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Tábor: Zweite Überraschung im zweiten Rennen - Pawel Szczepaniak ist U23-Weltmeister
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30.01.2010

Tábor: Zweite Überraschung im zweiten Rennen - Pawel Szczepaniak ist U23-Weltmeister

Info: Radcross-WM 2010 - Männer U23 | RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2010 IN TÁBOR
Vorbericht: Vorschau auf die Radcross-WM in Tábor - Teil 2
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Tábor, 30.01.10 - Die Weltmeisterschaft in Tábor entwickelt sich immer mehr zum Albtraum für die Favoriten und zur Spielwiese für die Außenseiter. Nachdem schon das Ergebnis bei den Junioren überraschte, sicherte sich in der Klasse U23 unverhofft der Pole Pawel Szczepaniak die Goldmedaille. Der Vorjahresdritte erreichte das Ziel 20 Sekunden vor seinem Bruder Kacper und dem Franzosen Arnaud Jouffroy, während der unumschränkte Titel-Favorit, Gesamtweltcup-Sieger Tom Meeusen aus Belgien, weitere 26 Sekunden dahinter das Podest klar verfehlte. Der Schweizermeister Arnaud Grand wurde Sechster, der Deutsche Sascha Weber Achter.


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Drei Polen sorgen für Wirbel
Die Aufregung um die unverhoffte Goldmedaille für die Gastgeber hatte sich noch nicht gelegt, da stand in Tábor schon die nächste Überraschung ins Haus. Im Vorfeld hätten 99 von 100 Radcross-Experten einen Sieg des belgischen Gesamt-Weltcup-Gewinners Tom Meeusen vorausgesagt, der die Saison klar dominiert hatte. Doch die Erfolgssträhne des 21-Jährigen riss ausgerechnet im wichtigsten Rennen des Jahres, und das deutete sich schon kurz nach dem Start an, als die nur aus drei Fahrern bestehende polnische Mannschaft das Kommando übernahm. Zwar konnten auch drei Belgier, neben Meeusen noch Jim Aernouts und Vincent Baestaens, sowie der Franzose Arnaud Jouffroy leidlich den Anschluss halten, doch schon in Runde zwei wurde der Vorsprung der Brüder Pawel und Kacper Szczepaniak sowie Marek Konwas größer und größer.
Die drei Polen fochten ab der Hälfte des Rennens eine interne Meisterschaft aus, aus der sich zunächst U23-Vizemeister Konwa und dann Kacper, der jüngere der Geschwister Szczepaniak, verabschiedete. Mit bequemem Vorsprung erreichte der 20-jährige Pawel nach etwas über 55 Minuten das Ziel und holte das erste WM-Gold im Cyclocross für Polen überhaupt. 20 Sekunden danach realisierte Bruder Kacper den doppelten Triumpf. Marek Konwa wurde am Ende Fünfter (+ 0:56), sodass von drei gestarteten Polen drei unter die Top 5 gelangten.
Derweil offenbarte Meeusen ungeahnte Schwächen, als er schließlich auch noch Arnaud Jouffroy, den Dritten des Gesamtwelcups und Juniorenweltmeister von 2008, ziehen lassen musste und erst als Vierter mit 46 Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Jouffroys Bronzemedaille war schon das zweite Edelmetall für Frankreich bei der WM, nachdem Junior Julian Alaphilippe Rang am Vormittag Rang zwei belegt hatte.
Pawel Szczepaniak führte im anschließenden Siegerinterview seinen eigenen Erfolg wie den seiner Mannschaft generell auf die in der Heimat ähnlichen Witterungsverhältnisse zurück. Meeusen zeigte sich als fairer Verlierer und gab zu, dass die Polen als echte „Meisterschafts-Fahrer“ zu stark für ihn gewesen seien.


Weiterer Bericht: Sensationeller Heimsieg zum Auftakt der Radcross-WM

Wie groß ist die Überraschung wirklich?
Abgesehen davon, dass die Szczepaniaks gegenüber Top-Favorit Meeusen ohnehin nur Außenseiter waren, schien im Vorfeld eigentlich Kacper favorisiert gegenüber seinem ein Jahr älteren Bruder, da er vor einer Woche erst beim letzten Weltcup in Hoogerheide den Sieg eingefahren hatte und außerdem vor drei Wochen polnischer U23-Meister geworden war. Über die gesamte Saison hinweg betrachtet, kann jedoch durchaus Pawel als der Erfolgreichere der beiden gelten, vor allem aufgrund seines Silbermedaillengewinns bei der Europameisterschaft (vor Tom Meeusen!), seines neunten, vierten sowie fünften Platzes in Treviso, Zolder und Roubaix sowie seiner Positionierung auf Rang 5 im Gesamtweltcup. Interessant ist auch, dass der 20-Jährige im Jahr 2009 polnischer Meister war und in diesem Jahr Vizemeister - und zwar der Elite!
Die Goldmedaille erscheint auch insofern durchaus konsequent, als Pawel Szczepaniak im Vorjahr bereits Bronze gewann und die damals vor ihm Gelegenen, Philipp Walsleben und Christoph Pfingsten aus Deutschland, mittlerweile ins Elite-Lager abgewandert sind.
Vom heute abgelösten U23-Weltmeister Walsleben erreichte uns unterdes die schlechte Nachricht, dass sein Start beim Elite-Rennen morgen aufgrund einer kräfteraubenden Magen-Darm-Erkrankung mehr als fraglich ist.

Weitere Resultate. Auch Schweiz und Deutschland gut platziert
Grund zur Freude für Deutschland bestand hingegen mit Blick auf den achten Platz (+ 1:09) des zweifachen U23-Meisters Sascha Weber, der aus Schweizer Sicht natürlich noch durch Arnaud Grands Positionierung auf Rang sechs (+ 0:58) getoppt wurde. Einen Platz schlechter als Grand schnitt Europameister Robert Gavenda aus der Slowakei ab. Auf neun platzierte sich der Juniorenweltmeister des letzten Jahres, der Niederländer Tijmen Eising, und Zehnter wurde Elia Silvestri aus Italien (+1:27).

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