben, hatte aber zuvor auch erst einen Sieg eingefahren, im Oktober 2006 in Amsterdam mit Danny Stam. Dass beide in Rotterdam zum ersten Mal überhaupt gemeinsam ein Sechstagerennen bestritten erhöht die Besonderheit dieses Erfolges noch zusätzlich.

Ohne einen Tag Pause geht es am Donnerstag gleich in Bremen weiter, auch mit einigen Fahrern, die direkt aus Rotterdam kommen. Zu den Favoritenteams in der Weserstadt zählen Zabel/Lampater, Bartko/Beikirch, Risi/Stam und Pollack/Marvulli.

Briten doch noch abgefangen, Heimsieg im UIV-Cup für Kip/Pieters
Seit der 2. Nacht, in der die Nachwuchsfahrer erstmals zu den Wettkämpfen im UIV-Cup antraten, lag das britische Duo Mark Christian/Andrew Fenn an der Spitze des Klassements. In der letzten Jagd passierte dann, wogegen sie sich seitdem erfolgreich gewehrt hatten - sie konnten den Attacken ihrer Gegner nicht folgen und verloren eine Runde und somit den Gesamtsieg des Rennens. Nutznießer dessen waren Ismael Kip/Roy Pieters, die seit der 4. Nacht ebenfalls in der Nullrunde unterwegs waren, ihre Position vor den Verfolgern aber im Finale behaupten konnten. Mit einer Runde Vorsprung holten sie sich den Sieg vor heimischer Kulisse. Unter den fünf Teams mit einer Runde Rückstand ging Platz zwei an Michael Vingerling/Nick Stöpler, die durch die Punkte für den letzten Jagdsieg noch einen Satz von Rang fünf machten. Durch die nachfolgenden Raymond Kreder/Michel Kreder und Yoeri Havik/Barry Markus gab es am Ende sogar einen niederländischen Vierfacherfolg. Aufgrund ihrer mageren Punktausbeute bedeutete der Rundenverlust für Christian/Fenn letztlich sogar den Absturz auf den fünften Rang. Für die Schweizer Claudio Imhof/Silvan Dillier endeten die fünf UIV-Tage auf dem elften Platz, fünf Runden Rückstand stehen für die Zürich-Sieger am Ende zu Buche.
-> Zum Endstand des UIV-Cup

Wild/Koedooder auch in letzter Nacht das Maß aller Dinge der Frauen
Der Sieg war ihnen war ihnen quasi schon seit dem Beginn des Frauenrennens in der 3. Nacht sicher, von Beginn an dominierten Kirsten Wild/Vera Koedooder die weibliche Konkurrenz scheinbar nach Belieben. In der Schlussjagd gelang ihnen nochmals ein Sieg mit Rundenvorsprung, so dass die zweitplatzierten Britinnen Alex Greenfield/Katie Colclough schließlich drei Runden Rückstand und nichtmal halb so viele Punkte wie die Niederländerinnen aufweisen. Die nächsten drei Teams beendeten das Rennen mit je vier Runden Verlust, unter ihnen ging Platz drei an die Deutsche Angela Hennig und ihre niederländische Partnerin Marianne Vos. Nur wenige Punkte trennten sie von zwei weiteren Gastgeberteams, Elise Van Hage/Ellen Van Dijk und Lotte Van Hoek/Amy Pieters.
-> Zum Endstand der Frauen

Sir Chris Hoy der schnellste Sprinter
Dem Briten Chris Hoy wurde am 1. Januar eine besondere Ehre zuteil. Von Queen Elisabeth II. wurde der 32-Jährige Bahnspezialist zum Ritter geschlagen und trägt damit von nun an den Titel Sir. Verdient hatte sich Hoy den Ritterschlag durch seine drei Goldmedaillen, die er bei Olympia in Peking im Team- und Einzelsprint sowie Keirin gewann. Bereits 2004 in Athen holte er seinen ersten Olympiasieg im 1000m-Zeitfahren. In seinem ersten Rennen als Ritter gewann er dann gleich den Sprint-Cup in Rotterdam. Nach sechs Nächten siegte er mit 139 Punkten vor seinem Landsmann Jason Kenny (117 Punkte), der mit Hoy in Peking im Teamsprint fuhr. Mit 101 Punkten kam der Niederländer Teun Mulder auf den dritten Platz, von dem der Deutsche Maximilian Levy in der letzten Nacht noch auf Rang fünf zurückfiel.
-> Zum Endstand der Sprinter
Endstand nach der 6. Nacht
Pl. Mannschaft Runden Punkte
1. Peter Schep (Ned) - Joan Llaneras (Esp)   284
2. Bruno Risi (Sui) - Danny Stam (Ned)   274
3. Leif Lampater (Ger) - Franco Marvulli (Sui) +1 341
4. Andreas Beikirch (Ger) - Robert Bartko (Ger) +1 256
5. Léon Van Bon (Ned) - Kenny De Ketele (Bel) +3 230
6. Olaf Pollack (Ger) - Wim Stroetinga (Ned) +5 209
7. Matthé Pronk (Ned) - Jos Pronk (Ned) +9 142
8. Kenny Van Hummel (Ned) - Alexander Aeschbach (Sui) +11 157
9. Andreas Müller (Aut) - Aart Vierhouten (Ned) +16 46
10. Jan Jonkman (Ned) - Marc Hester (Den) +20 114
11. Pim Ligthart (Ned) - Jeff Vermeulen (Ned) +22 92
12. Bas Giling (Ned) - Dimitri De Fauw (Bel) +25 73
13. Thomas Dekker (Ned) - Jens Mouris (Ned) +28 83




Schep/Llaneras sprinten zum Sieg der Sixdays Rotterdam, Briten scheitern doch noch im UIV-Cup


Zum Seitenanfang von für Schep/Llaneras sprinten zum Sieg der Sixdays Rotterdam, Briten scheitern doch noch im UIV-Cup



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live