<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Erlebnisberichte
"Radsportliche Zugabe" - Noch 2 Tage bei der Tour de Suisse
Suchen Erlebnisberichte Forum  Erlebnisberichte Forum  Erlebnisberichte
26.06.2012

"Radsportliche Zugabe" - Noch 2 Tage bei der Tour de Suisse

Info: Bildergalerie
Info: Bildergalerien und Berichte von Christine Kroth | TOUR DE SUISSE
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



7. Etappe - Einzelzeitfahren in Gossau

"4 Tage - 2 Rennen - 5 Etappen" war nicht genug, noch einmal mache ich mich auf den Weg zur Tour de Suisse. Es ist sonnig und warm und ich bin gut gelaunt! Allerdings ist der Ort des Einzelzeitfahrens nicht ganz einfach zu finden. Auch mit Navi!
Auf der Autobahn überhole ich den Bus von Type 1, dann hänge ich mich an ein Teamfahrzeug von Euskaltel. Die blicken es wohl aber auch nicht so ganz!
Als ich endlich in Gossau angekommen bin, suche ich erstmal den Presseparkplatz. Natürlich fahre ich gleich mal dran vorbei, weil er aus der Richtung, aus der ich gekommen bin, nicht ausgeschildert ist.

Dauphiné & Tour de Suisse: Teil 1 | Teil 2 | Teil 3

Ich gucke im Pressezentrum vorbei und beobachte eine Flugshow, die über dem Himmel von Gossau geboten wird. Dann warte ich auf die Teams. Einige sind schon da, aber die, auf die ich warte, kommen einfach nicht! Nach einer Stunde frage ich genervt einen Ordner, ob es noch eine andere Möglichkeit für die Teams gibt. Gibt es nicht. Ich warte weiter.
Als Garmin, das Team auf das ich warte, endlich kommt, ist meine Laune schon ziemlich tief gesunken! Und als ich von meinem Bekannten Bingen Fernandez, einem der Sportlichen Leiter des Teams, erfahre, dass ich doch nicht, wie ursprünglich vereinbart, im Teamfahrzeug werde mitfahren können, ist meine Laune ganz unten! Er bedauert es sehr, es tut ihm sehr leid, vielleicht nächstes Mal. Ich versuche mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, kann sie aber nicht ganz verbergen und lege mich bei der Gelegenheit dann noch mit seinem Kollegen an, der auf mich wohl nicht so gut zu sprechen ist.
Als kleinen Trost verabreden wir uns dann aber für den Abend außerhalb des Rennens.

Zur Bildergalerie mit 38 Fotos


Johan Van Summeren fährt sich warm
Ich mache mich jetzt erstmal auf den Weg ins Village und erkundige mich, wo Start und Ziel ist. Alles ist hier ziemlich weitläufig und außerdem hügelig! Über das Wetter will ich mich lieber nicht beschweren, denn sonnig und warm hätte ich am Anfang der Woche gerne gehabt!
Nachdem mir einige Freunde über die Enttäuschung hinweggeholfen haben, beschließe ich, den Presseausweis nun gnadenlos auszunützen!
Ich gehe nochmal zu den Teams und sehe mich ein wenig um. Ich gehe auch nochmal zu Garmin und meinem Bekannten und mache da Fotos von den Vorbereitungen von Fahrern, Sportlichen Leitern und Betreuern. Vor allem Johan Van Summeren ist gut drauf, lässt zum Spaß seine Muskeln spielen und gibt bereitwillig Auskunft, als ihn jemand nach der Musik fragt, die er gerade zur Vorbereitung über seinen Kopfhörer hört - Rammstein! Was bitte hat der Mann heute vor???

Dann gehe ich zum Start. Auf dem Weg dorthin treffe ich noch Bekannte aus England, mit denen ich einen kurzen Plausch halte.
Am Start sind nicht viele Fotografen, ich kann mich frei bewegen. Die Fotografenweste ist zwar luftig, aber ich schwitze trotzdem!
Nun beginne ich, den Tag zu genießen! Ich bekomme vieles mit, was mir bislang verborgen blieb. Und deshalb stehe ich nicht nur an der Startrampe, wo ich sowieso nicht nur aus einer Perspektive fotografiere sondern einiges ausprobiere. Ich fotografiere auch die Fahrer hinter der Startrampe, wie sie sich einschreiben und vorbereiten.
Zwei Fahrer kommen zu spät, dürfen aber noch los und sind damit aber schon mit verlorenen Sekunden belastet. Alejandro Valverde schafft es gerade noch pünktlich, hat aber kaum noch Zeit auf der Startrampe durchzuatmen.
Zwischenzeitlich muss ich den Akku meiner Kamera wechseln, aber er klemmt! Verzweifelt versuche ich mein “Arbeitsgerät” wieder zum Laufen zu kriegen. Nach 10 Minuten habe ich es endlich geschafft! Und dabei natürlich einige Fahrer verpasst. Aber Hauptsache, ich kann wieder fotografieren. Ich hatte schon schlimmeres befürchtet!


Peter Sagan wartet auf seinen Start
Denn mir gefällt es hier am Start! Die Stimmung ist entspannt! Hier lassen sich tolle Fotos machen! Und der ein oder andere Fahrer ist zu Scherzen aufgelegt. So wie Greg Van Avermaet, der mit uns Fotografen seine Witzchen macht! Für mich ein Highlight des Tages!
Als alle Fahrer gestartet sind machen wir uns auf den Weg zum Ziel. Dort stehen die meisten Fotografen, da ist es schwierig. Außerdem ist die Zielgerade abschüssig, die Fahrer kommen mit irrem Tempo angesaust! Ich bin als Amateur, so glaube ich, ein ganz guter Fotograf. Aber ich bin kein Profi. Deshalb verzichte ich darauf, hier Fotos zu machen. Ich schaue einfach zu und genieße die Atmosphäre! Neben mir steht Didi, der Teufel, und vor mir, auf der anderen Seite der Absperrung, hat sich Vladimir Isaychev, der Träger des Bergtrikots, niedergelassen. Und auch Peter Sagan taucht auf.
Ich verfolge die Siegerehrung, mache da wieder Fotos und mache mich dann mit den anderen Fotografen auf den Weg zum Pressezentrum, wo ich mich verpflege und dann erschöpft auf den Boden sinke! Ich warte noch die Verteilung der Ergebnisse ab, dann bin ich weg!
Auf die Pressekonferenz muss ich verzichten. Ich muss noch zu meinem Quartier und hab noch eine Verabredung. Man muss nehmen was kommt!


LiVE-Radsport.com Autorin Christine Kroth (Cofitine) besucht in jeder Saison einige Rennen und bringt uns ihre Eindrücke und Fotos mit. Seid auch Ihr an einem Rennen dabei und wollt davon berichten oder habt Fotos gemacht? Dann meldet Euch doch über unser Kontakt-Formular!


8. Etappe - Bischofszell - Arosa


Thomas Dekker tanzt
Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören! Oder wie war das?
Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass es für dieses Jahr erstmal genug ist! Ich bin auch ziemlich erschöpft. Natürlich sind Live-Radrennen immer irgendwie Stress! Und Arosa ist mir zu weit! Deshalb wird nach dem Start in Bischofszell mein “Job” bei der Tour de Suisse enden. Ich bin wie immer früh da und versorge mich mit allen notwendigen Infos. Eine Runde durch’s Village, das ein oder andere Schwätzchen halten, gute Freunde treffen. Ich genieße es nochmal so richtig!

Als die Fahrer kommen, bin ich wieder in meinem Element. Ich bin gut drauf!
So wie Fabian Wegmann, der mit Freunden von mir plaudert. Man kennt sich eben! Oder wie sein Teamkollege Thomas Dekker, der zur Musik, die gerade läuft, zu tanzen beginnt. Was Kollege Tyler Farrar höchst amüsant findet!
Oder wie die Jungs von Sky, die um sich einzuschreiben, ihre Räder unterhalb der Bühne abstellen, einer nach dem anderen. Wieder zurück kommen sie nicht mehr an ihre Räder ran, weil alle aneinander gelehnt sind. Und der letzte der Reihe schreibt sich noch ein! Die Szene ist einfach zu komisch - vier ratlose Radprofis warten auf ihren Kollegen! Da bekommt der Begriff “Sky-line” eine ganz neue Bedeutung!


"Sky-line"
Als sich die Zeit des Starts nähert, mache ich eine kleine Abschiedsrunde bei Freunden, “Fotografenkollegen” und dann noch schnell bei Garmin. Aber um mich von Bingen Fernandez zu verabschieden, muss ich erstmal durchs komplette Fahrerlager, vorbei an fast allen Bussen und Teamautos. Ich treffe ihn gerade noch an, bevor er selbst ins Begleitauto steigt.
Danach wieder das ganze retour! Zurück zum Start. Da ich meine Fotoweste schon abgegeben habe, muss ich mir einen anderen Platz suchen. Aber da wo die Teamfahrzeuge sich dem Feld anschließen ist es ideal! Ich platziere mich und stelle verwundert fest, dass einige Fahrer sich den Weg zum Start gespart haben und sich von hier aus, knapp 200 Meter nach der Startlinie, einreihen. Ich frage mich ob das überhaupt erlaubt ist! Aber mir kann es ja eigentlich egal sein.
Ich mache meine Fotos und schaue dem Feld hinterher. Auf dem Presseparkplatz komme ich noch mit einem anderen Fotografen ins Gespräch, ehe ich mich von der Tour de Suisse 2012 verabschiede und den Heimweg antrete!


Diese Tour de Suisse war für mich ein unglaublich tolles Erlebnis! Ich habe mich mit vielen Bekannten und Freunden getroffen und habe viel erlebt! Ich hatte erstmals bei einem solch großen Rennen einen Presseausweis und lernte somit eine ganz andere Seite kennen. Ich habe dadurch neue Kontakte geknüpft und viel gelernt! Kurzum - ich habe dieses Rennen einfach genossen!

Am Abend habe ich dann eine SMS von Kurt Betschart erhalten. Ein Hinweis, wie der Zielort Sörenberg am morgigen Tag erreichbar ist. Im ersten Moment bin ich überrascht - ich hatte schon fast vergessen, dass ich bei der Tour de Suisse immer noch akkreditiert bin!






Tour de Suisse 7. Etappe EZF  - Johan Van Summeren bereitet sich auf das EZF vor
Tour de Suisse 7. Etappe EZF - Johan Van Summeren bereitet sich auf das EZF vor

Tour de Suisse 7. Etappe EZF - Stefano Agostini ist gestartet
Tour de Suisse 7. Etappe EZF - Stefano Agostini ist gestartet

Tour de Suisse 7. Etappe EZF - der Held der Massen - Fabian Cancellara ist gestartet
Tour de Suisse 7. Etappe EZF - der Held der Massen - Fabian Cancellara ist gestartet

Tour de Suisse 7. Etappe EZF - Tom Boonen macht sich auf den Weg rund um Gossau
Tour de Suisse 7. Etappe EZF - Tom Boonen macht sich auf den Weg rund um Gossau


[Weitere Bilder]


Leser-Kommentare
... immer wieder schön!
Zum Seitenanfang von für "Radsportliche Zugabe" - Noch 2 Tage bei der Tour de Suisse



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live