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Ausreißersieg für Michele Scarponi bei Giro-Ankunft in Österreich
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14.05.2009

Ausreißersieg für Michele Scarponi bei Giro-Ankunft in Österreich

Info: GIRO D´ITALIA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mayrhofen, 14.05.2009 - Michele Scarponi (Diquigiovanni) hat nach seinen Sieg bei Tirreno-Adriatico im März einen weiteren großen Erfolg errungen. Der Italiener schaffte es als einziger Fahrer einer fünfköpfigen Ausreißergruppe, das Feld auf Distanz zu halten und gewann die 6. Etappe mit Ziel im österreichischen Mayrhofen. Thomas Rohregger (Team Milram) kam bei seinem Heimspiel im Sprint eines ersten Feldes auf den 14. Platz. Auf die Spitze der Gesamtwertung hatte die Etappe keine Auswirkungen, so dass Danilo Di Luca (LPR Brakes) das Rosa Trikot auch morgen tragen darf.

Die 6. Etappe ist mit 248 Kilometern die zweitlängste des diesjährigen Giro d'Italia und fast 100 Kilometer länger als das Teilstück am Vortag. Nach 71,2 Kilometern überquerte die Strecke die Grenze nach Österreich, wo mit Felbertauern und Hochkrimml zwei Anstiege zu bewältigen wahren, ehe in Mayrhofen das Ziel erreicht wurde.

Schneller Beginn mit später Gruppe
Die ersten beiden Rennstunden der Etappe wurden mit einem sehr hohen Schnitt von 47,6 km/h absolviert. Durch dieses konstant hohe Tempo dauerte es 55 Kilometer, bis erstmals eine Gruppe aus dem Feld herausfahren konnte. Die fünf Ausreißer, angeführt von Tirreno-Adriatico-Sieger Michele Scarponi (Diquigiovanni), erarbeiteten sich schnell einen Vorsprung, der für das Feld bedrohlich wurde. Zu der Gruppe gehörten weitehrin der Italiener Oscar Gatto (ISD), der Weißrusse Vasil Kiryienka (caisse d'Epargne), der Franzose Guillaume Bonnafond (Ag2r) und der Däne Kasper Klostergaard (Saxo Bank). 101 Kilometer vor dem Ziel brachte es das Quintett an der Bergwertung des recht moderat ansteigenden Felbertauern auf einen Vorsprung von mehr als acht Minuten. Scarponi fuhr da zumindest virtuell im Rosa Trikot, denn in der Gesamtwertung lag er nur 6:19 Minuten hinter Danilo Di Luca (LPR Brakes). Dessen Mannschaft erfüllte ihre Pflicht in der Folgezeit allerdings ordnungsgemäß und verringerte den Rückstand bis zum Zwischensprint in Neukirchen auf unter fünf Minuten. Dort fuhr Kiryienka als Erster durch die Wertung und setzte sich damit im Sprintklassement auf Platz zwei hinter Thomas Voeckler (Bouygues Telecom). Es folgte sogleich der zweite Anstieg auf österreichischem Boden, der Hochkrimml, welcher jedoch deutlich schwerer als sein Vorgänge werden sollte.

Garzelli attackiert am Hochkrimml
Der Hochkrimml wird über eine Länge von 13 Kilometern langsam immer steiler mit mittlerer Steigung von 7% bis 8%. Gleich zu Beginn des Berges teilte sich dabei die Spitzengruppe auf und Kiryienka und Scarponi fuhren als neues Führungsduo vorne weg. Scarponi gewann den Bergpreis ebenso wie schon zuvor auf dem Felbertauern und verbesserte sich in der Bergwertung auf Rang drei. Kiryienka war kurz vor dem Gipfel ein wenig zurückgefallen, fand in der Abfahrt aber schnell wieder zu Scarponi. Bonnafond und Gatto folgten mit einigen Metern Abstand untereinander und etwa einer Minute Rückstand, während Klostergaard sogar zweieinhalb Minuten verloren hatte. Das Feld erlebte eine einzige Attacke, durch Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), der bei der Bergankunft gestern einige Minuten zurückgefallen war. Der Giro-Sieger des Jahres 2000 schaffte kurz nach der Überfahrt des Hochkrimml den Anschluss an Klostergaard und lag mehr als eineinhalb Minuten vor dem Feld. Das begann in der Abfahrt so richtig mit der Jagd, denn einige gute Sprinter schafften waren noch dabei, darunter Allan Davis (Quick Step), Filippo Pozzato (Katusha) und Alessandro Petacchi (LPR Brakes). Abwesend war hingegen Mark Cavendish (Team Columbia).

Nur Scarponi kann sich vorne halten
Das Feld sammelte 30 Kilometer vor dem Ziel mit Garzelli und Klostergaard die ersten beiden der Vorausfahrenden wieder ein. Bonnafond und Gatto erwischte es 20 Kilometer später. Zum Pechvogel des Tages wurde Kiryienka. Nachdem er auf dem Hochkrimml ein paar Sekunden hinter Scarponi zurück lag kämpfte er sich in der Abfahrt wieder an ihn heran. Dann schien ein Defekt den Sieger der 19. Etappe des letzten Jahres zu stoppen. Die dadurch verbrauchten 30 Sekunden konnte Kiryienka jedoch auch wieder aufholen. Im Finale plagten den Weißrussen dann aber Krämpfe, die endgültig sein Ende als Ausreißer besiegelten. Scarponi kämpfte aber weiter um den Tagessieg, der bei einer Minute Vorsprung am Fünf-Kilometer-Banner immer realistischer wurde. Eine gute halbe Minute rettete der 29-Jährige, der schon einmal 18 Monate wegen seiner Verwicklung in den Doping-Fall Fuentes gesperrt war, nach 193 Kilometern Flucht ins Ziel. Das erste Feld umfasste noch 64 Fahrer mit allen Topplatzierten der Gesamtwertung. Den Sprint um Platz zwei gewann der junge Norweger Edvald Boasson Hagen (Team Columbia) vor Allan Davis (Quick Step) und Filippo Pozzato (Katusha), wobei sich Petacchi auf der ansteigenden Zielgeraden eine Auszeit gönnten und nicht um eine vordere Position mitfuhr. Thomas Rohregger (Team Milram) zeigte sich in den engen Straßem von Mayrhofen sehr aufmerksam und beendete die Etappe auf dem guten 14. Platz. Einziger Deutscher in diesem Feld war Jens Voigt (Saxo Bank). Die Fothen-Brüder Thomas und Markus (Team Milram) verloren ebenso wie unter anderem Lance Armstrong (Astana) rund 40 Sekunden, nachdem Sie auf den letzten Kilometern den Anschluss nach vorne verloren hatten.

Di Luca nun auch in der Punktewertung vorn
Neben der Gesamtwertung, die er unverändert fünf Sekunden vor dem Schweden Thomas Lövkvist (Team Columbia) inne hat, liegt Danilo Di Luca noch in zwei weiteren Wertungen an der Spitze. Das Bergklassement hatte er schon seit seinem Sieg auf der 4. Etappe angeführt, nun kam auch noch die Punktewertung dazu, die er von seinem Teamkollegen Petacchi übernahm. Die Gleichzeitige Führung eines Fahrers in diesen drei Wertungen gab es zuletzt im Jahr 2006 nach der 17. Etappe. Damals war es Ivan Basso, der sowohl nach Zeit als auch nach Punkten und am Berg führte.

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Die 7. Etappe, welche morgen in Innsbruck beginnt, durch die Schweiz führt und schließlich wieder in Italien endet, hat die wohl merkwürdigste Bergwertung des Giro zu bieten. Auf den ersten 207 der insgesamt 244 Kilometer steigt die Strecke koninuierlich, aber kaum bemerkbar um 1200 Höhenmeter an. Die dort dann ausgeschriebene Bergwertung am Malojapass dürfte eher einem Sprint gleichen. Der Rest der Etappe ist eine Jagd über 1500 Höhenmeter ins Tal.


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Ausreißersieg für Michele Scarponi bei Giro-Ankunft in Österreich
Ausreißersieg für Michele Scarponi bei Giro-Ankunft in Österreich
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de



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