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Mark Cavendish auf der sechsten Giro-Etappe erneut der Schnellste
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09.05.2013

Mark Cavendish auf der sechsten Giro-Etappe erneut der Schnellste

Info: GIRO D´ITALIA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Margherita di Savoia, 09.05.2013 - Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) hat beim 96. Giro d'Italia noch einmal zugeschlagen. Genauso wie auf der ersten war "Manxman" auch auf der heutigen sechsten Etappe im Finale der Schnellste - mit dem Unterschied, dass ihn diesmal einer seiner Teamkollegen mustergültig in Position fuhr. Cavendish geschlagen geben mussten sich Elia Viviani (Cannondale), Matthew Goss (Orica-GreenEdge) und Nacer Bouhanni (FDJ). Das nahezu tellerflache Teilstück, das über 169 Kilometer von Mola di Bari nach Margherita di Savoia führte, brachte keine Veränderung an der Spitze der Gesamt-, wohl aber an der Spitze der Punktewertung.

Flaches Teilstück entlang der Küste
Zur sechsten Etappe traten noch 204 Fahrer an - nicht mehr dabei waren der erkrankte Ji Cheng (Argos-Shimano), seines Zeichens erster Chinese beim Giro, und Pablo Urtasun (Euskaltel), der seinen Sturzverletzungen von Samstag Tribut zollen musste. Von Mola di Bari ging es entlang der apulischen Küste in nordwestlicher Richtung nach Margherita di Savoia, eine 12.000 Einwohner große Gemeinde, die vor allem von der Salzgewinnung aus Meerwasser lebt. Darauf deutet auch ihr früherer Name Saline di Barletta hin, den sie 1879 zu Ehren der damaligen italienischen Königin Margarethe änderte. Nach dieser "Margherita" ist übrigens auch die weltweit geschätzte Pizza benannt - doch das nur nebenbei. Für die Rennfahrer relevanter war natürlich das anspruchslose Profil der heutigen Etappe, das eine Entscheidung im Massensprint zur praktisch unumstößlichen Gewissheit werden ließ. Auch die Australier Jack Bobridge (Orica-GreenEdge) und Cameron Wurf (Cannondale) konnten daran keinen Zweifel hegen - und dennoch gaben sie nach ca. 15 Kilometern Fersengeld. Wurfs Motivation bestand vor allem darin, sich die Führung in der Sprintwertung zurückzuholen, die er nach seiner Flucht auf der ersten Etappe schon einmal innehatte.

Aufregung um Bradley Wiggins mit Happy End
Tatsächlich tat Bobridge seinem Landsmann den Gefallen und überließ Wurf sowohl nach 64,8 Kilometern wie nach 75,9 Kilometern kampflos die maximale Punktzahl. Vor allem Omega Pharma-Quick Step machte die Pace im Feld und sorgte dafür, dass der Vorsprung von maximal weit über 5 Minuten reduziert und im Bereich zwischen zwei und drei Minuten gehalten werden konnte. Am ersten und am zweiten Zwischensprint schnappte sich Wurfs Teamkollege Elia Viviani jeweils drei bzw. vier Punkte (für Sprint- bzw. Punktewertung) und behielt dabei die Oberhand über Mark Cavendish. Eine Tendenz, die sich später nicht wiederholen sollte. 50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen Peloton und Ausreißern noch 1:38 Minuten, aber keine 20 Kilometer später wurden die beiden bereits gestellt. Für die größte Aufregung des Tages sorgte dann ein Defekt von Tour-de-France-Champion Bradley Wiggins (Sky Procyling), der - gerade wieder in Fahrt gekommen - auch noch von einem gestürzten Teilnehmer aufgehalten wurde. Der Zwischenfall führte zum Auseinandereißen des Hauptfelds und zwang Wiggins und viele andere zu einer unerwarteten Aufholjagd. Rechtzeitig bevor das Finale auf dem 16,6 Kilometer langen Schlussparcours eingeläutet wurde, konnten die Sky-Helfer ihren Kapitän aber wieder nach vorne eskortieren.

Zwölfter Etappensieg Cavendishs beim Giro
Wiggins höchstpersönlich war es dann, der - nach einem sinnlosen Ausreißversuch Manuele Boaros (Saxo-Tinkoff) - das Feld an die 3000-Meter-Marke heranführte. Anschließend gab es noch eine kurze Attacke von Pim Ligthart (Vacansoleil), bevor sich die Sprinterzüge, die zwischenzeitlich durcheinandergeraten waren, wieder aufbauten. Gerne überließ Cannondale der Mannschaft Argos-Shimano den Platz im Wind, denn es war ziemlich offensichtlich, dass John Degenkolbs Kollegen zu früh antraten. Einen guten Riecher für den richtigen Moment bewies hingegen Mark Cavendish, der sich erst 200 Meter vor der Linie von seinem letzten Anfahrer löste. Der ehemalige Weltmeister hatte so die größte Endgeschwindigkeit und konnte weder von Elia Viviani noch von Matthew Harley Goss (Orica-GreenEdge) noch gar von Nacer Bouhanni (FDJ), welcher sich erst aus einer ungünstigen Position befreien musste, am insgesamt zwölften Giro-Etappensieg gehindert werden. Mattia Gavazzi (Androni), Manuel Belletti, Davide Apollonio (beide Ag2r), Giacomo Nizzolo (Radioshack), Matti Breschel (Saxo) und Roberto Ferrari (Lampre) belegten die Plätze fünf bis zehn. Degenkolb kam über Rang 18 nicht hinaus.

Rotes Trikot wechselt den Besitzer
So endete die Etappe, welche im Zeichen des Gedenkens an den heute vor zwei Jahren tödlich verunglückten Wouter Weylandt stand, ohne Führungswechsel im Hauptklassement, wohl aber mit einer Veränderung im Punkteklassement. Während Luca Paolini auch morgen die Maglia Rosa tragen und dann immer noch 17 bzw. 26 Sekunden vor Rigoberto Uran (Sky) sowie Benat Intxausti (Movistar) liegen wird, musste der Katusha-Mann die Maglia Rossa an Mark Cavendish abtreten. Der Brite hat bis jetzt 58 Punkte gesammelt, sechs mehr als Elia Viviani. In Ermangelung einer Bergwertung am heutigen Tag führt Giovanni Visconti (Movistar) natürlich immer noch das Azzurro-Klassement an; allerdings gehörte der ehemalige italienische Meister zu den schwerer in Mitleidenschaft gezogenen Sturzopfern. Wurf konnte wie gesagt Platz eins der TV-Wertung und noch dazu Platz eins der Ausreißerwertung zurückerobern. Fabio Aru von Astana bleibt als Gesamtsiebtzehnter bester Nachwuchsfahrer. Eine Position machte er gut, da Visconti über vier Minuten einbüßte.

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Ob die morgige siebte Etappe ebenfalls in einen Sprint des Hauptfeldes münden wird, lassen wir mal dahingestellt. Zu schwer erscheint das hüglige Profil, das an das sprichwörtliche Sägeblatt erinnert. Über 177 Kilometer geht es von Marina di San Salvo nach Pescara, wo erstmals seit 2001 wieder eine Giro-Etappe endet. Es gibt wie üblich zwei Sprint- und außerdem vier Bergwertungen, die letzte (Kat.4) acht Kilometer vor dem Ziel.





Mark Cavendish auf der sechsten Giro-Etappe erneut der Schnellste
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