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Vuelta a España Mørkøv jubelt nach bitterem Ende von Tony Martins langer Flucht |
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29.08.2013 | ||||
Mørkøv jubelt nach bitterem Ende von Tony Martins langer FluchtInfo: VUELTA A ESPAÑA 2013LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Cáceres, 29.08.2013 – Wirklich ernst genommen hatten Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) wohl nur wenige, als der Zeitfahrweltmeister unmittelbar nach dem Start der 6. Etappe der Vuelta a España alleine ausriss. Zehn Kilometer vor dem Ziel dürften sich die Sprinterteams bei nur noch 15 Sekunden Rückstand auch schon als Sieger gefühlt haben. Aber der „Panzerwagen“, wie er ehrfurchtsvoll genannt wird, leistete erbitterten Widerstand und wurde erst auf der Höhe des letzten Markierungsschildes vor der Ziellinie eingeholt, auf welchem weiß auf rot eine „25“ prangte. So viele Meter fehlten ihm zum Sieg. Den durfte stattdessen der dänische Meister Michael Mørkøv (Saxo-Tinkoff) bejubeln. Langes Solo ... Die Flucht war keineswegs ein Zufallsprodukt, Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hatte sie offenbar genau so geplant. Anders ist nicht zu erklären, dass er zielstrebig sofort nach dem scharfen Start der 6. Etappe der Spanien-Rundfahrt angriff und nicht einmal kurz zurücksteckte, um Marco Pinotti (BMC Racing Team) heranzulassen, der gerne gemeinsame Sache mit dem Deutschen gemacht hätte. Aber Martins Plan sah ein Solo vor, was ihm als „Trainingseinheit“ im Hinblick auf die Zeitfahr-Weltmeisterschaft ausgelegt wurde, bei der er in Florenz zum dritten Mal in Serie den Titel erringen will. Schnell pedalierte sich der Spezialist im einsamen Kampf – heute eben gegen das Feld und nicht die Uhr – über sieben Minuten vom Peloton weg, das so schon nach 26 Kilometer reagieren musste. Orica-GreenEdges Christian Meier musste dafür sorgen, dass sich der Abstand stabilisierte und der Solist nicht unerreichbar weit enteilen würde. Später arbeiteten er und sein Team mit Argos-Shimano zusammen und schienen den Ausreißer jederzeit im Griff zu haben. 50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand dreieinhalb Minuten, bei 30 Kilometern drei Minuten und an der 20-Kilometer-Marke nicht einmal mehr ganz eine Minute. ... mit dramatischem Ende Zehn Kilometer vor Schluss lag Martins Vorsprung nur noch bei 15 Sekunden – jetzt konnte er ein weiteres Abfallen aber verhindern. Der sichere Sieg des Pelotons gegen den Einzelkämpfer geriet ins Wanken. Argos-Shimano, Orica-GreenEdge und Garmin-Sharp sorgten für ein durchaus hohes Tempo und konnten ihm trotzdem nicht den Garaus machen. Nach der letzten Kurve ging es auf die etwa 600 Meter lange Zielgerade, auf der sogleich Zeitfahrer von Zeitfahrer gejagt wurde. Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) stürmte an der Spitze des Feldes immer näher an Martin heran. Auf den letzten hundert Metern schwärmten aus dem Windschatten des Schweizers die eigentlichen Sprinter aus und verschluckten Martin wenige Meter vor der Vollendung einer grandiosen Flucht. Platz sieben war das Endresultat nach 175 für ihn sicher unvergesslichen Kilometern. Ein besonderer Tag wurde es auch für Michael Mørkøv (Saxo-Tinkoff), der ihn freilich in wesentlich besserer Erinnerung behalten wird. Dem dänischen Meister, der im vergangenen Jahr bei der Tour de France als nimmermüder Ausreißer auffiel und einige Tage das Bergtrikot trug, gelang sein erster Etappensieg bei einer Grand Tour, welcher wohl noch unerwarteter kam als der seines Teamkollegen Nicolas Roche auf der 2. Etappe. Matthews in Grün Hinter Mørkøv folgte auf Platz zwei wie am gestrigen Tag Maximilian Ariel Richeze (Lampre-Merida), der auf der 5. Etappe Michael Matthews (Orica-GreenEdge) unterlegen war. Der Australier wurde diesmal nur Sechster, vor ihm landeten auf den Plätzen drei bis fünf auch Cancellara, Tyler Farrar (Garmin-Sharp) und Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM). Immerhin kassierte Matthews genügend Punkte, um Daniel Moreno (Katusha) an der Spitze der Punktewertung abzulösen und das Grüne Trikot zu übernehmen. Der Deutsche Nikias Arndt (Argos-Shimano) war diesmal nicht zu sehen, seine Mannschaft setzte stattdessen auf Ramon Sinkeldam, der es direkt vor dem Österreicher Daniel Schorn (NetApp-Endura) aber nur auf Platz 15 schaffte. Die Gesamtwertung wurde im oberen Bereich fast überhaupt nicht verändert. Bauke Mollema (Belkin) überholte dank einer Bonussekunde vom ersten Zwischensprint Leopold König (NetApp-Endura) – dabei ging es aber nur um Rang 13. Vincenzo Nibali bleibt natürlich Leader; wie Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) in Berg- und Kombinationswertung. -> Zum Resultat Bevor es wieder drei Bergankünfte am Stück gibt, kommen morgen auf der 7. Etappe noch einmal die Sprinter zum Zug. Das rechtzeitige Einfange von Ausreißern vorausgesetzt. Erneut gibt es keine einzige Bergwertung. |
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29.08.2013 | ||||
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