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Pozzovivos Attacke am Colle Molella entscheidet 8. Etappe der Italien-Rundfahrt
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13.05.2012

Pozzovivos Attacke am Colle Molella entscheidet 8. Etappe der Italien-Rundfahrt

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lago Laceno, 13.05.2012 – Der Colle Molella, nur gut vier Kilometer vor dem Ziel der 8. Etappe gelegen, erlebte lediglich zwei Angriffe und gleich der erste war entscheidend für den Ausgang dieses Teilstücks. Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox) war mit seinem Angriff erfolgreich und gewann 23 Sekunden vor Beñat Intxausti (Movistar), der sich zu spät auf die Verfolgung des Italieners begeben hatte. Direkt nach ihm folgte die 22 Fahrer umfassende Hauptgruppe mit den Favoriten um Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda), der das Rosa Trikot verteidigte. Neuer Zweiter ist Joaquin Rodriguez (Katusha), der sich noch die letzte Zeitgutschrift schnappte.

Großer Vorsprung eines Quartetts schmilzt schnell
Auf den 229 Kilometern von Sulmona zum Lago Laceno, dem südlichsten Punkt der Giro-Strecke in diesem Jahr, waren noch einmal über 3000 Höhenmeter zu bewältigen. Es ist die vorerst letzte Etappe dieser Schwierigkeitsstufe, es folgen Anfang der zweiten Woche drei insgesamt deutlich flachere Abschnitte. Es wurde direkt mit einem 20 Kilometer langen Anstieg gestartet, der nicht mit einer Bergwertung versehen war, aber die Fluchtgruppe des Tages hervorbrachte: Andrey Amador (Movistar), Julien Berard (Ag2r La Mondiale), Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM) und Miguel Minguez (Euskaltel). Zwei Trios - Jan Barta (Team NetApp), Stef Clement (Rabobank), Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) und Mathias Frank (BMC Racing Team), Matteo Rabottini (Farnese Vini), Matteo Carrara (Vacansoleil-DCM) – setzten sich ebenfalls aus dem Feld ab, kamen aber nicht weit weg und wurden bald wieder gestellt. Der Vorsprung des Quartetts stieg in den zweistelligen Minutenbereich an, was es zuvor nur auf der 2. Etappe gegeben hatte. Der größte Abstand betrug 11:10 Minuten und hundert Kilometer vor dem Ziel waren es kaum weniger geworden. Mehrere Mannschaften schlossen sich dann zusammen und begannen eine Aufholjagd, bei der das Feld durch zumeist leicht ansteigendes Terrain begünstigt wurde. An der Sprintwertung, die Marczynski gewann, der auch bei einer Bergwertung der 4. Kategorie die höchste Prämie einstrich, waren es nur noch vier Minuten. Es blieben immer noch 65 Kilometer und ein frühes Ende des Ausreißversuches drohte.

Niemand reagiert rechtzeitig auf Pozzovivos Angriff
Berard und Minguez mussten der langen Flucht kurz nach dem Sprint Tribut zollen, so dass Marczynski und Amador als Duo weiterkämpften. Ihr Vorsprung stieg noch einmal kurz an, war aber doch vor dem letzten und schwersten Berg der Etappe aufgebraucht. Astana führte das Feld in den zehn Kilometer langen Colle Molella hinein, der noch nicht besonders schwer begann, aber im zweiten Teil fast durchgängig zehn oder mehr Steigungsprozente aufwies. Als es steiler wurde, übernahm Liquigas das Tempodiktat, doch auch Ivan Basso und seine Helfer waren nur auf Kontrolle des Geschehens aus. Zweieinhalb Kilometer vor der Bergwertung der 2. Kategorie fasst sich Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox) ein Herz und entschwand in Windeseile. Der Sieger des Giro del Trentino hatte schon eine halbe Minute Vorsprung, als sich Beñat Intxausti (Movistar) viel zu spät auf die Verfolgung machte. Der Spanier konnte die Lücke auf den letzten 4400 flachen Metern nicht mehr schließen und kam mit 23 Sekunden Rückstand im Ziel an, gerade noch vor der Hauptgruppe der Favoriten. Bergauf war es ein Ausscheidungsfahren, nach dem noch 22 Mann in dieser großen Gruppe verblieben waren, deren Sprint Joaquin Rodriguez (Katusha) vor Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) gewann. Durch die acht Sekunden Zeitgutschrift rückte er auf den zweiten Gesamtrang vor, kam aber nicht an Leader Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) vorbei.


Team NetApp: Zweite Top 10 Platzierung beim Giro d’Italia

Stetina verliert sein Trikot, Hesjedal nicht
Für Garmin drohte es ein Tag zum Vergessen zu werden, alles begann mit dem Pech von Peter Stetina. Der Träger des Weißen Trikots hatte 24 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt und musste sich sehr mühen, um das Feld wieder zu erreichen. Hinauf zum Colle Molella musste er schnell wieder abreißen lassen und kam am Ende in der zweiten großen Gruppe fast eine Minute nach der ersten an. In der Nachwuchswertung rutschte er auf den vierten Platz ab, Damiano Caruso (Liquigas) ist der neue Spitzenreiter der Fahrer bis 25 Jahre. Es war sogar zu befürchten, dass auch Rosa in Gefahr geraten könnte, weil Hesjedal das letzte Stück zur Bergwertung sichtlich Probleme hatte. Der Kanadier ließ sich aber nicht kleinkriegen und blieb dran. Neun Sekunden führt er noch vor Rodriguez, der Paolo Tiralongo auf den dritten Platz verdrängte. Intxausti kletterte auf Rang fünf. Christian Vande Velde (Garmin-Barracuda) und Daniel Moreno (Movistar) fielen aus den Top10 heraus, kamen mit der Stetina-Gruppe ins Ziel. Als einziger Fahrer aus einer deutschsprachigen Nation fand sich Johann Tschopp in der Gruppe der Favoriten. Der Schweizer liegt nach den ersten Bergetappen in der Gesamtwertung auf dem 21. Platz, knapp eineinhalb Minuten hinter Hesjedal.

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Morgen steht mal wieder ein Tag für die Sprinter auf dem Programm. Die 9. Etappe ist mit 166 Kilometern von den Zeitfahren abgesehen das bislang kürzeste Teilstück. Einige kleine Wellen auf den letzten zehn Kilometern sollte eine Massenankunft kaum verhindern können.





Pozzovivos Attacke am Colle Molella entscheidet 8. Etappe der Italien-Rundfahrt
Pozzovivos Attacke am Colle Molella entscheidet 8. Etappe der Italien-Rundfahrt
Foto: Sabine Jacob

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