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Rubiano und Malori die Männer des Tages auf erster Bergetappe der Italien-Rundfahrt
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11.05.2012

Rubiano und Malori die Männer des Tages auf erster Bergetappe der Italien-Rundfahrt

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Porto Sant’Elpidio, 11.05.2012 – Nachdem der Giro d’Italia bisher nur aus Zeitfahren und Sprintankünften bestand, war die 6. Etappe mit einigen nicht allzu großen, aber doch schweren Bergen, eine willkommene Abwechslung. Es war keine Überraschung, dass Ausreißer den Tag zu ihren Gunsten nutzen konnten, allen voran Miguel Angel Rubiano (Androni Giocattoli). Nachdem er schon das Bergtrikot übernommen hatte, holte sich der Kolumbianer als Solist auch noch den Tagessieg. In einer Verfolgergruppe erreichte Adriano Malori (Lampre) als Zweiter das Ziel und eroberte das Rosa Trikot, dessen Träger heute wie viele andere Fahrer mächtig zu leiden hatte.


Reglement: Die 11 Wertungen des Giro d´Italia 2012

Große Ausreißergruppe verkleinert sich im Lauf des Tages
Das Hochgebirge lässt noch eine Weile auf sich warten, doch von diesem Freitag bis Sonntag stehen die ersten anspruchsvolleren Abschnitte des Giro auf dem Programm, die den Favoriten auf den Gesamtsieg wohl nur zum „Warmfahren“ dienen können, anderen Fahrern aber große Möglichkeiten eröffnen. Die 6. Etappe zwischen Urbino und Porto Sant’Elpidio, 210 Kilometer lang, war mit vielen kleinen und mittleren Steigungen und dem flachen Finale ideal für die Gattung Ausreißer, von der sich direkt nach dem Start auch gleich 15 Exemplare fanden. Auf dem Weg durch die hügelige Landschaft verzeichnete die Gruppe einen Maximalvorsprung von 8:36 Minuten, bis Liquigas in den sauren Apfel biss, die Nachführarbeit zu übernehmen. Nach 90 Kilometern fielen im Anstieg zur ersten Bergwertung in Cingoli einige Fahrer aus der Spitze zurück, darunter auch Alfredo Balloni (Farnese Vini). Er versuchte zumindest, sein Bergtrikot zu verteidigen, auch wenn dieses Vorhaben doch recht schnell scheiterte. Den Sprint um die ersten Bergpunkte gewann Michal Golas (Omega Pharma-Quick Step) vor Miguel Angel Rubiano (Androni Giocattoli). Der Unterlegene, der nach einer Flucht auf der 2. Etappe für mehrere Tage die Sprintwertung angeführt hatte, lernte aus diesem Erlebnis und griff im folgenden Anstieg zum Passo della Cappella tausend Meter vor dem Gipfel an, nachdem man dort drei Kilometer auf Schotterstraße geklettert war. Auf dem höchstwertigen Berg des Tages (2. Kategorie) kam Rubiano so mit 23 Sekunden Vorsprung auf noch neun Verfolger an, während das Feld nicht einmal mehr fünf Minuten zurücklag.

Rubiano schlägt Golas im Kampf um das Bergtrikot
Im Verlauf der Abfahrt ließ sich Rubiano einholen, es waren ja noch 90 Kilometer zu fahren. Pablo Lastras (Movistar), der ebenfalls zu den Ausreißern gehörte, kam bergab zu Fall und schied mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aus. Neben dem Spanier gaben heute auch Romain Feillu (Vacansoleil-DCM), Thor Hushovd (BMC Racing Team) und Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) auf, nachdem das Starterfeld auf den ersten fünf Etappen noch keinen einzigen Ausfall zu beklagen hatte. Die Abfahrt zog sich weit in die Länge und das Hauptfeld gönnte sich eine Ruhephase, in welcher sich der Rückstand wieder auf sieben Minuten ausweitete. Damit war es fast schon sicher, dass einer der Ausreißer den Etappensieg abschießen würde. Bei der nächsten Bergwertung in Montelupone wiederholte Rubiano das Spiel vom Cappella, griff an, um sich solo die Punkte zu holen. Golas wurde zwar erneut Zweiter, doch das Bergtrikot war nun schon definitiv an den Kolumbianer vergeben. Luke Roberts‘ (Saxo Bank) Sieg an der Sprintwertung, die ebenfalls auf einer Steigung lag, hatte dagegen keine größeren Auswirkungen. Kurz darauf forcierte Adriano Malori (Lampre), wodurch er die Spitzengruppe auf fünf Fahrer verkleinerte. Nur noch Rubiano, Golas, Alexsandr Dyachenko (Astana), Cesare Benedetti (Team NetApp) und der Italiener selbst waren übriggeblieben. 35 Kilometer vor dem Ziel begann das Quintett den Anstieg zur letzten Bergwertung in Montegranaro, eine 1200 Meter lange Rampe mit einer mittleren Steigung von nicht weniger als 13,8%. Dort fiel die Entscheidung.


Team NetApp: Rang 5 für Cesare Benedetti

Malori trotz Rubianos Solosieg der neue Mann in Rosa
Rubiano stiefelte wieder alleine los, um noch mehr Punkte für das Bergklassement zu sammeln. Oben angekommen hatte er eine dreiviertel Minute Vorsprung auf seine vormaligen Begleiter. Diesmal zog der 27-Jährige die Flucht aus der Flucht durch und konnte mit dem Etappensieg den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere feiern. Der aufsehenerregendste Eintrag seiner Biographie war zuvor eine sechsmonatige Sperre wegen Octopamin-Dopings nach der Regio-Tour 2008. 1:10 Minute verging im Ziel, bis Malori, Golas, Dyachenko und Benedetti in eben dieser Reihenfolge die Plätze zwei bis fünf unter sich aufteilten. Das Feld kam nicht viel später an. Weil Garmin-Barracuda am Ende noch einmal Druck machte, fiel der Rückstand auf 1:51 Minute. Das reichte Garmin allerdings nicht ganz, um das Rosa Trikot innerhalb der Mannschaft zu halten. Dass Ramunas Navardauskas es nicht würde verteidigen können, war früh klar, der Litauer litt viel und kam erst eine Viertelstunde nach dem Sieger an. Ryder Hesjedal hätte seinen Teamkollegen beerben können, ihm fehlten letztlich aber 17 Sekunden auf Malori, der nun Rang eins einnimmt. Golas liegt mit 15 Sekunden Rückstand noch zwischen den beiden, Rubiano ist eine halbe Minute hinter Malori Vierter. Bis die letzten Fahrer das Rennen beendeten – die meiste Zeit benötigte ein Grüppchen um Mark Cavendish (Sky ProCycling) und seinen „Leibwächter“ Bernhard Eisel – vergingen 33:12 Minuten. Gut kalkuliert: nur 40 Sekunden mehr und sie hätten das Zeitlimit überschritten.

-> Zum Resultat und allen Gesamständen

Am Samstag gibt es auf der 7. Etappe die erste Bergankunft, das 205 Kilometer lange Teilstück endet in Rocca di Cambio mit einer Bergwertung der 2. Kategorie. Obwohl der Schlussanstieg fast 20 Kilometer lang ist, weist er zum größten Teil nur etwa fünf Prozent Steigung auf und ist damit möglicherweise nicht selektiv genug für einen Schlagabtausch der Topstars.





Rubiano siegt in Porto Sant\'Elpidio
Rubiano siegt in Porto Sant'Elpidio
Foto: Sabine Jacob

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