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Daniel Moreno macht die Sprinter unglücklich - Vuelta-Führung schon wieder im Besitz von Nibali
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27.08.2013

Daniel Moreno macht die Sprinter unglücklich - Vuelta-Führung schon wieder im Besitz von Nibali

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fisterra, 27.08.2013 – Mit ihren vielen Bergankünften ist die Spanien-Rundfahrt alles andere als sprinterfreundlich, auf der 4. Etappe konnten die endschnellsten Männer im Peloton aber erstmals auf einen Erfolg hoffen. Der kurze, immens steile Anstieg zum Mirador de Ézaro 34 Kilometer vor dem Ziel war vergleichsweise einfach zu überwinden, aber die leichte Steigung im Finale entpuppte sich als schwer genug für einen Angriff, der Daniel Moreno (Katusha) nach zwei Jahren wieder einen Vuelta-Sieg einbrachte. Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) ärgerte sich als Zweiter über eine knappe Niederlage. Weil Christopher Horner (RadioShack-Leopard) sechs Sekunden Rückstand hatte, ist Vincenzo Nibali (Astana) schneller als gedacht zurück im Roten Trikot.

Durch Santiago de Compostela bis ans Ende der Welt
Tag 4 der Vuelta a España war der letzte, an dem sich das Rennen vollständig in Galicien abspielte. Während der morgigen Etappe wird die Autonome Gemeinschaft im Nordwesten des Landes verlassen. Irgendwie passend gab es deshalb die „Etapa Fin del Mundo“, welche über 189 Kilometer nach Fisterra führte. Das dort gelegene Kap Finisterre galt einst vor der Entdeckung Amerikas als das „Ende der Welt“. Viele Pilger, die den Jakobsweg bis Santiago de Compostela, das die Vuelta ebenfalls passierte, beendet haben, setzen ihre Reise auch noch bis Fisterra fort. Die Bedeutung dieses Ortes für die Radprofis ist natürlich eine ganz andere. Weil die letzte Steigung diesmal nur etwa 2500 Meter lang und mit vier Prozent nicht besonders steil war, glänzte Vorfreude in den Augen der Sprinter. Nicht sofort, aber nach zwölf Kilometern stand die Gruppe des Tages, in der mit Alex Rasmussen (Garmin-Sharp) einer fuhr, der schon vor zwei Tagen auf der Flucht war und sogar zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Gleichgesinnte fand der Däne im finnischen Meister Jussi Veikkanen (FDJ), Dennis Vanendert (Lotto Belisol), Nicolas Edet (Cofidis) und dem Schweizer Danilo Wyss (BMC Racing Team), der gestern seinen 28. Geburtstag feierte. Sie brachten es auf siebeneinhalb Minuten Vorsprung, ehe Omega Pharma-Quick Step mit der Nachführarbeit begann. Das hatte die Mannschaft von Gianni Meersman, ohne Ertrag, auf der 3. Etappe schon getan, heute war die Wahrscheinlichkeit eines guten Ergebnisses aber weitaus höher.

Zurückhaltende Fahrweise am Mirador de Ézaro
Der schwerste Anstieg befand sich diesmal nicht am Etappenende, sondern 34,4 Kilometer davor. Er hieß Mirador de Ézaro und war im vergangenen Jahr Schauplatz einer Zielankunft, bei der Joaquim Rodriguez (Katusha) seine Überlegenheit an kurzen, steilen Anstiegen eindrucksvoll demonstriert hatte. Der Anstieg ist keine zwei Kilometer lang, dafür im Schnitt gut 13 Prozent steil. Der Höchstwert liegt sogar bei 28%. Als die Spitzengruppe dort ankam, zeigte sich sofort, dass nicht alle Fünf das gleiche Kletterniveau besitzen. Einer nach dem anderen und Wyss als Letzter verschwanden die Mitstreiter von Edets Hinterrad, der die Bergwertung der 3. Kategorie 40 Sekunden vor dem Feld erreichte, welches sich dank gleichmäßiger Fahrweise und dem Ausbleiben von Attacken nur auf ungefähr 50 Mann verkleinert hatte. In etwa noch einmal so viele fanden später wieder Anschluss. In der Abfahrt bekam Edet durch Amets Txurruka (Caja Rural) bald neue Gesellschaft, bevor auch eine Vierergruppe mit José Herrada (Movistar), Luis Leon Sanchez (Belkin), Dominik Nerz (BMC Racing Team) und Angel Vicioso (Katusha) aufschloss. RadioShack-Leopard gewährte dem Sextett lediglich einen Vorsprung von zwanzig Sekunden, bis 15 Kilometer vor dem Ziel der Zusammenschluss erfolgte. Nun ging es ohne weitere Umschweife nach Fisterra, wo erst kurz vor der Kilometer-Marke wieder etwas passierte. Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM) griff an, so wie er es am Vortag bereits einmal tat. Und dann trat in bester „Horner-Manier“ Daniel Moreno (Katusha) an.

RadioShack verpasst Etappensieg und verliert Rot
Wie gestern Horner an Santaromita, zog Moreno mit einem explosiven Antritt an Flecha vorbei und erreichte die Ziellinie als Erster. Nach der Bergankunft in der Sierra Nevada vor zwei Jahren der zweite Vuelta-Etappenerfolg des Spaniers, der kommende Woche 32 Jahre alt wird. Die nächsten 20 Fahrer blieben in derselben Zeit mit Moreno, was zeigt, wie knapp es war. Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) sah die Lücke nach vorne am Ende immer kleiner werden und war sichtlich enttäuscht, als feststand, dass es zu mehr als Platz zwei nicht reichen würde. Nicht die einzige Enttäuschung für RadioShack, denn Christopher Horner war zu weit hinten platziert, als sich im Feld ein Loch auftat, wegen dem er mit sechs Sekunden Rückstand gewertet wurde. Zuviel für den Mann, der in der Gesamtwertung nur drei Sekunden vor Vincenzo Nibali (Astana) geführt hatte, welcher daher zum zweiten Mal das Rote Trikot übernahm. Enttäuschung verspürten sicher auch Michael Matthews (Orica-GreenEdge), Meersman und Edvald Boasson Hagen (Sky Procycling), die vom Sieg geträumt, aber doch nur die Plätze drei, vier und sechs erreicht hatten. Moreno, der das Bergtrikot in Stellvertretung trug, durfte es gegen das Grüne Trikot eintauschen, weil er in der Punktewertung an Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) vorbeizog. Spitzenreiter bleibt der Ire in Berg- und Kombinationswertung. RadioShack hat nur noch eine knappe Führung vor Saxo-Tinkoff in der Teamrangliste vorzuweisen.

-> Zum Resultat

Auf der 5. Etappe gibt es die erste flache Zielankunft, doch ist der Weg dahin nicht ohne Hindernisse. Die beiden Bergwertungen gehören zwar zur niedrigsten Kategorie und liegen auf nicht übermäßig steilen Anstiegen. Die sind mit ungefähr zwanzig und elf Kilometern aber recht lang.





Moreno siegt vor Cancellara
Vuelta a España: Moreno siegt vor Cancellara und den Sprintern - Nibali schon wieder in Rot
Foto: Sabine Jacob

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