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Erlebnisberichte GP Triberg - Schwarzwald 09 - Tränen, Milchsäure, Schmerz... Ein unbeschreibliches Gefühl! |
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07.06.2009 | |||||||
GP Triberg - Schwarzwald 09 - Tränen, Milchsäure, Schmerz... Ein unbeschreibliches Gefühl!Info: GP Triberg-Schwarzwald (1.1)Autor: Alexander Benkendorf Bericht: Heinrich Haussler gewinnt 8. GP Triberg-Schwarzwald Triberg, 07.06.2009 - "Von wegen entschärft!", das war das erste, dass mir zu diesem Kurs nach der Besichtigung eine Woche vor dem Rennen einfiel und ich sollte mich nicht irren, wie sich später herausstellte. Aber erst einmal der Reihe nach. Ältere Bericht zum GP Triberg-Jedermannrennen: -> Höllentour im Schwarzwald/Triberg -> Diese verdammte "Geutsche" in Triberg Nach einer ruhigen Nacht wurde ich um 7 Uhr, für meine Wochenendverhältnisse viel zu früh, geweckt, es regnete. Sachen gepackt, Müsli reingewürgt und Fahrrad auf den Träger geschnallt, dann gings los. Von Eningen (liegt bei Reutlingen am Rand der Schwäbischen Alb) bis nach Triberg sind es immerhin knapp 110 Kilometer, so hatte ich noch genug Zeit mir im Auto die Strecke und ihre Gefahrenpunkte anzusehen. Auf der Fahrt Regen. So kamen wir um ca. 9:30 Uhr in Triberg an und wie sollte es anders sein, ja genau auch hier regnete es. Also spannten ich einen Schirm übers Rad und wir liefen, nach Nachlassen des kühlen Nass von oben, in Richtung Parkhotel Wehrle, wo die Teampräsentation stattfinden sollte, wir waren allerdings noch zu früh dran so machte ich mich auf den Weg die Engstellen in der Innenstadt Tribergs zu erkunden. Als um 10:30 Uhr die Teampräsentation anstehen sollte waren noch keine Rennfahrer in Sicht, kurze Zeit später sah man allerdings ein Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli (ich liebe diesen Namen :D) Wohnmobil und Teamfahrzeuge anrollen, die Fahrer schauten etwas gelangweilt nach draußen und kamen dann auch bald zur Einschreibkontrolle, ihr Teamkapitäin Rubens Bertogliati sah recht entspannt und frisch aus, dennoch im Rennen konnte er nichts reißen. Als die Diquigiovanni Fahrer weg waren geschah lange Zeit nichts, aber dann kamen sie, fast alle auf einmal. Den größten Applaus der Zuschauer , subjektiv gesehen, bekamen Christophe Moreau und Heinrich Haussler, etwas weniger Linus Gerdemann. Nachdem sich alle eingeschrieben haben, ging es zum Start. Um kurz nach 11:30 Uhr erfolgte dann der Startschuss und die Fahrer rasten erstmal Richtung Ortsbeginn. Wir machten uns währenddessen auf den Weg meine Startnummer und Transponder abzuholen, ich hatte übrigens die Nummer 6, wie Artur Gajek, der als einer der letzten die erste Runde absolvierte, ein schlechtes Zeichen? Aber davon ließ ich mich erstmal nicht stören, eher vom schlechten Wetter, denn obwohl es immer mal wieder aufgehört hatte regnete es nun schon wieder, was natürlich die Abfahrt den Geutsche hinunter nicht einfacher machte. Dies mussten auch die Profis erfahren, ein Ceramica Flaminia Fahrer wäre beinahe auf regennasser Strecke in die Zuschauer gerast, laut auf italienisch fluchend kam er aber gerade noch vor der Absperrung zum stehen. Dies geschah auf der ersten Runde, wo sich gleich mehrere Fahrer etwas vom Feld absetzten konnten unter anderem auch der spätere 3. Johannes Fröhlinger und Christophe Moreau. Nachdem die Fahrer zum ersten Mal die Ziellinie überquerten, aßen wir etwas und schauten uns noch die 2. Runde an, da war schon Heinrich Haussler rennbestimmend an erster Position, Fröhlinger, Velits, De Gendt, Bakelandts und Moreau folgten. Ich hatte noch knapp 3 Stunden bis zum Start und entschloss mich mal in Schale zu werfen und mich etwas warm zu fahren, da ich die Region um Triberg recht gut kenne fiel mir es auch nicht schwer auf verkehrsarmen Anstiegen meine Beine etwas zu lockern und zu sehen was heute so möglich wäre, ich merkte, dass ich recht gute Beine habe und mich heute Berghoch ziemlich gut fühle. So rollte ich wieder zurück zur Strecke und sah mir die nächste Runde an und fuhr wieder etwas den Berg hoch, immer mehr Jedermänner stießen zu mir. Das Wetter, hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon merklich verbessert, es schaute sogar die Sonne raus, was mich positiv in Richtung Start stimmte. Nach dem Einfahren zog ich meine Rennausrüstung an, und ich nahm für alle Fälle meine Regenjacke mit. So befanden sich knapp 120 Jedermänner am Start, ich mittendrin. Am Himmel nun wieder Wolken, vorsichtshalber zog ich meine Regenjacke gleich an und da passierte es auch schon: Wolkenbruch. Innerhalber kürzester Zeit glich die Straße einer überdimensionalen Pfütze und die meisten Fahrer versuchten sich unter Vordächern der an der Straße angrenzenden Häuser zu stellen. Während ich einen trockenen Platz gefunden hatte sah ich mir die Gesichter meiner ‘’Konkurrenten’‘ an und merkte schnell, ohje ich bin ja mit Abstand der Jüngste, schlagartig wurde ich kreidebleich und dachte mir schon, OK Ziele runter schrauben unter die ersten 80 kommen und nicht aufgeben. Und so stellte ich mich wieder auf die Straße, obwohl es immer noch leicht regnente und da war der Countdown zum ersten Radrennen meines Lebens, noch 2 Minuten, alles nochmal checken, Bremsen funktionieren, Reifendruck 8 Bar , Computer alles auf Null, 1 Minute nervöses Einklicken ins rechte Pedal und zittern, 30 Sekunden der letzte Schluck aus der Pulle, 10 Sekunden noch, jetzt alles ausblenden und nur auf den Startschuss konzentrieren.... BÄNG und die Meute rollte los. Ich kam gut in die Pedale und flog im Windschatten auf nasser Straße den Berg hinab, 40 km/h, 50 km/h und rechts wurde ich von eingen Draufgängern überholt. So und nun war ich schon im ersten Ansteig drin, noch recht flach also im Windschatten mit 30 den Berg hoch, ich hatte einen guten Rhythmus , der Anstieg nun etwas steiler aber immernoch über 25 km/h ich habe mich selbst kaum wiedererkannt, war das dieses Rennfieber von dem alle sprachen? Ich überholte reihenweise Fahrer und schloss mich einer Gruppe von 4 Fahrern an, wir harmonierten bis zum Scheitelpunkt gut und es waren nur noch wenige Fahrer vor uns, dieser erste Anstieg wurde im Schnitt von über 21 km/h zurückgelegt was mir Selbstvertrauen für das noch Anstehende gab. Oben angekommen Kette rechts und gib ihm, leider habe ich das Ende der Gruppe verloren und konnte aber mit einem anderen Fahrer, der mich in seinem Windschatten mitnahm, beinahe wieder anschließen, ich verlor aber ach sein Hinterrad und so kämpfte ich mich allein zur Bergwertung nach St. Georgen hoch. Dort überholte ich denjenigen der mich im Flachen zog und hab versucht ihn am Berg zu unterstützen, an der Bergwertung war ich leicht vor ihm und ich wartete auf ihn um in den flachen Teil der Strecke zu gehen, wir konnten den Anschluss an eine Gruppe herstellen die wieder gut harmonierte, nachdem ich Führungsarbeit leisten musste verließen mich kurzzeitig die Kräfte und ich war dem Wind allein ausgesetzt und verlor das Hinterrad. Mit aller Kraft versuchte ich ranzukommen, es war aber sinnlos, ich war nun so an 25. Stelle, ich hielt also das Hinterrad einer anderen 3er Gruppe, wir fuhren kein allzu hohes Tempo im Flachen, was mir sehr entgegen kam, am Berg versuchte ich die Gruppe ein bisschen zu ziehen, aber ich merkte die Kräfte schwinden und versuchte diese lieber einzuteilen. Dann kam die Abfahrt vom Geutsche nach Triberg fast 500 Höhenmeter auf 4,5 Kilometer, mit Tempo 80 auf halbtrockener Strecke, im Geschwindigkeitsrausch bei 70 km/h aus dem Sattel gehen sind Erlebnisse die ich nie vergessen werde. Dann die Engstellen im Ort Bremsen quietschen und dann durch Nebenstraßen in Richtung Hauptstraße und 400 Meter den Berg hoch sprinten, 53 Minuten und ein paar Sekunden, Erwartungen übertroffen. Ich lag dort ungefähr an 35. Stelle. Das war die erste Runde, meinetwegen hätte jetzt schon Schluss sein dürfen, aber da war ja noch die 2. Runde. Zur Beginn der zweiten Runde musste ich wieder etwas reissen lassen, kam aber am Anstieg wieder ran und verlor aber anschließend auf dem Flachstück wieder das Hinterrad und musste mich alleine zur Bergwertung kämpfen, dort dann das Debakel, der Mann mit dem Hammer, er kam ohne Vorwarnung und traf mich ungeschützt, ich quälte mich hinauf unter Anfeuerungsrufen der Zuschauer am Straßenrand, schaffte ich es dennoch nach oben und stürzte mich in die kurze Abfahrt, schnell trinken. Aber jetzt kams, der Wind hatte aufgefrischt und ich war alleine gegen den Wind auf leicht ansteigender Strecke, gerade eben noch einen 29er Schnitt ging dieser rapide nach unten. Ich musste Fahrer um Fahrer ziehen lassen und bekam kurzzeitig sogar Krämpfe, diese waren aber schnell vergessen als ich endlich das Hinterrad einer kleinen Gruppe halten konnte und wir zusammen in den Berg fuhren. Ich machte wieder etwas Tempo und nahm bei der Verpflegungsstation ein Becher Apfelsaftschorle mit, unterdessen dachte ich mehr als einmal ans Aufgeben, aber ich fuhr dieses Rennen ja nicht nur für mich, ich widmete diese Qual Felix Griep (Werfel), der sich leider schwer verletzte und immer noch im Koma lag. Ich biss mich also durch, gab am Berg nochmal Vollgas und schaffte den Anschluss an eine andere Gruppe zusammen gingen wir in die Abfahrt. Ich konnte mich mit einem Fahrer lösen und wir sprinteten um den 58. Platz, ich verlor den Sprint und kam als 59er ins Ziel (von 117). Völlig ausgelaugt, völlig blau und vorallem völlig durchnässt, ich war gefühlte 10 Kilo schwerer, aber mit einem Grinsen im Gesicht, da ich es geschafft hatte nicht aufzugeben und meine Altersklasse zu gewinnen. Mission erfüllt! Ich wurde dann auch zur Siegerehrung gebeten und bekam einen 30 € Gutschein, für ein Rad Event das Sauser Sport & Event Mangement, von einer jungen Dame überreicht mit den obligatorischen Küsschen links, Küsschen rechts. Nachdem Rennen gab es noch eine Pastaparty im Gasthof Lilie, wo man noch mal mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kam, so habe ich als jüngster zum, Beispiel mit dem Ältesten gesprochen. Als ich am späten Abend nach Hause kam, hab ich noch meine Platzierung etwas gefeiert, konnte außerdem noch mit Freude feststellen, das ich das Tippspiel zum GP Triberg - Schwarzwald gewonnen habe und es mit Felix weiter aufwärts geht, so ging ein perfekter Tag, perfekt zu Ende. Fazit aus dieser ganzen Geschichte ist, dass ich wohl auch in Zukunft Radrennen bestreiten werde und mich nächste Woche mal bei einem Verein anmelden werde. Ich kann es nur jedem raten einmal so ein Rennen zu bestreiten. |
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07.06.2009 | |||||||
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