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Vorschau auf die Radcross-WM in Tábor - Teil 1
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28.01.2010

Vorschau auf die Radcross-WM in Tábor - Teil 1

Info: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2010 IN TÁBOR
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Tábor, 28.01.10 - Am Wochenende erreicht die Radcross-Saison 2009/2010 ihren absoluten Höhepunkt, wenn die Querfeldeinspezialisten in allen vier Kategorien (Männer Elite, Frauen Elite, U23 und Junioren) ihre jährliche Weltmeisterschaft austragen. LIVE-Radsport.com wirft einen Blick voraus und befasst sich mit der Frage nach den Favoriten für den Titel, das Podest und vordere Platzierungen. Heute Teil 1: Die Klassen der Frauen Elite und der Junioren.

-> Zum 2. Teil der Vorschau: Männer Elite und Männer U23


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Austragungsort der UCI Cyclocross World Championships 2010 ist Tábor, eine Stadt mit ca. 36.000 Einwohnern in der tschechischen Region Jihočeský kraj (dt. Südböhmen). Hier findet seit 1998 jährlich ein Weltcup-Lauf statt – nur in dieser Saison aus verständlichen Gründen nicht. Stattdessen war das Rennen von Plzen (Pilsen) am 18.10.09 Bestandteil des Welcups, das normalerweise nur den Status C2 innehat. Seinerzeit, als Niels Albert seinen zweiten Weltcup-Sieg der Saison einfuhr, war das Wetter allerdings auch in der Tschechischen Republik noch längst nicht so winterlich, wie es sich mittlerweile schon seit Wochen präsentiert. Für Tábor wird mit einer der kältesten WMs aller Zeiten gerechnet. Das Terrain ist völlig durchgefroren, stellenweise vereist und mit einer Schneeschicht bedeckt, was an die Fahrer besondere Herausforderungen stellen wird. In diesem Zusammenhang ist es nicht uninteressant, dass die UCI vor wenigen Tagen ein Verbot von Reifen mit Stollen oder Spikes beschlossen hat. Derartige Hilfsmittel werden den Startern auf ihren jeweils 3,3 km langen Runden also nicht zur Verfügung stehen.

Frauen Elite: Niederlande stark aufgestellt durch Vos, Van den Brand und Van Paassen
Bei den Frauen ist die Hackordnung durchaus weniger festgelegt als bei den Männern und die Titel- oder auch nur Podiums-Favoritinnen sind schwerer zu benennen. Vermutlich werden wir es mit einem Kampf zwischen den Niederlanden und den USA zu tun haben – evtl. mit Beteiligung seitens Deutschlands und Tschechiens. Die Niederländerinnen sind, was die Anzahl der Top-Fahrerinnen angeht, klar im Vorteil und es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Sweep wie dem in Hoogerheide und in der Weltcup-Gesamtabrechnung kommt. Möglicherweise ist die 31-jährige Weltcup-Gewinnerin Daphny van den Brand gegenüber der Weltranglistenführenden Marianne Vos durch ihre bessere Technik favorisiert – so hat sie ihr einziges WC-Einzelrennen im winterlichen Kalmthout gewonnen -, doch die 22-jährige Titelverteidigerin kann auf die respekteinflößende Anzahl von acht Saisonerfolgen – darunter der EM-Titel - verweisen und auf ihre bekannten Fähigkeiten als Allrounderin.
Der ein Jahr jüngeren Sanne van Paassen fehlt zwar noch ein oberster Podestplatz, aber sie hat in stark besetzen Rennen mehrmals die Top 3 erreicht. Hinzu kommt, dass die drei Spitzenfahrerinnen sich nicht auseinanderdividieren lassen werden, sondern nach eigener Aussage als Mannschaft auftreten und für die jeweils am aussichtsreichsten Positionierte fahren wollen.

Compton vor möglichem Comeback. Nash als weitere Podiumskandidatin
Noch ist unklar, ob die US-Amerikanerin Katherine Compton ihre wochenlangen Krämpfe in den Beinen überwunden hat – jedenfalls aber wird sie im Gegensatz zu den letzten beiden Weltcup-Rennen in Tábor wieder am Start stehen, sodass die Oranje-Übermacht mit der Gegenwehr der 31-Jährigen rechnen muss, die zwei Weltcups für sich entscheiden konnte und die nach Siegen erfolgreichste Fahrerin des Jahres ist. Ihr fünfköpfiges US-Team ist gegenüber dem insgesamt 7-köpfigen niederländischen sicherlich schwächer einzuschätzen – gleichwohl haben die Frauen aus Übersee in den Rennen der vergangenen Wochen eine deutlich bessere Leistung abgeliefert als ihre männlichen Kollegen.
Zu beachten ist auch Katerina Nash, 32 Jahre alt und in Tábor mit dem Heimvorteil ausgestattet. Nach ihrem Spitzenresultat in Roubaix ist der tschechischen Meisterin, die in den USA einen Sieg nach dem anderen einfuhr und den US Grand Prix gewann, ein Podestplatz bei der WM durchaus zuzutrauen. Allerdings könnte Pavla Havlikova, derzeit Führende in der GvA-Trofee, als die auf europäischem Boden Erfahrenere und insgesamt Erfolgreichere für Konkurrenz im eigenen Team sorgen.
Weniger gut, aber durchaus vorhanden sind die Podest-Chancen der Belgierin Sanne Cant und der Französin Christel Ferrier-Bruneau. Deren Landsfrau Caroline Mani sowie die Italienerin Eva Lechner konnten in den letzten Weltcup-Rennen ebenfalls immerhin Top 10-Plätze erzielen. Für Großbritannien soll Helen Wyman, derzeit Zweite der GvA-Serie, die Kohlen aus dem Feuer holen. Im Gegensatz zu ihren männlichen Pendants kann sie Hoffnungen auf eine vordere Platzierungen hegen und hat ihren Saisonaufbau mit einer Pause zur Halbzeit ganz auf die WM abgestimmt.

Die deutschsprachigen Länder: Hanka Kupfernagel mit Chancen auf den Titel
Hanka Kupfernagel, die Weltmeisterin von 2008, konnte in dieser Saison an die glanzvollen Resultate der Vergangenheit nicht ganz anknüpfen, erzielte aber einige Achtungserfolge angesichts ihrer gesundheitlichen und privaten Probleme im Sommer. Dreimal verpasste sie bei Weltcups den Sprung aufs Podest nur knapp – den sie in Roubaix mit Rang zwei schließlich doch noch realisieren konnte. Die Formkurve der 35-jährigen deutschen Rekord-Meisterin zeigt eindeutig nach oben und es könnte sein, dass sie ausgerechnet bei der WM den Vogel abschießt. In der Frauen-Mannschaft Deutschlands vertreten sind außerdem Elisabeth Brandau (drei Top-10-Resultate bei Weltcups!), Martina Zwick und Sabrina Schweizer. Apropos Schweiz: Hier darf nur eine Athletin an den Start, erstaunlicherweise handelt es sich dabei nicht um die amtierende Meisterin Achermann, sondern um Vizemeisterin Katrin Leumann. Österreich ist bei den Damen im WM-Feld nicht vertreten.

-> Zur Startliste Frauen Elite

Junioren: David van der Poel als Favorit – doch Konkurrenz droht, nicht zuletzt aus den eigenen Reihen
Aufgrund seiner überragenden Resultate in den letzten Wochen und Monaten ist der niederländische Meister David van der Poel – elf Saisonerfolge, plus
Weltcup-Gesamtsieg – sicherlich als Titel-Favorit in den Reihen der Junioren anzusehen. Allerdings ist noch nicht ausgemacht, wie der 17-jährige Sohn des großen Adrie van der Poel mit dem erheblichen Erwartungsdruck zurechtkommen wird. Auch die Tatsache, dass die gefährlichsten Konkurrenten des Weltranglistenführenden ausgerechnet in der eigenen Mannschaft fahren, kann durchaus ein Nachteil sein, vor allem, was Gert-Jan Bosman betrifft, dem Van der Poel in Hoogerheide noch den WC-Titel vor der Nase weggeschnappt hat und der auf Revanche aus sein könnte. Auch der derzeit im Superprestige führende Mike Teunissen zählt zu den Podiums-Aspiranten.
Was die möglichen Widersacher aus anderen Ländern angeht, ist die fünfköpfige belgische Truppe um den nationalen Meister Tim Merlier und den Gesamtweltcup-Dritten Jens Vandekinderen nicht zu unterschätzen. Frankreich hat mit Emilien Viennet und Julian Alaphilippe ebenfalls zwei Weltcup-Gewinner und den amtierenden Europameister aufzubieten. Auch der spanische Juniorenmeister Jon Ander Insausti hat für das eine oder andere Spitzenresultat in dieser Saison gesorgt, allerdings ausschließlich in heimischen, wärmeren Gefilden.
Ob Deutschland mit dem neuen Meister Jannick Geisler, mit Wenzel Böhm-Gräber, Yannick Eckmann, der in den USA zweimal erfolgreich war, und mit Julian Lehmann vordere Plätze erzielen kann, ist eher unwahrscheinlich. Ähnliches gilt für die Schweiz und Lars Forster, Lukas Müller und Fabian Lienhard.

-> Zur Startliste Junioren





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